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Bullet, Enforcer, Skull Fist
18.04.2011, Backstage, München 
 
Bruder Cle
Bruder Cle
(7 Live-Berichte)
Wer hätte das gedacht? 190 Karten im Vorverkauf an einem Montagabend in München? Und das für drei eher noch kleine Undergroundbands. Sieht man mal von Bullet ab, die in ihrer schwedischen Heimat immerhin ein Chartthema sind. Kurzfristig musste man das Konzert sogar vom mittleren in den großen Club verlegen. Cool, wenn man bedenkt, dass Veteranen wie Grave Digger und ihre wenig zahlreiche erschienene Anhängerschaft noch kurz zuvor im kleinsten Club ihr Auslangen finden mussten. Dementsprechend zufrieden grinsen auch Gitarrist Hampus und Sänger Hell Hofer im Gastgarten vor dem Backstage, wo sie am späten Nachmittag bereitwillig für Schnappschüsse posieren und mit den Fans einen lockeren Plausch abhalten. Das schöne Wetter trägt sein übriges dazu bei, dass die Stimmung schon vor dem Konzert locker und chillig ist.



Drinnen in der Halle überraschen Bullet obendrein mit einem großzügigem Angebot an schrägem Merchandise (inklusive Patch-Augenklappe und genieteten Cloggs mit Bullet-Logo). Schon früh wird der Stand von vielen der erstaunlich jungen Fangemeinde belagert, die sich dort vor allem mit Old School-Jersey Shirts eindecken. Der Club füllt sich rasch und bald stehen an die 300 Leute im größten der Backstage-Clubs, als die Kanadier Skullfist die Bühne betreten.
Der Vierer aus Toronto hat sich schon mit der spektakulären Debüt-MCD und einer umjubelten Clubtour im Jänner einen guten Namen gemacht. Und seitdem Stefan Hattinger von Noiseart/Rock The Nation und Andy Siry (AOR-Manager von Nuclear Blast) ihre Netze nach der Band ausgeworfen haben, scheint eine Blitzkarriere unvermeidlich. Die sympathischen Jungs und die blutjunge, hübsche Drummerin Alison scheinen auch direkt beweisen zu wollen, dass sie jeden Cent wert sind, den das Management in sie investiert. Mit Songs wie "Heavier Than Metal", "Ride The Beast" und "Sign Of The Warrior" treffen die Shooting Stars genau ins Herz der bayrischen (und der wieder mal zahlreich vertretenen österreichischen) Headbanger. Old School Speed Metal irgendwo zwischen der ersten Helloween-EP und frühen Exciter, frisch, unverbraucht und mit einer ordentlichen Portion ungekünstelter Naivität präsentiert! Was für ein Fest. Die Band ist so authentisch, dass es fast weh tut. So viel echte Leidenschaft lässt sich nicht faken. Hier haben wir es mit echten Überzeugungstätern zu tun und man glaubt es Sänger Jacky aufs Wort, wenn der bei "No False Metal" den Ungläubigen den Fuck-Finger entgegenstreckt. Den Applaus und die Zugabe in Form des "Angel Witch"-Covers der gleichnamigen NWOBHM-Helden haben sich Skullfist redlich jedenfalls verdient. Währenddessen schwärmt Andy Siry mit leuchtenden Augen und in breitem schwäbischem Akzent, wie viele CDs die Band an einem Abend vertickt und wie geil er diese Truppe doch findet. Kann auch nicht jede Newcomer-Band von sich behaupten.



Welchen Status Enforcer sich auf den letzten Tourneen (u.a. mit Blind Guardian) erspielt haben, kann man daran erkennen, wie dicht das Gedränge vor der Bühne wird, als Sänger und neuerdings auch Gitarrist Olof und seine Kumpanen auf die Bühne stürmen. Die Energieleistung der Truppe ist immens. Ununterbrochen werden die Seiten gewechselt, das Publikum angefeuert und eine Rockstarpose nach dem anderen durchexerziert. Die Songs der beiden Alben, allen voran des Hitalbums "Diamonds" (zum Review) werden frenetisch bejubelt und von den jungen Headbangern ohne Ende abgefeiert. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Band zwar optisch spektakulär auftritt, aber dabei oftmals die spielerische Präzision außer Acht lässt. Show ist Show, aber so untight wie das Material heute klingt (und nicht zum ersten Mal. Wer dort war, kann sich an den durchwachsenen Auftritt am Bang Your Head-Festival erinnern…) tut es einem fast in den Ohren weh. Obendrein erscheint mir Olof mit der Doppelrolle an Gesang und Gitarre überfordert. Den Soundmann spreche ich auch nicht von allen Sünden frei, aber der verwaschene Sound, der dafür sorgt, dass einige Songs schwer zu erkennen sind, ist eben auch zu einem gewissen Teil auf die schwache musikalische Performance der Band zurückzuführen. Sorry, aber das haben wir schon besser gesehen. Trotzdem ist klar, wer heute in Sachen Publikumsreaktion als Sieger vom Platz geht, denn nach dem Auftritt von Enforcer leert sich die Halle doch merklich.



Erstaunlich, denn Bullet haben in Deutschland definitiv Kultstatus. Und als die Band nach kurzem Intro mit "Highway Pirates", dem Titelsong ihrer aktuellen Scheibe (zum Review) loslegen, ist die Stimmung gleich grandios. Partytime ist angesagt! Toll zu sehen, wie sehr sich die Band in den letzten Jahren positiv entwickelt hat. Musikalisch passt hier alles perfekt, auch wenn der eine oder andere am Gitarrensound herummeckert. Die Songauswahl ist mit "Back On The Road" über "Dusk Till Dawn" bis hin zum finalen "Bite The Bullet" genial. Was auffällt ist, dass sich die Band trotz einiger Pyroeinlagen und kultigen Showeinfällen etwas schwer tut, die Headlinerrolle auszufüllen. Eine fast 20minütige Einlage mit ausufernder Bandvorstellung und diversen Solokaspereien hat die Band nicht nötig, denn an guten Songs mangelt es nicht. Und als nach gut 60 Minuten der Vorhang fällt, ist das Pflichtprogramm brav absolviert, mehr aber auch nicht.

Kann sein, dass man an diesem Abend Hell Hofers angeschlagenem Gesundheitszustand Tribut zollt, aber in der Anheizerrolle fühlen sich Bullet anscheinend wohler als mit der Last des Headlinerdaseins.



Spätestens am Merchstand ist dann deutlich zu hören, dass die Kanadier Skullfist sicherlich die großen Profiteure dieser Tour sind. Unglaublich, was diese Band als Opener an Merchandise vertickt und wie schnell die Begeisterung auf die jungen Fans überschwappt. Auf dieser Tour wird eine Band mit Zukunft geschmiedet.

P.S.: Ein ausführliches Interview mit Bullet Frontman Hell Hofer folgt in Kürze....
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