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Fates Warning
27.01.2017, Turock, Essen 
 
Alex Fähnrich
Alex Fähnrich
(15 Live-Berichte)
Das aktuelle Fates Warning-Album "Theories Of Flight" (zum 10-Punkte Review) ist selbst für die Schwindel erregend hohen Standards der besten Band der Welt (Eine rein subjektive Einschätzung, die jedoch von nicht wenigen geteilt und auch heute wieder untermauert wird.) herausragend. Das dies jedoch dazu führt, dass die laufende Tour viel besser besucht ist als die vorherige und die heutige Freitagsshow im Essener Turock sogar ausverkauft sein würde, konnte nicht unbedingt erwartet werden. Nachdem treue Fans die Amerikaner in der Vergangenheit nicht selten vor weniger als 100 Leuten spielen gesehen haben, ist es schön, dass der Rahmen endlich dieser Ausnahmecombo würdig ist.



Bereits im Vorfeld wurde kolportiert wie unterirdisch schlecht die beiden Supportbands sein sollen. Dementsprechend gönnt man sich in der benachbarten Rockkneipe 'Nord' ein paar Drinks mehr, bevor man sich ins zum Bersten gefüllte 'Turock' begibt. Die erste Vorband Fallen Arise wurde also schon einmal geschickt umgangen. Nun gilt es nur noch Armored Dawn zu überstehen. Rein spieltechnisch sind die Brasilianer gar nicht so schlecht, aber stilistisch passt ihr symphonischer Proll-Metal genauso wenig zum Hauptact wie Pennerwein zum Gourmetmahl. Der Frontmann, der aussieht wie David Hasselhoff im Manowar-Outfit, verkörpert dieses Dilemma sowohl optisch als auch gesanglich. Nach zehn Minuten mehr als zweifelhaftem Piraten- und Wikingerflair ist es an der Zeit, diese kulturelle Geisterfahrt zu beenden und noch ein paar Drinks an der Bar im Obergeschoss einzunehmen. Um sich diese Truppe schön zu saufen, bedürfte es allerdings mehrerer Flaschen Hochprozentiges. Die anwesenden Musiker großartiger deutscher Prog-Bands wie Soul Cages und Life Artist, die würdige Vorbands an diesem Abend gewesen wären, kamen sich bestimmt noch verarschter vor als der Rest der geschmackssicheren Fates Warning-Anhänger.
Die Vergabe der Supportslots kann eigentlich nur finanziell motiviert gewesen sein.



Dafür entschädigt der Headliner seine Gefolgschaft jedoch im Anschluss tausendfach.
Es geht los mit 'From The Rooftops', dem Opener des aktuellen Albums. Eine gute Wahl, da sich dieser Song nach ruhigem Beginn in ein wahres Prog-Gewitter steigert. Ray Alder ist bestens bei Stimme und trifft wirklich jeden Ton, woran sich auch im weiteren Verlauf des Sets nichts ändern soll. Der sympathische Frontmann genießt sichtlich die enthusiastischen Publikumsreaktionen und selbst Jim Matheos, der die meiste Zeit in sein Spiel versunken zu sein scheint, kann sich das ein oder andere Lächeln nicht verkneifen. Der 'Eric Clapton des Metal' verfügt in seinem kleinen Finger der linken Hand über mehr Gefühl als alle Möchtegern-Shredder zusammen und beweist wieder einmal, dass es nicht auf die Anzahl der gespielten Noten, sondern deren Intensität ankommt.



Das heißt natürlich mit Nichten, dass es ihm oder einem seiner Bandkollegen an Spielfertigkeit oder Virtuosität mangeln würde. Der junge Mike Abdow an der zweiten Gitarre ersetzt Frank Aresti ein weiteres Mal in souveräner Manier. Joey Vera marodiert über die Bretter, wobei er mit seiner unnachahmlichen Mimik um jeden Ton aus seinem Bass zu ringen scheint. Und Bobby Jarzombek ist nach wie vor das filigrane Tier hinterm Schlagzeug. In dieser Form ist Fates Warning einfach unschlagbar, zumal der Sound nach anfänglichen Unwuchten top ist. Was kann bei einer Setliste wie dieser auch schief gehen? Neben jeweils drei Volltreffern von "Parallels", "Theories Of Flight" und "A Pleasant Shade Of Gray" kommt jedes Album der Alder-Ära mit mindestens einem Track zum Zuge. Die größte Überraschung stellen dabei sicher 'Acquiescence' aus dem "No Exit"-Epos 'The Ivory Gate Of Deams' und 'A Handful Of Doubt' von "FWX" dar, das heuer seine Livepremiere feiert. Es ist kaum möglich einzelne Höhepunkte herauszustellen, aber 'The Light And Shade Of Things' (Jetzt bereits ein Klassiker!), 'The Eleventh Hour' (Die ganze Halle singt mit!) und die letzte Zugabe 'Monument' (Wie der Titel schon sagt, ein Denkmal von einem Lied!) verursachen eine besonders dicke Gänsehaut. Es hätte sich sicher niemand der Anwesenden beschwert, wenn es danach noch mindestens eine halbe Stunde mit 'Another Perfect Day', 'Still Remains' und 'Nothing Left To Say' weitergegangen wäre.
Leider ist jedoch nach gut anderthalb Stunden Schluss mit der Herrlichkeit.



Aber auch so sieht man nach der Show nur verschwitze Körper und glückliche Gesichter. Egal wie oft man diese Göttertruppe schon live erleben durfte, man fühlt sich danach immer beglückt und beschenkt. Wie sagt man so schön? "Nur Fliegen ist schöner."
Fates Warning hat den "Theories Of Flight" heute jedenfalls eine atemberaubende praktische Flugstunde folgen lassen, nach der man einfach mehr will. Das schreit nach einer Wiederholung. Vielleicht schon am Montag in Aschaffenburg...

Fotos: André Wilms von betreutesproggen.de)





@C
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