WINGER waren bis Anfang der 90er ja wirklich ne große Nummer und auch zurecht. Alben wie das Debüt oder „In The Heart Of The Young” zeugten von der Klasse von Musikern wie Kip Winger oder Reb Beach, waren gespickt mit poppigen Hard Rock Hits und stürmten best gelaunt die Charts. Nach dem durchwachsenen Abgang im Jahre 1993 war’s etwas still geworden um diese Ansammlung toller Musikern (...o.k. abgesehen davon, dass Reb Beach immer wieder auftaucht, wo ein großer seines Faches benötigt wird, ebenso wie Kip Soloalben veröffentlicht hat...) und dabei blieb es – bis auf eine 2002er Reunion Tour mit POISON und CINDERELLA – vorerst auch.

Nun, über zehn Jahre nach „Pull“ ist es soweit. Die einstigen Platinplayboys stehen mit „IV“ vor der Tür und wollen’s noch mal richtig wissen. Tja, wo ein Wille ist, ist leider nicht immer ein Weg meine Herren. Alternative Töne mischen sich mit klassischem WINGER Rock, altbekanntes trifft auf wenig beachtlich neues um genau gar nie richtig zu zünden. „IV“ ist ein absolut durchschnittliches Pop/Rock Album und eines jener Comebacks, die die Welt wohl wirklich nicht gebraucht hätte. Gegen belanglose Weichspülnummern wie das völlig nebensächlich dahinplätschernde “Four Leaf Clover” oder nervig verfahrene Kost wie „M16“ und „Generica“, waren die frühen WINGER die reinste Rümpelkombo und daran kann der ein oder andere Sicherheitsrocker der Marke „Your Great Escape“ auch nichts ändern.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, fünf herausragende Musiker noch kein gutes Album. An diesem Werk ist das coole Cover definitiv der beste Zug und ich hau mir jetzt „In The Heart Of The Young“ rein, weil da ist auch das drin, was drauf steht: Qualität aus dem Hause WINGER!