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Heaven Shall Burn
25.03.2011, Kulturfabrik, Kufstein 
 
RedStar
RedStar
(29 Live-Berichte)
GP-Music hat ein Herz für Musikfans jeglicher Couleur…Nach Thrash- (Overkill), Power- (Nevermore) und bald Death Metal –Konzerten (Obituary) verpflichtete „Larry“ nicht weniger als die (deutschen) Giganten des Modern Metal. Stilsicher ausgewählt wurde dem einheimischen Metalfan für einen moderaten Preis (AK 25 Euro) die Möglichkeit geboten, eine der grandiosesten und derzeit angesagtesten Bands überhaupt leibhaftig auf Tiroler Boden zu erleben. Wenn die KuFa-Bühne für ein Brachialkaliber wie Napalm Death "gereicht" und auch überlebt hat, sollte sie auch einen würdigen Rahmen für eine heiße Clubshow mit den deutschen Überfliegern Heaven Shall Burn abgeben!



Devastating Enemy

Die als Support verpflichteten Niederösterreicher enterten um 20:30 Uhr die Bühne, nützten ihre Chance, vor Heaven Shall Burn aufzutreten und vermochten im Handumdrehen Stimmung im motivierten und gutgelaunten Publikum zu machen.
Hilfreich dabei ihr ausgereifter Modern/Melodic Death Metal und die den jungen Herren anzumerkende Liveroutine. Das österreichische Quartett legte sich mächtig ins Zeug, Fronter Daniel Fellner machte Stimmung und heizte das Publikum an, seine Saitenfraktion stand ihm dabei in nichts nach. Legendär das Propellerbanging von Drummer Thomas Urbanek, der der Band mit sattem Wumms und Entertainmentfaktor den Rücken stärkte. Devastating Enemy präsentierten im 45minütigen Support-Set Nummern ihres Debutalbums "The Fallen Prophet" und hinterlegten mit ihrer Livepräsenz eine Visitenkarte beim heimischen Publikum.

Heaven Shall Burn

Um 21:40 Uhr brach in Kufstein die Hölle los. Heaven Shall Burn starteten mit dem Opener von "Invictus", "The Omen" von Null auf Hundert durch. Dem Zuschauer föhnte eine Wall of Sound entgegen, die sich gewaschen hatte. Zum Erstaunen vieler verfügen HSB auch live über den gleichen druckvollen Straight-in-your-Face-Sound wie auf CD. Die erstmals in der KuFa zum Einsatz kommenden Absperrgitter vor der Bühne erwiesen sich an diesem Konzertabend als nötig, um die über 420 hungrigen, nach moderner, harter Musik lechzenden Musikfans im Zaum zu halten, die nach vorne drängten, um ihre Helden zu feiern. Das heutige Konzert war nicht in eine Tour eingebettet, nein, Heaven Shall Burn kamen extra für 2 exklusive Clubshows nach Österreich, wovon eine in Kufstein, die andere tags darauf in Linz stattfand.

Heaven Shall Burn regierten die niedrigen KuFa-Bühnenbretter mit einer Präsenz, mit einem Druck und Intensität, wie sie nur selten zu spüren ist. Die gesamte Band bangte und poste unablässig und präsentierte sich sympathisch, fannahe, ehrlich, ohne Rockstarallüren. Die Band verströmte eine Spielfreude und entfesselte eine Energie, die explosiver nicht detonieren hätte können und agierte höchstprofessionell als mit dem Publikum kommunizierende Modern Metal Krieger, die man aufgrund ihres breitenwirksamen Erfolgs nur mehr selten in solch intimen Verhältnissen genießen darf. In Deutschland zieht die Band immerhin mehrere Tausend Fans und findet ihr Zuhause auf den Riesen-Festivalbühnen der Bundesrepublik. So erfuhr das Publikum beispielsweise, dass sich Sänger Marcus bei seinem kürzlich absolvierten Kaltenbach-Snowboard-Tripp verletzt hatte, von der er sich noch nicht so recht erholt hatte, aber trotzdem Gas gab und das Bühnentier mimte.

Schon nach wenigen Songs floß der Schweiß in sprichwörtlichen Strömen, sämtliche Bandmitglieder waren aufgrund des massiven Stageactings, Posings und Headbangings im Nu schweißgebadetet, die Band ist nicht nur auf Tonträger, sondern vor allem auch Live eine Macht. Heaven Shall Burn fegten an diesem Abend einfach alles weg …bei der Weltklasse von den Songs, die die Jungs live aufboten, auch kein Wunder…ältere Granaten wie "Counterweight", "Whatever It May Take" oder "Trespassing The Shores Of Your World" reihten sich nahtlos in die Kracher vom akutellen Erfolgsalbum "Invictus" (zum Review) "Combat" oder "I Was, I Am I Shall Be" ein. Nicht einmal der gänzliche Funk-Mikro-Ausfall beim Überhit "Endzeit" vermochte die euphorische Stimmung im Saal zu beeinträchtigen. Sänger Marcus Bischoff übernahm kurzerhand das Backingmikro und brüllkreischte in unverminderter Tonart weiter. Selten darf man die als politisch und sozialkritisch geltenden Thüringer quasi auf Augenhöhe live genießen, Platz für das riesige HSB – Banner war keiner, nur ein kleines Logo-Backdrop konnte platziert werden. Die Band präsentierte sich im besten Licht und vermochte es authentisch und ehrlich, dem Publikum zu versichern, dass es mächtig Stimmung verbreitete und auch die Band die Show im intimen Rahmen mächtig genoß.



Sehr diszipliniert und gesittet, fast schon vorbildlich ging´s bei dem von Sänger Marcus zu "Behind A Wall Of Silence" eingeforderten Circle Pit zu. Das war nicht stumpfes-Oben Ohne-Aggro-Geprolle wie etwa zuletzt beim Neckbreaker´s Ball oder beim Paganfest, das war ein feiner Circle-Pit, wie er im Buche steht. Leider wurde dem Aushilfsdrummer (der standesgemäße Drummer Matthias Voigt war heute nicht dabei) plötzlich schwarz vor Augen und musste deswegen (zur Verwirrung des Saals) fluchtartig die Bühne räumen, um im Naßbereich der KuFa gegen seine Zitteranfälle und Kreislaufprobleme zu kämpfen. In einem Anflug von Spontaneität übernahm kurzerhand Gitarrist Alex Dietz das Schlagzeug und trommelte den Song fertig. Nach einer kurzen Unterbrechung des Sets, in der klar wurde, dass sich der Trommler nicht wieder auf seinem Sessel Platz nehmen konnte, musste die Wahnsinns-Show leider viel zu frühzeitig zu Ende gehen.
Nach dem "Antigone"-Kracher "Voice Of The Voiceless" (wieder mit Alex am Schlagzeug) war nach rund einer Stunde dann leider Schicht im Schacht und HSB verabschiedeten sich mit der Versprechung, für Fotosessions und Fangespräche zur Verfügung zu stehen (was von den hungrigen Fans anschließend auch zahlreich in Anspruch genommen wurde), in die noch junge Nacht.

Der akustische Sturm war abgeebbt, zurück blieb ein glückliches Publikum und ein fetznaßer KuFa-Boden. Schade, dass dieses einzigartige Konzert durch den Kreislaufkollaps des Drummers so abrupt sein Ende fand und nicht die volle Headlinershow durchgezogen werden konnte, haben doch noch Kracher wie "Like A Thousand Suns" oder "The Weapon They Fear" gefehlt.

Der heutige Konzertabend setzte nicht nur Maßstäbe in Puncto Fannähe, Sympathie, druckvollem Sound, Stageacting etc. Selten durfte man eine Band vom Status und Format von Heaven Shall Burn in dieser unmittelbaren Nähe und Intimität genießen und aufsaugen. Noch viel wichtiger war jedoch, dass der Abend das moderne, zeitgemäße Gesicht des Metal zeigte, das in Tirol meist verschleiert wird und abseits der Konzertbühnen stattfinden muss. Weitgehend „Opafrei“ und „stylisch“ rollte die junge Garde der Extremmusikfans das Metalfeld von hinten auf und zeigte in ihrer sympathischen Art einen großen Mittelfinger in Richtung aller Oldschool-PowerMetal und Paganveranstaltungen, die mit aller New Metal-Heavyness einfach niedergebrettert und –gekreischt werden. Und genau solche tollen, energiegeladenen Konzerte und das unkomplizierte, fannahe Verhalten der Band vermag es, viele der jungen Fans dauerhaft an die Band und generell an die härtere Musik zu binden. Überhebliche, gelangweilte Rockstars oder viel zu kurze Headlinershows vermögen da nicht viel auszurichten.

Jeder der am heutigen Tage zu abgebrannt, zu faul, zu „alt“ oder sonst was war, hat einen der denkwürdigsten und einprägsamsten Konzertmomente ever auf Tiroler Boden verpasst. Lediglich Veranstaltungen wie das Overkill-Konzert vermochten solchen Bombeneinschlägen publikums- und energietechnisch noch Paroli zu bieten…

Setlist:
• Intro / The Omen
• Counterweight
• Combat
• The Disease
• Trespassing The Shores Of Your World
• Intro / Endzeit
• Forlorn Skies
• I Was I Am I Shall Be
• Return To Sanity
• The Lie You Bleed For
• Whatever It May Take
• Behind A Wall Of Silence
• Black Tears
• ---
• Voice Of The Voiceless
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