Sandy Saraya gehört gewissermaßen zur Zunft der unter bewerteten Rockmiezen, nicht nur, weil hier einmal mehr die Optik einer Rassefrau sabbernde Mundwinkel beim vorwiegend männlichen Hartwurstpublikum verursacht, nein, auch das wundervoll angelegte Timbre (irgendwo zwischen
Lee Aaron und
Vixen's Janet Gardner) dieser Dame weist mindestens ebenso viel Verführungskunst auf. Ergo bleibt dieses zweite Album der singenden US A-msel bis heute ein Geheimtipp, der im direkten Vergleich zum gleichnamigen Erstling mehr knackig-rockige, denn Blues behaftete Stücke bietet. Wesentlicher Einfluss hierbei sicher auch die gebirgsbachklare und nicht minder warmherzige Weltklasse Produktion von Soundhexer Peter Collins, der unter anderem Jahrhundertwerke wie
"Operation Mindcrime" (
Queensryche) oder
"Hey Stupid" (
Alice Cooper) endveredelte.
Für die Huldigung einer solchen Perle erlaube ich mir sodann ein Zitat unseres Herrn Reini einzustreuen:
"diese Scheibe besteht jeglichen Gefühlstest", egal ob völlig am Boden zerstört oder eine ganze Armada an Schmetterlingen die Bauchregion in Angriff nimmt - es gibt immer Hoffnung und Mut, für emotionale Hochdruckphasen aber genauso das Prinzip der Kontrollfähigkeit und Bodenhaftung. Ohrwurmkompetenz in Breitwandformat, wechselnd harte Beats und sentimentale, zum Tagträumen verlockende Klangwelten, zu guter letzt von dieser prächtig-verführerischen Stimme umgarnt - das ist jener unvergleichlicher Trip, den
"Queen Of Sheba" frech und zugleich bombastisch erschließt bzw. die Ballade
"New World" friedvoll zu beenden vermag. Und so kommt man auch bei
"Bring Back The Light" (Melodieführung par excellance!), dem hart peitschenden Bluessong
"Hitchin' A Ride", den beiden Gänsehaut Garanten
"When You See Me Again"/
"Tear Down The Walls" oder dem Titellied einfach nicht drum herum, denen es trotz konstant hoher Klasse über die ganze Distanz gelingt, regelrecht einen drauf zu setzen. Jedes noch so kleine Detail in Bündnis dieses fabelhaften Songwriting's ist sowas von beseelt, dass man hier von einer der berührendsten, aber keineswegs seichten Rock Veröffentlichung sprechen muss, die etwaige Referenzen zu den Klassikeralben von
Heart auf sich zieht.
Daher auch Respekt und Anerkennung für die Herren der Schöpfung: Barry Dunaway (bass), Chuck Bonfante (drums) und vor allen Dingen Gitarrist Tony Bruno, dem allein verantwortlichen Songschreiber von
"When The Blackbird Sings", einer Langgrille, jenen Rockfans, die von Natur aus anspruchsvoll geprägt und bis dato noch keine Notiz davon nahmen, sehr ans Herz gelegt sei!
"Love has taken it's toll" vom 1989er Debüt