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Sabaton, Nightmare
12.03.2011, UFO, Bruneck 
 
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Bruneck ist ja nicht gerade eine Metropole. Die Zufahrt durch das Pustertal hat wenig Rock N Roll Flair, und erinnert tagsüber eher an Wanderausflüge oder schwachbrünstige Familien-Martktage. Sobald sich dann aber die Nacht über "Downtown "Pustertal" legt, verschwinden die traditionell ländlichen Gedankengüter. Selbst dem geeichten Metaller, seines Zeichens ja auch ein durch Horrorfilme und Splatterclips gesteuertes Individuum, kommt nun nicht mehr alles so geheuer vor. Die Szenerie erscheint schaurig, wenn sich Dunkelheit, hinterlistig wie krabbelndes Kleinvieh in das enge Tal einschleicht, tief an die Bergsohle rückende Wolken den unbarmherzigen Dämmerungseinbruch geleiten, und die nahen Wälder zu Galerien starrer Fratzen mutieren.
Es hat was von Transsilvanien, was uns heute an der Mündung der Ahr erwartet, und es würde keinen Teilnehmer unserer Reisegruppe aus Nordtirol wundern, wenn sich zu später Stunde blutrünstige Zombies, Werwölfe oder Vampire durch die verlassenen Gassen und Waldränder der Region quälen würden.
Aber egal. Echte Metaller trotzen selbst Blaublütlern und Untoten, und so konzentrieren wir uns nun - cool as fuck - doch wieder auf unser Kerngeschäft:



Unabhängig davon, was sich in den Tiefen der Wälder seiner Region nächtens so abspielt, präsentiert sich das UFO nämlich in jedem Fall als verdammt coole Location, in der uns in Zukunft mit Pain, Rage, Kataklysm und dem Rockstar-Double John Corabi/Bruce Kulik noch einige saftige Live Events erwarten.
Darkscene wird seine Krieger also weiterhin nach Südtirol schicken müssen und wir hoffen, dass in Zukunft auch ein wenig mehr Fans zu den Shows in Bruneck kommen, damit die Veranstaltungen auch eine kommerzielle Zukunft haben. Denn das was wir heute erleben, spotten im Grunde jeglicher Prognose, und all den großen Erwartungen, mit denen unser Darkscene-Quartett die Reise übern Brenner angetreten hat.
Erstens ist Samstag. Zweitens ist der Eintrittspreis sehr human. Drittens spielt heute Nacht mit Sabaton einer der momentan heißesten, besten und angesagtesten Livebands unsrer Szene.
Alles andere als ein vor kochender Stimmung überschäumender Club wäre somit eine Enttäuschung, und dementsprechend grauslig und unverständlich ist die magere, mit (hoch) geschätzt 150 Nasen eigentlich sehr unwürdige Kulisse. Wenn man dann die Enttäuschung auch noch mit "
etwas" hohen Bierpreisen runterspülen muss, dauert es verständlicherweise länger, bis Linderung einsetzt. Dass diese Faktoren allein aber noch kein Beinbruch sein müssen, davon erzählen wir später.
Denn die Ereignisse des Abends sollten unsre schlimmen Vorahnungen am Ende der Nacht relativieren, und für alle jene, die den Zombies der Nacht getrotzt haben um Sabaton und Nightmare ihre Ehre zu erweisen, ein versöhnliches Ende bescheren…

Nightmare

Es ist 21:00, als sich die Lichter endlich dämpfen, um den Power Metallern aus Frankreich freien Raum zu lassen. So spärlich die Kulisse, so unbeirrt gut gelaunt zeigen sich die Mannen um Frontman Jo Amore. Nightmare trotzen dem Umstand der geringen Besucher höchst professionell, spielen sich knappe 45 Minuten grundehrlich den Arsch ab und schaffen es spätestens ab Mitte ihres Sets tatsächlich, die spaßfreudige Crowd zum Mitsingen, Mitklatschen und fetten Abfeiern zu mobilisieren.
Hut ab! Das ist nicht selbstverständlich und dafür gebührt einer Band, die seit mittlerweile über 30 Jahre ein Geheimtipp zweiter Reihe ist, großer Respekt. Nightmare spielen eine amtliche Show, mit einigen guten, und einigen sehr guten Songs. Am Ende der Reise bleibt aber trotz aller Energie und Spielfreude und trotz einer klasse Performance die Erkenntnis, dass den Franzosen zeitlebens das letzte gewisse Etwas gefehlt hat, um von der zweiten, in die erste Reihe der Liga zu schreiten.



Daran ändert auch die Tatsache nix, dass Jo Amore in all seiner Gestik und Stimmlage immer wieder an einen der Größten seiner Art erinnert, und Nightmare passend dazu auch gleich ihren eigenen Ronnie James Dio Tribute zelebrieren, um damit einen ersten Stimmungshöhepunkt des Abends zu kredenzen. Natürlich ist es immer wieder ergreifend und für Metalfans schön, einen Dio Song zu hören. Natürlich ist "
Holy Diver" ein Jahrhundertklassiker - gerade wenn man einen Sänger mit dem Stimmvolumen von Amore hat, könnte man sich aber vielleicht auch einen originelleren Song des kleinen Mannes vornehmen.

Dem Publikum gefällt’s dennoch. Die Fans zollen Nightmare für sehr starke Songs wie "
Cosmovision" oder " Messenger Of Faith" vollsten Respekt, und honorieren die gute Handarbeit, das sympathisch, bemüht und ehrliche Auftreten mit mehr als anständigem Applaus und einigen liebenswerten Fotos am Merchandise Stand.
Nightmare haben einen sehr starken Auftritt abgeliefert und ihren Job als Anheizer einmal mehr perfekt erfüllt. Die Franzosen werden in dieser Verfassung auch weiterhin immer ein Liebling der Herzen der Metalheads bleiben.
Für mehr allerdings wird es wohl auch in Zukunft nicht reichen…

Nightmare/Setlist:

1. Intro
2. Thrill Of Death
3. Gospel Of Judas
4. Eternal Winter
5. Messenger Of Faith
6. Holy Diver (DIO Cover)
7. Wicked White Demon
8. Cosmovision
9. Legion Of The Rising Sun
10. Trust A Crowd

Sabaton



Das Sabaton Virus hat meine Wenigkeit zwar spät, dafür aber enorm nachhaltig befallen. So fiebere ich der Show der sympathischen Schweden nur wenige Monate nach dem großartigen Wörgl Gastspiel (zum Live Bericht) wie ein ausgehungertes Mastschwein entgegen. Sabaton live bedeutet Spaß, eine Horde gut gelaunter Metalheads vor und auf der Bühne, und aggressionslos ausgelassene Stimmung. Trotz der im Grunde ernsten Lyrics, die Sabaton seit jeher auffahren, sind es Headbanger mit einem Lächeln im Gesicht, die auch heute das Auditorium zu einem großen Freudenhaus machen und für die nächsten, knapp 80 Minuten, eine Spaßgarantie darstellen.

Das Fazit der heutigen Sabaton Show in Bruneck lautet:
Wenig Leute, jedoch großes Kino, ein Höllenlärm und eine Wahnsinns Stimmung!

Davon zeigt sich auch Sänger und Entertainer Joakim schwer beeindruckt. Nicht nur wegen der überdimensionalen Tyrolean Panzer Batallion Flagge, die ihm vom Publikum gereicht wird, nimmt man ihm wirklich ab, dass er absolut verwundert darüber ist, wie so wenig Menschen, solch eine Stimmung verbreiten können. So klein der Kessel heute Nacht auch sein mag, er kocht am Siedepunkt, und – so bestätigen es uns auch die Musiker bei unsrem Pläuschchen nach der Show – diese durch und durch positive Stimmung macht einen, im Vorfeld vielleicht doch etwas angezweifelten Set, auch für die Band zu einem höllisch unterhaltsamen Event. Sabaton machen es den Fans allerdings auch wieder mal leicht. Die Schweden zeigen sich als energiegeladene, zugängliche und sympathische Truppe. Authentisch as fuck und als Band, die man einfach mögen muss.
Dazu kommen Hits, Hits und Hits!

Neuerlich eingeleitet von der inoffiziellen schwedischen Nationalhymne "
The Final Countdown" explodieren die Herren in Tarnhosen in einem Metal Set der Extraklasse. Weil Gitarrist Rikard Sundén gerade im Hohen Norden seinen Nachwuchs begrüßt und den Vaterfreuden frönt, werden Sabaton auf der aktuellen Tour durch Dragonforce Bassisten Frédéric Leclercq verstärkt. Der Knabe zockt einerseits problemlos die Gitarre und passt sich mit gutem Stageacting und seiner sehr sympathischen Ausstrahlung und Gestik auch perfekt an die Marschrichtung der Schweden an. Dazu ist der Sound im Ufo perfekt abgemischt, und so kann und muss der Set also auch heute ein einziger, von Super-Frontman Joakim Broden inszenierter Triumphzug werden. Egal welchen Hit, von welchem Album die Schweden abfeuern, das Publikum frisst ihnen aus der Hand, singt und bangt, als ob die imaginären Zombies tatsächlich ausgehungert und blutrünstig vor den Toren stehen würden, und es kein Morgen im schönen Südtirol gäbe.



Sabaton live sind purer Metal Enthusiasmus. Ein fast schon poppig treffsicheres Heavy Metal Hitfeuerwerk, voll geiler Riffs, geiler Rhythmen und perfekter Refrains. Eine Explosion, die ihre Höhepunkte einmal mehr in Hymnen wie "
Uprising", "Cliffs Of Gallipoli", dem nach Vorne abgehenden "Sabaoteurs", einem superben "40:1", oder den Stimmungsgranaten "Primo Victoria" und dem "Metal Medely" findet, um am Ende ausschließlich glückliche Gesichter in die Nacht zu entlassen.

So soll eine glaubwürdige und spielfreudige Metal Show sein. Das macht Spaß, das fährt in Mark und Bein. Egal ob vor 100, 1.000 oder 100.000 willigen Headbangern!

In diesem Sinne: Primo Victoria

Setlist Sabaton:

1. Intro – Europe "
The Final Countdown+
2. Ghost Division
3. Uprising
4. White Death
5. Cliffs Of Gallipoli
6. 40:1
7. Final Solution
8. Attero Dominatus
9. Price Of A Mile
10. Panzer Batallion
11. Saboteurs
12. ---
13. Rise Of Evil
14. Primo Victoria
15. Metal Medley
16. Outro

Ufo Bruneck es hat uns sehr gefreut, und nachdem wir weit nach Mitternacht lebendig, gesund und wider Erwarten ohne Zombiebisse im Herz der Alpen angekommen sind, steht für Darkscene und seine Mitstreiter fest: Wir kommen gern wieder!

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