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Amon Amarth, Dimmu Borgir, Hatesphere
25.10.2007, Georg-Elser Hallen, München 
 
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Es war auch nichts anderes zu erwarten, wenn zwei absolute Kracher, zwei würdige Headliner zusammen um Einlass bitten und nicht mal die leidige Tatsache, dass HATESPHERE kurzerhand durch die harmlosen ENGEL ersetzt wurden, konnte die Vorfreude auf diesen Event schmälern.

Besagte ENGEL wurden dann auch gleich Opfer des süffigen Gerstensaftes, mussten sich mit einem kurzen Höflichkeitshingucker abfinden. Keine Ahnung, wie gut die Show der skandinavischen Newcomer-Truppe um Niclas Englin (ex-IN FLAMES) und Marcus Sunesson (ex-THE CROWN) mit ihrem hardcorelastigem Modern Death Metal ankam. Die Halle war jedenfalls bereits zu diesem Zeitpunkt sehr gut gefüllt, der Sound an dieser Stelle noch etwas schwach. In diesem Sinne: Prost!

AMON AMARTH

Dass der Abend ganz klar im Zeichen der beiden großen Acts stehen würde, war also von Anfang an klar und spätestens bei den ersten Tönen von "Gods Of War Arise" und dem alles in Grund und Boden treibenden, live fast noch erhabener klingenden "Runes To My Memory" stand obendrein fest, dass wohl zumindest zwei Drittel der Gäste nicht zuletzt auch dafür angereist war, um den Propeller zu den wuchtigen Kompositionen von AMON AMARTH kreisen zu lassen. Anfangs hatten auch die Wikinger mit durchwachsenem Sound zu kämpfen, dieser wurde aber, ebenso wie die bombige Stimmung, von Minute zu Minute besser, um bei Nummern wie "Cry Of The Blackbirds", "Death In Fire" oder dem finalen, alles in Schutt und Asche brechenden Abschlussdoppel "Victorious March" und einem, zum Gebet ausartenden "Pursuit Of Vikings" ihren Höhepunkt des Abends zu finden.



Daran, dass AMON AMARTH mittlerweile eine der besten Live-Bands der Szene sind, ist ebenso wenig zu zweifeln wie an der Tatsache, dass sie an dieser Stelle wie ein Headliner gefeiert wurden und ihre mitreißenden Kompositionen jedem einzelnen der Zeugen voll in die Matte und Genickmuskulatur gefahren sind und absolut enthusiastische Publikumsreaktionen hervorriefen. Am Ende waren jedenfalls alle Hände gen Walhalla gereckt, ließ die Band ihre Opfer nach leider sehr knapp bemessenen 45 Minuten und – was noch viel schmerzhafter scheint - ohne die beiden Übersongs des "With Oden On Our Side" Meisterwerks "Gods Of War Arise" und "Prediction Of Warfare" restlos begeistert zurück.

DIMMU BORGIR

Dass die norwegischen Könige des Black Metal in Sachen Publikumsreaktionen nicht ganz an die Euphorie der Wikinger herankommen würden, war wohl klar. Zu komplex, zu majestätisch und durchdacht sind die kunstvollen Songs von DIMMU BORGIR. Es ist kein Sound, zu dem man sich wie bei AMON AMARTH ohne lang nachzudenken die Birne rausbangt. Es ist ganz große Kunst, die Silenoz und Co. inszenieren. Musik zum Genießen, eine Darbietung voller Perfektion, eingehüllt in eine stimmungsvolle Lightshow und dargeboten von sechs absoluten Vollprofis. Knapp 90 Minuten intelligenten Black Metals sollten es werden, eine Inszenierung eines perfekten Querschnitts durch alle Werke von "Stormblast" bis zum neuen Megaopus, dem wohl perfektesten DIMMU BORGIR Album überhaupt: "In Sorte Diaboli". Eingeläutet vom brachialen "Progenies Of The Great Apocalypse" ergießt sich ein tiefschwarzes und wunderschönes Best-Of Set, stimmungsvoll mit Videosequenzen, Bildkreationen und einer guten, wenn auch nicht ganz so beeindruckenden wie vielleicht erwarteten Lightshow in Szene gesetzt. Der Sound ist absolut perfekt abgemischt, die Band agiert wie ein Uhrwerk. Hier passt einfach alles. Egal ob man die neuen Geniestreiche a la "The Serpentine Offering" oder das einfach nur obergeile "The Sinister Awakening" in die Halle brettert, sich älterer Kunstwerke wie "Spellbound (by the devil)", "The Insight & The Catharsis", "Puritania", dem höchst atmosphärischen "A succubus in rapture" oder einem stimmungsvoll genialen "Sorgens kammer - Del II" widmet - es bleibt kein Grund zu Kritik, kein Zweifel daran, dass DIMMU BORGIR die absoluten Meister ihres Faches sind. Wenn überhaupt, dann ist der einzige Kritikpunkt der, dass die Band auf der Bühne ein wenig zu routiniert und statisch wirkt.



Frontman Shagrath führt seine Majestät DIMMU BORGIR zwar überaus souverän durch die Inszenierung, thront auch immer wieder wie ein König von der Bühne, kann jedoch mit einem Bewegungsradius eines Taschenpentagramms nicht gerade von sich behaupten, als mitreißender Anführer seiner Untertanen zu gelten. Überhaupt wirken DIMMU BORGIR auf der Bühne ein wenig zu sehr routiniert, ein wenig zu abgeklärt. Klar ist es nicht ohne, derart detailreiche Epen so dermaßen perfekt umzusetzen, es ist aber einzig und allein ein ebenso grandios posender wie stimmlich in Bestform agierender Ics Vortex, der zumindest ein bisschen Bewegung in die sehr starre Mannschaft bringt. Das soll’s aber gewesen sein mit Kritikpunkten. DIMMU BORGIR haben sich zu einer perfekten Live Maschinerie entwickelt. Vorbei sind die Tage, in denen man von schwach abgemischten Soundorgien zugekleistert wurde. Heute regiert die Perfektion im Hause der Norweger. Hier stimmt jeder Ton, hier sitzt jeder einzelne Part der großen Inszenierung absolut perfekt. Nach kurzer Pause gibt’s mit "The Sacrilegious Scorn" und dem DIMMU BORGIR Hit schlechthin, jener Nummer, die einst die gesamte Metal Landschaft und auch das Leben der Norweger selbst schlagartig veränderte, den Black Metal Hit überhaupt "Mourning Palace", zwei grandiose Zugaben und einen absolut würdigen Abschluss einer knapp eineinhalbstündigen Show, eines großen Konzertabends und eines würdigen Headlinerauftritts, der zwar seitens der Protagonisten sicher nicht höchst enthusiastisch, unterm Strich aber staubtrocken, hochprofessionell und dementsprechend absolut perfekt war!



Dafür, dass DIMMU BORGIR so genial sind, sei ihnen nachhaltig gedankt. Aufgrund ihrer Klasse und des unausweichlichen Erfolges ist nämlich endlich das eingetroffen, was man sich früher schon gewünscht hätte und was einen "normalen" Metalhead und Musikfreund noch vor zehn Jahren davon abgehalten hat, ein Konzert dieser grandiosen Band zu besuchen: DIMMU BORGIR sind – trotz ihrer Inhalte, persönlicher Einstellung und Inszenierung – unterm Strich in etwa so viel Black Metal wie Gene Simmons ein Kinderschreck (das merkt man bei jeder Ansage, das merkt man spätestens dann, wenn der Basser ein Jodellied anstimmt!). DIMMU BORGIR sind eine intelligente Band, die es mittlerweile auch geschafft hat, ein intelligentes Publikum zu ihren Konzerten zu locken, und all jene aggressiv und frustrierten Vollidioten, die glauben, den echten Black Metal in Form schlechter Musik von kaputten Außenseitern unserer Gesellschaft hören zu müssen, weit vor ihren Hallen verrecken und auf die nächste MAYHEM oder GORGOROTH Schundshow warten zu lassen! Danke meine Herren!

P.S.: Unser Dank für die Fotos gilt wieder mal photopit.com!
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