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Tulsadoom, High Heeler, Wildhunt, Moros, Transilvania
27.02.2015, Live Stage, Innsbruck 
Alpine Steel Festival  
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Es ist soweit. Nach monatelanger Vorbereitung, massig Herzblut und Engagement geht an diesem Februar-Wochenende endlich das Alpine Steel Festival über die Bühne. Eine schon jetzt kultverdächtige Veranstaltung im Heiligen Land Tirol, die 13 der interessantesten, heimischen Metal Bands verschiedenster Gattung präsentiert. In die Welt gerufen, von unserem Kumpanen, Langzeitgefährten, Freund und Mitarbeiter Bruder Cle, umgesetzt von Ihm, seiner Alpine Steel Crew und vielen Helfern und Supporten, sollten sich neben vielen interessanten Nachwuchsbands auch einige renommierte Kultacts der Metal Geschichte Österreichs die Ehre geben. Aber nun der Reihe nach, die ausführliche Berichterstattung wird euch von einer sechsköpfigen Darkscene-Abordnung präsentiert, allesamt ausreichend nüchtern, zur jeweiligen Zeit des Einsatzes....metal on!



DAY ONE: Freitag:

Transilvania

Den Reigen eröffnen die neu formierten Transilvania, die einigen Besuchern noch unter den Namen Old Skull bzw. Epidermis ein Begriff sein dürften. Trotz der dritten Namensänderung hat sich am Konzept der Jungs nicht viel geändert. Nach wie vor frönt man einem sehr schwarz angehauchten Thrash Metal der ganz alten Schule und im Stile von Destruction und Sarcofago, mittlerweile sind aber auch klassische Metal Elemente im Sound integriert. Nieten, Schminke und Kerzenlicht dominieren das Bühnenbild. Der Auftritt im gesamten ist für ein Live Debut recht ansprechend, leider hat man aber zu Beginn des Sets mit ziemlichen Soundproblemen zu kämpfen. Wenn das Line-up jetzt auch mal stabil bleibt, kann man auf zukünftige Aktivitäten von Transilvania durchaus gespannt sein.
(VikkiSevven)



Moros

Intros braucht keine Sau! Schon gar nicht, wenn Thrash kredenzt werden soll und so legen Moros ohne lange zu zögern los. Vorarlberg scheint in den letzten Jahren ein sehr fruchtbarer Boden für junge, aufstrebende Bands zu sein, denn auch Moros wissen von Beginn an zu überzeugen. Vermutet man beim Anblick des Logos eventuell noch eine Black Metal Kapelle, wird schnell klar, dass sich diese fünf Herren eben ganz dem Thrash verschrieben haben. Dabei reicht die Bandbreite von klassischem Old-School-Gerumpel bis hin zu moderneren, groovigen Momenten und sogar punkige Einflüsse kann man mancherorts ausmachen. Das macht Spaß und wird auch souverän dargeboten, bei gutem Sound steigt die Stimmung im Publikum merklich an. Apropos Spaß, ganz ernst nehmen sich die Jungs selbst wohl auch nicht, bei volltönenden Songtiteln wie "Drunken To The Bone" lässt sich das Publikum gerne von der merklich guten Laune auf der Bühne anstecken.
Einziger Kritikpunkt, wenn man denn einen finden will, könnte der etwas Hardcore-lastige Gesang sein, doch das ist natürlich Geschmackssache und darf auch gerne anders gesehen werden.
Zum Abschied wird noch gekonnt "Slowly We Rot" von Obituary gecovert. Das lässt die Stimmung, als auch den Durst nochmals ansteigen. Eine starke Vorstellung einer sympathischen Band:
Moros verlassen die Bühne als Gewinner!
(Chris)



Wildhunt

An die energiegeladene Show von Moros können die folgenden Wildhunt leider nicht anknöpfen. Zwar ist der progressiv angehauchte Melodic-Thrash nicht zuletzt der spielerischen Fähigkeiten wegen eine willkommene Abwechslung, wirklich mitzureißen vermag der an Bands wie Deathrow, Paradox oder Sieges Even erinnernde Sound jedoch nur wenige Zuschauer. Der zu verspielt und verkopft wirkende Riff-Marathon wird unbeirrt in die etwas leeren Reihen geknallt, aber so motiviert und engagiert durchgezogen, dass sich neben den mitgebrachten Fans auch ein paar neutrale Zuschauer für sie begeistern können. Bei Nichtkenntnis des Songmaterials ist es jedoch sehr schwierig, der Musik folgen zu können und dementsprechend zwiespältig fällt das Resümee für meine unvorbereiteten Ohren aus. Auf jeden Fall Respekt vor einer technisch versierten Band, deren komplexes Songmaterial neben der gleichförmigen Gesangsdarbietung noch ausbaufähig ist, um live uneingeschränkt zu zünden. Aber vielversprechend ist es allemal.
(Rudi)



High Heeler

Der optische Höhepunkt folgt sodann mit den Wiener "Bontempi Ripping" Traditions-Metallern von High Heeler. Im klassischen Oldschool-Metal-Outfit a`la MötleyCrue und Ratt (besonders Sänger Poison Poser gibt den Stephen Pearcy Lookalike) geben die österreichischen Steel Panther gleich Vollgas und hängen sich richtig rein. Reichlich dreckig interpretieren sie ihren knackigen Heavy Metal (von Glam oder Rock sind wir hier weit entfernt!), was sich nicht nur auf die instrumentale Leistung bezieht, sondern vielmehr auf die Attitüde des Quartetts, man nimmt ihnen die Hingabe für ihre Musik einfach jeden Moment vollständig ab.Nicht wirklich originell oder spektakulär, jedoch authentisch und sehr unterhaltsam. High Heeler gehören in die Kategorie Bands, welche einen bis aufs I-Tüpfelchen belegbaren 80ies Sound darbieten und dabei eine Menge Liebe zum Detail erkennen lassen. Auch wenn es stimmlich an der einen oder anderen Stelle noch etwas wackelig ist, so kann man als Kollektiv doch überzeugen, die Band liefert einen kurzweiligen Gig, post ordentlich und weiß mit ihrem zielgerichteten Songmaterial durchaus zu gefallen.
(Rudi)



Tulsadoom

Tulsadoom machen dann klar, wer Chef im Ring ist und als sie mit ihrem barbarischen Old School Heavy- bis Thrash Metal mit „Conan“-Thematik loslegen, ist die Stimmung gleich prächtig. Simple Riffs ohne Fideleien, vorwärtstreibende Schlagzeugparts und ein grimmiger Gesang kommen beim zahlreich vorhandenen Publikum offensichtlich sehr gut an, es werden Köpfe geschüttelt und Fäuste gereckt, es wird applaudiert und mitgesungen.Live kommen ihre Songs noch einen Tickschneller und derber rüber als auf CD und die teilweise in Fell und Leder gehüllte Horde walzt in gut einer Stunde alles platt. Die Jungs machen auch gar keinen Hehl daraus, dass sie in irgendeiner Form innovativ sein wollen. Hier gibt es klassische Metal-Klischees gleich kiloweise und einen rauen, leicht asseligen Charme noch obendrauf. Musikalisch ist sowieso nichts zu meckern, ihre eingängigen Songs und die unbändige Spielfreude sorgen für beste Laune und als man zum finalen Party Song "Barbarian Beer Attack" noch das halbe Publikum auf die Bühne bittet, ist das Stimmungsbarometer am Siedepunkt. Tulsadoom-Songs funktionieren Live einfach. Punkt. Gute Band, gute Show, guter Abend.
(Rudi)

Setlist Tulsadoom:
1. Enter the Snake Cult
2. The Hammer of Thorgrim
3. Barbarian Thrash
4. Storms of the Netherworld
5. Fuck the God of the Four Winds
6. Attack the God of the Four Winds
7. Skulls
8. Tulsaride
9. Barbarian Bitchfuck
10. The Glory of Thulsa Doom
11. Barbarian Beer Attack!



DAY TWO: Samstag:

Während unser Herr Professor wieder mal kurzerhand an Kinderkränklichkeiten leiden muss, waten weite Teile unserer Radkation bereits pünktlich um 14:00 Uhr zum zweiten, quasi dem Haupttag des Alpine Steel Festivals. Die Organisation ist erwartet perfekt. Das Herzblut der Veranstalter, allen voran "metallisches Blut, Schweiß und Tränen" unseres Bruder Cle, rinnen von den Wänden der Livestage und jeder einzelne Musiker und jeder einzelne Gast ist erleichtert ob des offensichtlichen Erfolges, der für all die Mühen entschädigt.
Dementsprechend gelöst ist auch am Samstag die Stimmung und verdammt gut gelaunt alle Beteiligten. Die Halle ist voll, das Bier rinnt in Strömen, der Metal Market ist zwar mehr "Metal" als "Market" und in etwa so groß, wie die ominöse Überschuss-Kiste, die wir alle irgendwo zuhause rumstehen haben, aber diese einzige kleine Enttäuschung kann man am Ende locker verschmerzen. Spart man sich halt wieder mal Kohle. Für die ersten drei Bands und passend zur Ruhrpott-Derby-Spielzeit, darf ich vorab mal feucht-fröhlich an Kollegen Werner übergeben....
(DarksceneTom)

Machine Gun Horror

Plangemäß um 14.00 eröffneten Machine Gun Horror den Tag 2 des Alpine Steel Festivals. Ein undankbarer Slot, da die Venue wie zu erwarten noch etwas dünn besiedelt war. Wann sich überhaupt 30 Leutchen vor der Bühne einfanden, war wohl alles beisammen – schade. Andererseits: einer muss ja den Anfang machen. Doch die vier Jungs aus dem Bregenzer Wald ließen sich davon nicht wirklich irritieren und bestätigten ihre gehobenen Live-Qualitäten, die ja schon unser Herr Rudi vor wenigen Monaten euphorisch zu Protokoll gab. Keinen Allerwelt-Thrash, wohl aber eine garstige Mucke mit der nötigen Dosis Groove bzw. Eigenständigkeit bekommt man bei den Rabauken von M.G.H. durch die Magenwand gerammt, bis dass … ihr wisst schon. Das tighte Zusammenspiel zwischen der Instrumenten-Abteilung und Frontmann Burny, der wie eine alemannische Ausgabe eines Kyle Thomas (Exhorder) röhrt, wirkte wie eine scharf gemachte Munition 100er Nägel, die ihr Ziel nie verfehlt. Beeindruckend auch die Riffsalven von Axt-Meister Martin, die mit einer derartigen Präzision durch die Speaker gejagt wurden, dass einem gleichzeitig kalt und heiß wurde. Mit solchen Genickbrechern wie "Warzone", "World Domination", "Living To Thrash" wurde für einige Anwesende vertrauter Stoff von der landauf, landab abgefeierten Mini-LP "Brutalized" (zur Review) gezündet, die dann auch meine Wenigkeit sich ohne lange zu zögern im Anschluss dieses echt geilen, aber eben leider viel zu marginal beäugten Gigs einverleibte. Hoffentlich bleiben die Jungs in der Konstellation lange stabil und hauen in Bälde einen Longplayer raus, da liegt mehr in der Luft. Kurz und bündig: Rauer, einheimischer Thrash mit klaren Tendenzen zu internationalem Format!
(Werner)

Setlist Machine Gun Horror:
1. World of Wars
2. Surrender
3. Sharpshooter
4. Warzone
5. We are MGH
6. Losing My Machine Gun
7. Living to Thrash
8. Brutalized
9. World Domination



Liquid Steel

Die Lokalmatadore und Vertreter des klassischen Heavy Metal Genre – namentlich Liquid Steel – hatten dann das Glück, vor einer merklich größeren Headbanger Meute die Bühne entern zu dürfen. Das Quintett rund um Sänger Fabio ist spätestens seit dem Release des Debütalbums "Fire In The Sky" (zum Review) bekannt dafür, der NWoBHM zu frönen, die zeitenweise von Teutonen-Elementen flankiert wird. Nachdem Liquid Steel als Opener für Wolf Ende Januar kurzfristig den Gig wegen der kursierenden Grippewelle canceln mussten, legten die Burschen umso erfrischender für das Zweitagesfestival los. Treffsicherheit, Lockerheit und Spielfreude waren einmal mehr die hör und sichtbaren Trümpfe, die das junge Idealisten-Kollektiv zu zücken wusste und obendrein einen gepflegten Mix vom Mann an den Reglern erhielt. Das Salz in der Suppe ist bzw. sind bei Liquid Steel ja die häufig eingepflanzten Twin-Harmonien, mehrstimmige Refrains sowie etliche Galopp-Rhythmen, die dicht gebündelt nicht nur auf Konserve einwandfrei funktionieren, sondern auch live nahezu fehlerfrei transportiert werden und Reminiszenzen an die eisernen Jungfrauen erwecken. Was auch an der gut geölten Rhythmus-Sektion lag (und eigentlich generell so ist). Und dass Liquid Steel nicht nur den klassischen, sondern auch den Up-Tempo Metal ziemlich gut drauf haben, wusste man spätestens bei der starken Performance von "Speed Demon", nachdem man standesgemäß seine vorbildliche Bandhymne "Liquid Steel" mit stolz geschwellter Brust ins Auditorium platzierte. Machen wir es kurz: Sympathische Kapelle, kompakt-detailverliebte Tracks und eine coole Performance, was man da zu Ohren und Augen bekommt. Und jawohl: die Kerle von Liquid Steel sind, wie unser Bruder Cle schon erwähnte und wie sich heute bestätigt, absolute Überzeugungstäter!
(Werner)

Setlist Liquid Steel:
1. Air Aces
2. Scream In The Night
3. Riding High
4. Hiroshima
5. Fright Night
6. Fire In The Sky
7. Liquid Steel
8. Speed Demon



Triumphant

… sind inzwischen eine wahre Macht. Nachdem Liquid Steel die Traditions-Klientel voll auf zu bedienen wussten, wurde sowohl anhand der Initial-Klänge, als auch wegen des fünfköpfigen Leder/Nieten/Schwarzschminke Großkampfaufgebots die Aura in der Livestage binnen weniger Sekunden richtiggehend kalt, trist und beklemmend. Hurra, die Dunkelfürsten von Trumphant bliesen aus nächster Nähe zum Frontalangriff! Die äußerst selbstbewusst auftretenden Oldschool-Jungspunde aus der Landeshauptstadt haben sich innerhalb kurzer Zeit ein Fundament errichtet, auf das andere neidisch werden könnten. Und auch an diesem speziellen Tag ließen Front-Dämon Bekim und seine Spießgesellen nichts anbrennen. Abermals wurde man Zeuge eines, fast in allen Belangen hochprofessionellen und brachialen Auftritts, der im Zeichen ihrer ganz eigenen Nische zwischen Black, Heavy und Thrash Metal stand. Vielleicht in manchen Momenten leicht übermotiviert, aber äußerst selbstsicher in seinem Tun, bekamen alle anwesenden Banger ihre Ohren von einer perfekt harmonierenden Bande ordentlich durch geblasen. Dass übrigens auch in ausländischen Fanzines stattliche Rezensionen für "Herald The Unsang" (Review) eingeheimst werden konnten, ist ein weiteres klares Indiz der Band-Qualitäten. Ob nun Mid-Tempo-Attacke, ob Blast-Salven, ob High-Speed-Gebolze, ob Gekreische, oder ob High-Pitch-Screams – da sitzt alles millimetergenau wie nur was. Und speziell für Altar Crusher muss man eine Lanze brechen, weil das ist fast schon wieder beängstigend, wie präzise und hart der Mann sein Drumkit vermöbelt und dabei relativ locker wirkt! Kleiner Wermutstropfen: Die Sound-Rückkoppelung bekam der Herr am Mischpult nie ganz in den Griff. Man ist inzwischen gezwungen, etliche Superlativen für Triumphant auszupacken, doch ich glaube trotz der Hochphase, welche die Band seit geraumer Zeit erlebt, dass sie sogar noch einen Zacken drauflegen wird können!
(Werner)

Setlist Triumphant:
1. Intro
2. Triumph of Death (Instrumental)
3. Hellknights
4. Life under the Inverted Cross
5. Fullmoon over Transylvania
6. Chant of Lost Souls
7. Nachzehrer
8. Triumphant
9. Devotion



Valsans

Obwohl sie mit dem starken 2011er Album "Sword" bislang nur ein offizielles full-length Werk am Buckel haben, sind die Wiener Metalheads von Valsans mittlerweile schon so was wie eine Institution der heimischen Metal-Landschaft. Der erste Auftritt in Tirol überhaupt sollte dann auch wenig Grund zur Kritik bieten. Grundehrlicher und unverfälschter Metal. Schnörkellos und voll unaufgesetzter, glaubwürdiger 80er Jahre Aura. Durchaus "true", aber wegen seiner kraftvollen und hymnisch stampfenden Gangart für Jedermann konsumierbar. Der Sound kommt fett und knackig vor die Bühne, die Vocals von Andy B. Barna sind kräftig und manch mehrstimmiger Refrains sitzt ebenso perfekt.
Wir san Valsans aus Niederösterreich und unser Motto lautet: "We pledge allegiance!"
Das Publikum ist dabei und dankt es den Badenern, die ihre Kost irgendwo zwischen Grave Digger, Wizard, Stormwarrior und Manowar effektiv auf den Punkt bringen und mit dem richtig gelungenen "Bad To The Bone" Cover vom Running Wild Meisterwerk "Death Or Glory" eine unserer ganz großen Heldenbands aufleben lassen, bevor sie zum Ende ihrer Show mit der Teutonen-Metal Hymne "Rebellion (The Clans Are Marching)" auch noch ihren Hut von Grave Digger ziehen, um einen richtig geilen Metal Set perfekt abzuschließen. Zwei Zugaben, kurzes "Raise Your Fist" Rock N Rolf-Gedenkflair und aus ist. Geil war's, und nicht nur, weil unsere Herr VikkiSevven und ich zu "Bad To The Bone" erstmals ein wenig das Haupt schütteln durften.
Wer diese Band noch nicht kannte, der sollte sich Valsans dick auf den Spickzettel schreiben und nach Tirol dürfen die Jungs auch gerne wieder zurück kommen!
(DarksceneTom)



Setlist ValSans:
1. Mjölnir
2. Eppur si muove
3. The Allegiance
4. Golden Treasure
5. Bad to the bone (Running Wild)
6. ValSans neu
7. Born to see the light
8. My brother, my captain... (exklusiv)
9. Rebellion (Grave Digger)
10. Eyes of a viper
11. Steel Approved

Insanity Alert

Bereits im Vorfeld waren sich weite Teile unserer Redaktion einig darüber, wer bei der Siegerehrung diesem kultigen Festival ganz oben am Treppchen landen würde. Insanity Alert sind einfach derart ungebremst auf der Überholspur, so fett im Saft und auf der Bühne so ungemein tight und professionell, dass sie derzeit überall und auf jeder gottverdammten Bühne des Globus abräumen würden. Nachdem die beste heimische Crossover-Thrash Band ever in der vergangenen Woche Deutschland, Belgien, Holland und die Tschechei thrashen durften, ist der heutige Gig der siebte Auftritt am siebten Tag in Folge. So geht Spitzensport und so wird aus einer Undergroundaktie wohl eher früher als später ein international angesagter Act. Aber das wissen wir eh schon alles. Insanity Alert sind bodenständig und sympathisch und gehen auch ohne aufgesetzte Schleimspuren ihren Weg, denn ihr Sound ist einfach zu cool und die Band zu clever und zu gut, um auf der Strecke zu bleiben.
Dennoch muss man einmal mehr allerhöchstes Lob aussprechen. Die Halle ist voll wie bei keiner anderen Band zuvor oder danach und wer unseren Werner mit seinen mittlerweile 40"-Knochen nochmal so zum Thrash Berserker machen kann, dass er auf seine alten Tage zum Stagediver wird, der hat alles richtig gemacht. Wer coole Schilder auf der Bühne schwenkt, die zum noch viel cooleren Crossover-Thrash passen wie die Faust aufs Auge, der wird überall ins Herz geschlossen.



Es ist 18:34, als das Intro zur wohl internationalst klingenden Band des Festivals erklingt und "
Slimers Revenger" und der "Macaroni Maniac" durch die Halle fegen. Von Beginn an ist alles perfekt wie erwartet. Der Schweiß tropft von der Bühne. Die Axtfraktion und die Menschmaschine an den Drums tscheppert tight und entfesselt wie eh und je und Frontfranky-Kevin agiert ohnehin immer wieder so köstlich, dass seine mitunter völlig dubiosen Ansagen den vollfetten Wiener neben mir einfach nur fassungslos staunend zurück lassen. Witzig, schrullig, fertig, authentisch. Der perfekte Topf am Insanity Alert high-end Schnellkochtopf, der auch heute wieder durch die Decke der Livestage geht und jeden einzelnen im Saal vom Hocker bläst.
Die Insanity Alert Show ist eine Machtdemonstration. Egal, ob "
Weed Grinder" oder "Mankind Eraser" oder was auch immer. Jeder Hieb sitzt, hier klingt nichts verkrampft oder angestrengt. Hier geht alles locker von Hand und Seele und dabei klingt einfach keine Sekunde "regional". Die amtliche Bruder Cle Hommage kommt auch an und das immer wieder auf's Neue köstliche "Run To The Pit" mit seinem orgiastischen Schilderwahn ist ohnehin auf jeder Bühne dieser Erde ein Bringer.

Machen wir der Sache ein Ende: Insanity Alert sind die beste Band des Wochenendes und die Publikumsreaktionen, die Mosher, Crowdsurfer und Stagediver vor der Bühne geben mir und dem Rest der Redaktionsmeinung ebenso recht, wie der tosende Applaus und die Zugabenrufe. Insanity Alert haben einmal mehr alles zerlegt und in Grund und Boden gezimmert. Die Zugabe kommt: "
March Of The Mentally Ill" bringt's schnörkellos auf den Punkt und "I Want More" macht endgültig den Deckel drauf.
Grandios! Glorious they Rise!
(DarksceneTom)



Setlist Insanity Alert:
1. Slimer's Revenge
2. Macaroni Maniac
3. Alcohol
4. Crucified By Zombies
5. F.U.N
6. Flamethrower
7. Mankind Eraser (Must Destroy All)
8. Zongo Vs. Eyeball
9. Weedgrinder
10. Blunt In/Blunt Out
11. Shell-Shocked
12. Glorious Thrash
13. Twist-Off Betrayal
14. The Claw (Of All That Is Evil)
15. Arac Attack
16. Run To The Pit
---
17. March Of The Mentally ill
18. I Want More

Mortician

Dass es die Vorarlberger Heavy Metal Institution nach dieser Vollbedienung mehr als nur schwer haben würde, war klar. Nach Insanity Alert will man nicht zwingend auf der Bühne stehen müssen. Die Vorzeichen für Mortician scheinen heute ohnehin doppelt schwer zu wiegen, hat sich doch ihr Drummer vor wenigen Wochen mehrfach den Haxn gebrochen. Ein echter Metalhead beißt sich dennoch durch und die Band setzt alles daran, trotz dieser Schwierigkeit ein amtliches, wenn auch leicht verkürztes Set zu bieten. Das tun sie dann auch. Kraftvoll, stampfend, true. Schnörkellos und unaufgeregt wie immer donnern Mortician ihre Stahlträger von der Stage. Das Croosover-Thrah-Inferno, das vorher entfacht wurde, ist mittlerweile ja ohnehin endgültig vorbei. Der Schweiß der Mosher hat die Haller verlassen. Nun darf man wieder mit dem Bierchen in der Hand vor sich hin bangen und zu amtlichen Hits wie dem nagelneuen "
Shout Out For Heavy Metal" vom starken aktuellen Album (zum Review), "Rock Power", oder dem mittlerweile fast schon zum heimischen Kultknaller gewordenen "Up The Hammers" trinken. Der Sound ist auch bei Mortician fett, Sänger Danie Khan macht seine Sache wieder richtig gut und der Haxn von Drummer Alex scheint auch zu halten. Dazu eine spielfreudige, sympathische Band, geile Songs wie "Worship Metal" und finale Bandhymne "Mortician". Was will man mehr?
Mortician haben wieder mal rein gar nix anbrennen lassen und ihren Beitrag zum Alpine Steel Festival souverän und überzeugend geleistet. Cooler Gig einer beständig guten heimischen Metal Institution, die uns mittlerweile schon seit beinahe drei Dekaden begleitet.
(DarksceneTom)



Setlist Mortician:
1. Shout Out For Heavy Metal
2. Rock Power
3. Black Eyes
4. Hate
5. Wrong Way
6. Worship Metal
7. No War
8. Mortician

Da ich in Folge ein mittelgroßes Loch in den Barbereich und meine Geldtasche wühle, übergebe ich für die Salzburger 80er Jahre Kulttruppe von Speed Limit an unseren Mr. Barnes, der "semestertechnisch" ohnehin mehr Bezug zu den Herrschaften hat und somit der Reigen der Darkscene-Team Works abschließt, bevor unser Chris die finalen Worte zum Headliner aus der Bierdose lesen darf...

Speed Limit

Speed Limit sind für mich als Fan des klassischen "
Hard`n`Heavy" die Band des zweiten Festivalabends, obwohl mir Insanity Alert mit ihrer kraftvollen Vollgas-Show auch sehr gut gefallen haben! Speed Limit ersetzen ja Stormwave beim Alpine Steel Festival, da Sänger Horst Adamer stimmlich pausieren muss. Die nicht mehr ganz so jungen Herren, immerhin wurde die Band bereits Anfang der 1980er Jahre gegründet, starten mit glasklarem Sound in den Abend und beeindrucken sofort durch eine sehr aktive und agile Performance. Für Speed Limit ist das heute übrigens der Debut Gig dieses erneuerten LineUps, was jedoch niemandem auffällt! Im Mittelpunkt der Show steht der neue Sänger Manuel Brettl und mit seiner 80er Jahre Matte ist der "Beute Bayer" auch optisch der Dreh- und Angelpunkt der Salzburger Band. Brettl überzeugt aber auch durch eine wirklich erstaunliche Rockröhre, mit der er die hohen Töne genau trifft aber auch kraftvoll singen kann! An der linken Bühnenseite die "Chris Front": Basser Chris Pawlak erinnert mich ein wenig an Marco Mendoza, grinst ebenso unaufhörlich und fügt sich perfekt mit dem Gitarristen Chris Angerer zusammen. Rechts "on stage" der Meister an der Klampfe, Joe Eder. Drummer Hannes Vordermayer, ebenfalls neu und ebenfalls Bayer, sorgt für einen richtigen fetten Double-Bass-Kick von hinten heraus. Die Songs der Salzburger kennt hier und heute fast niemand im Publikum, trotzdem geht die Post von Beginn an und bei super gemischtem Sound richtig ab und Speed Limit werden gefeiert und beklatscht. Bühnenposing und synchrones Axtschwingen sind natürlich mit dabei, ebenso der größte Hit der Band, "Lady", der wie alle anderen Songs super ankommt. Als Zugabe kommt "Electric Eye" von Priest – ebenfalls sauber gespielt, um einen tadellosen Set der sympathischen Salzburger zu beenden!
Resümee: das gibt Hoffnung auf mehr, da Speed Limit ja am Nachfolger ihrer 2010er CD "Moneyshot" arbeiten!
(Mr. Barnes)



Setlist Speed Limit:
1. Dead Eyes
2. Broken Mirror
3. Done with dreaming
4. Lost and found
5. Slave of Desire
6. Don't fear the dark lanes
7. Lady
8. Head over Heels
9. Electric Eyes (Judas Priest - Cover)

Martin Schirenc Play Pungent Stench

Was habe ich mich darauf gefreut: Die großen Pungent Stench doch nochmals live zu erleben (auch wenn nur noch Fronter Martin übrig ist) wagte ich nicht zu hoffen. Die Vorzeichen sind perfekt, den Tag mit Bier, Gequatsche und heiterem Treffen alter, teilweise verschollen geglaubter Knochen, verbracht, die Laune ist super, und dann soll noch die beste Band die Ösireich jemals hervorgebracht hat zu einem reinen Old-School-Set laden, will uns zurück in eine Zeit entführen, als Death Metal noch Death Metal war.

So steht nun also jener große Moment an, doch leider ist nicht alles eitler Sonnenschein:
Von Beginn an fällt der schlechte Sound auf, der sich auch im Laufe der Show nicht wirklich bessern sollte. Leider schafft es der Soundmann nicht, die Instrumente, hauptsächlich den Bass, vernünftig auszubalancieren. Doch auch das Stageacting darf als fragwürdig bezeichnet werden. Als Martin dann erzählt, dass er etwas kränkelt, könnte dies eine Erklärung dafür sein, jedenfalls kann eine gewisse Lustlosigkeit beobachtet werden, die auch verhindert, dass der berühmte Funke überspringen will.
Es wird wohl an der zu hohen Erwartungshaltung gelegen haben, jedenfalls will das Dargebotene nicht wirklich zünden, Pungent Stench hat man schon wesentlich besser gesehen!



Doch ist das alles schlussendlich Jammern auf hohem Niveau, denn Stench sind auch in dieser Verfassung immer noch besser als das Gros der internationalen Konkurrenz. Wirft man einen Blick in die Runde zeigen sich sehr wohl auch strahlende Gesichter, auch wenn es im Publikum schon deutlich lichter geworden ist.

Die Songauswahl ist bestens, die wichtigsten Hits aus der ersten Phase der Wiener sind dabei, (genauer gesagt aus dem Zeitraum 1988 – 1994), also auch wirkliche Uralt-Kamellen der kultigen Anfangstage, aber besonders cool natürlich beispielsweise "
Just Let Me Rot", aber auch "Sputter Supper" oder "Viva La Muerte+ sind absolute Stimmungsgaranten erster Güte, die in jeder Situation funktionieren, und angenehm die Nostalgiedrüse anregen.
Als das Trio am Ende die Bühne verlässt, bleibt die Erkenntnis, dass das leider nicht der erhoffte Triumphzug war, sorry. Andererseits wäre das ja ein schon fast zu kitschiger Abschluss eines ansonsten beschwerdefreien, saucoolen Festivals gewesen!
(Chris)



Setlist Martin Schirenc Plays Pungent Stench:
1. Suspended Animation
2. Pungent Stench
3. Happy Re-Birthday
4. For God Your Soul
5. Just Let Me Rot
6. Fuck Bizarre
7. Sputter Supper
8. Extreme Deformity
9. Shrunken And Mummified
10. Bitch
11. Splatterday Nightfever
12. Bonesawer
13. Sick Bizarre Defacted
14. Creation
15. Rip You Without Care
16. Molecular
17. Disembowlement
---
18. True Life Blood, Pus & Gastric
19. Juice
20. Viva La Muerta

Am Ende des Festivals hatte wohl jeder seine eigenen Highlights, der große Gewinner jedoch war die Veranstaltung an sich. So bleibt uns nur der Dank für diejenigen, die dazu beigetragen haben das Alpine Steel Festival wahr werden zu lassen. Wir gratulieren den Veranstaltern, Bands und Fans zu einem gelungenen, sympathischen und kultigen Festival.
Er war süffig und cool!
METAL ON!


Für die Festivalfotos bedanken wir uns einmal mehr bei Christoph Marberger und unserem Mitstreiter Bernhard Schösser!

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