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Cover  
Massacre - From Beyond (CD)
Label: Earache
VÖ: 1991
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Art: Classic
RedStar
RedStar
(243 Reviews)
Nach der Veröffentlichung der legendären Demotapes bekamen die 1984 gegründeten Death Metal-Pioniere 1991 die Chance, ein richtiges Album zu veröffentlichen. Massacre wollten evil sein und ein musikalisches Inferno vom Zaun brechen … was ihnen mit einem Klassiker wie "From Beyond" auch gelingen sollte. "From Beyond" ist ein Album, das das Death Metal-Feeling der frühen 90er Jahre einfängt und für alle Zeit auf Konserve bannt, das die Tore der Hölle sprengt, die Monsterdämonen vom Albumcover hemmungslos entfesselt auf die geifernde Death Metal – Meute losläßt und alles gnadenlos zertrümmert.

Viele Songs auf diesem massiven Old School Death Metal - Reigen starten mit einem langsamen Anfangsriff, das einsetzende Drumming wirkt sodann wie ein Motor, der die Gitarren und den Song so richtig in Bewegung setzt und nach vorne tritt. Das vornehmlich herrschende, durchgehende Gebolze wird durch fesselnde Rhythmuswechsel und fräsende Slow- und Midtempoparts variiert und akzentuiert. Massacre zelebrieren dieses Prinzip des rollenden Riffs und kreieren dabei eine ähnliche Intensität, die man sonst eigentlich nur von Truppen wie Bolt Thrower gewöhnt ist.

Auf der Platte regieren die sägenden Schädelspalterriffs von Rick Rozz (g., der die Songs auch alle geschrieben hat), die sich langsam, aber unaufhaltsam durch jeden Knochen fräsen, wohingegen Slayer-eske infernalische Gitarrensoli einem ins Ohr heulen und sich vor bis in die letzten Gehirnwindungen fressen. Die Rhythmussektion besteht aus Terry Butler (v., aktuell bei Six Feet Under) und Bill Andrews (d.). Dieses Triumvirat hat ja schon mit Death Klassiker wie "Leprosy" eingespielt. Jeder Schlagzeugpunch und jede Doublebass hämmert sich mit chirurgischer Präzision in des Hörers Gehirn, wobei jedoch nicht nur Überschalldrumming auf dem Album regiert, Andrews versteht es, im doch relativ eng gesteckten Rahmen Akzente zu setzen. Obwohl shreddernde Gitarren und das präzise Überschalldrumming nicht nur den Hörer, sondern auch die Bass-Spuren niederklopfen, verkommt der Bass nicht nur in der Rolle, eventuelle Soundlöcher zu stopfen. Ein weiteres Trademark des DM-Zerstörungskommandos sind die originellen, echten, gutturalen Death Metal Growls von Kam Lee (v., jüngst wiederauferstanden mit Bone Gnawer oder The Grotesquery), die noch von ganz „unten“ rauf kamen - also quasi Death Metal mit Eiern. Massacre zelebrieren stilsicher brachiale Urgewalt und haben dabei aber den DM – Groove und Rhythmus drauf.

Einzelne Tracks hervorzuheben fällt entsprechend schwer - das ganze Album ist ein Highlight und zermalmt einfach alles – wer die Scheibe noch nicht kennt muss allerdings unbedingt "Dawn Of Eternity" (Albumopener - inkl. klassischem "Evil"-Intro) den Titeltrack, "Corpse Grinder", " Succubus", "Defeat Remains" (der langsamste und rhythmischste Track - fast schon „Death n´ Roll“) gehört haben. Auch das mit großem Pomp eingeleitete "Chamber Of Ages", zu dem seinerzeit auch ein Videoclip produziert wurde, ist repräsentativ für die Platte. Gleichsam einem Liebesakt baut sich die Spannung über rund 39 Minuten sukzessive bis zum ultimativen DM- bzw. Albumhöhepunkt auf, die sich dann lauthals aus tiefer Kehle beim Mitbrüller "Corpsegrinder" (eigentlich ein alter Death – Track) entlädt.



Wer die Neuauflage der CD (mit in blau gehaltenem Frontcover) besitzt, darf nun songtechnisch weitermachen, erlebt aber mit "Inhuman Condition", "Plains Of Insanity", dem Venom-Cover "Warhead" und "Provoked Accurser" nur ein lauwarmes Nachspiel.

Auch die sonstigen Eckdaten zur Platte (übrigens das erste Death Metal Album, das in der Pole Position im Rock Hard-Soundcheck landen konnte!) entsprechen dem damaligen DM-Ideal: Aufgenommen wurde "From Beyond" unter der Ägide von Produzent Colin Richardson und Engineer Scott Burns im Morrisound Studio in Tampa, Florida, Albumartwork und Logo stammen von Thrash-Kultdesigner Ed Repka (Death, Megadeth, Toxik etc.).

Diese Scheibe ist aufgrund der schneidenden, griffigen, wenn auch eingängig-simplen Riffs in Verbindung mit tollen, knackigen Songs und den Killervocals von Kam Lee ein absolut homogenes, kompaktes Album (Massacre - Nichtmöger könnten es auch als gleichförmig-langweilig abtun). Wie es kein anderes Album bis zum Jahre 1991 vermochte, brachte "FB" meine Ohren nicht zuletzt aufgrund der oberfetten Produktion nahezu zum Bluten. Aber trotz aller simplen Brachialität, Geholze und Geschwindigkeit: das Album wird zu keinem Zeitpunkt langweilig.

"From Beyond" ist ein energetisches Monster von einem Old – School Death Metal Album, respektive EINER DER Death Metal – Klassiker überhaupt und aufgrund der herrschenden brutalen Power definitiv kein Album zum Kuscheln (außer mit einem der Covermonster).

Leider brachte dieser Klassiker nicht den erhofften Durchbruch für Massacre, die sich 1996 auflösten und 2008 einen erfolglosen Comebackversuch unternahmen.
Trackliste
  1. Dawn Of Eternity
  2. Cryptic Realms
  3. Biohazard
  4. Chamber Of Ages
  5. From Beyond
  1. Defeat Remains
  2. Succubus
  3. Symbolic Immortality
  4. Corpsegrinder
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