SiteNews
Review
Soul Demise Against The Abyss
Review
The Alan Parsons Project Tales of Mystery & Imagination Edgar Allen Poe
Upcoming Live
Keine Shows in naher Zukunft vorhanden...
Statistics
290 Interviews 394 Liveberichte 197 Specials
|
L.A. Guns 12.02.2004, Komma, Wörgl 
 |
|
Hätte unsereinem vor knappen 10 Jahren jemand verklickern wollen, dass ein Megaschwanzrockseller wie die L.A. GUNS im Wörgler Komma abknorken würden, hätte man den Kundgeber derart unrealistischer Wunschträume, wohl wochenlang ausgelacht.
|
Hätte unsereinem vor knappen 10 Jahren jemand verklickern wollen, dass ein Megaschwanzrockseller wie die L.A. GUNS im Wörgler Komma abknorken würden, hätte man den Kundgeber derart unrealistischer Wunschträume, wohl wochenlang ausgelacht. Nun ja, wir schreiben das Jahre 2004, die Blütezeit der Kalifornischen Hard Rock Gebärmaschine ist (leider) längst vorbei und ein Großteil jener Akts die Ende der 80er und Anfang der 90er noch die Billboardcharts bzw. Miniröcke aufrollte und Stadien füllte, rockt sich wohl nur mehr zwecks der Leidenschaft und nicht wegen der Kohle durch die Landen. Eben deswegen, durften alle bodenständigen Hard Rock Jünger, die oben gepriesene Glam- und Sleezerockfeiertage noch miterleben durften, wohl auch den einstigen Top Akt L.A. GUNS bis zuletzt ungläubig im Komma beaugapfeln.
Beisein der fast gesamten Forumsglamprominenz sowie einigen vertrauten Gesichtern längst vergangener Tage und mit der erfreulichen Tatsache konfrontiert, dass es auch noch Rock Konzerte gibt, an denen unsereiner sich zur jüngeren Gattung der Besucher zählen darf, war mir leider der Auftritt der sehr talentierten heimischen Band STAM PED aufgrund diverser unabkömmlicher Umtrunktermine abhanden gekommen und so wurde die Räumlichkeit der anstehenden Sleaze-Rock Mette erst kurz vor Start der Gunners geentert.
Eingeleitet vom orientalischen Intro zockte der US Vierer mit “Over The Edge” und dem Überknaller “SEX Action” dann gleich erfreulichst bodenständig durch und hatte die erlesene Schar des ordentlich gefüllten Komma gleich auf seiner Seite. Als ob man gerade ohne jeglichen Soundcheck und ohne Stress notwendigerweise die Klampfen in den Verstärker getrieben hätte, rockten sich die Mannen um Phil Lewis furztrocken und arschtight in einen mehr als befriedigenden Set. Schnörkellos und reingenderweise ausschließlich auf die notwendigsten Zutaten guter Rock Songs reduziert, ohne jegliche Keyboards, Frauenstimmen und unnütze vom Band kommende Tonkonserven knarrten sich die drei, mittlerweile zwar nicht mehr ganz so sleazig erscheinenden, aber durchaus rockstartauglich und glaubwürdigen Herren (Phil, Adam Hammilton und ex W.A.S.P. Drummer Steve Riley) inkl. ihres recht jungen und mir unbekannten Bassakrobaten ausschließlich Hits aus den Lederhöserln und konnten von Anfang bis Ende begeistern. Im Laufe dieses arschgeilen Hard Rock Sets gab’s nur knackige Perlen und neben Überhits wie „Rip And Tear“, „Crystal Eyes“, „Ballad Of Jane“ oder „One More Reason“ obendrein noch eine absolut coole Version von ZEPPELIN’S „Whole Lotta Love“ zu belauschen.
Nach einigen frisurtötenden Hüftschwüngen, dem ein oder anderen Nackenschunkler und mehreren zufriedenen Bierchen, war’s nach knapp 90 Minuten zwar viel zu früh zu Ende, enttäuscht war aber sicher niemand. Von nun an war also die Bardame im Erdgeschoss wieder oberstes Objekt der Begierde, bevor sich erfreulicherweise auch die Band unters willige Fanvolk mischte und locker lässig für Fotos und Autogrammwünsche greifbar wurde.
Am Ende bleibt nur zu hoffen, dass sich derart bodenständige Musik in ihrer ureigentlichsten Form wieder mehr durchsetzen wird können, die Konsumenten wieder „Back To Hausmannskost“ tendieren und derart ehrliche Rock Truppen wie die L.A. GUNS auch in Zukunft so reinigend abrocken können.
Ich hab überhaupt kein Problem mit vielen der aktuellen Bands des Metal Genres und ich bin der letzte der sich seine Nightwish, Blind Guardian oder Rhapsody CDs aus dem Regal pfeffern würde, aber Rock Sessions wie diese der L.A. GUNS erinnern wieder an gute Zeiten, wo man VOR der Bühne auch wirklich nur das zu hören bekam, was auch AUF der Bühne dargeboten wurde – nämlich nix anderes als Rock N Roll !!!
|
         |