Überraschung! Für mich vor allem. Da leg ich mir widerwillig dieses Scheibchen in mein Abspielgerät, drehe den Lautstärkeregler ein wenig zurück, drücke Play und nach einer kurzen Weile (so ca. 5 Sekunden nach dem Intro) geht der Volume-Potentiometer wieder Richtung max. Pegel und mit ihm steigt der Bezugspegel auch an. Kann wohl nicht wirklich sein, dass eine MetalCore-Band aus Italien mir zu gefallen weiß? Ist aber so, und das liegt nicht nur daran dass man die englischen Texte auch als solche identifizieren kann. Gute Aussprache scheint ja auch Seltenheitswert zu haben, südlich vom Brenner. Nun gut, nun gut. Sehr innovativ ist die schöne Sünde zwar nicht wirklich, aber immerhin schon weit mehr als oberer Durchschnitt. Geboten wird einem Musik im Suppenwasser von Bullet For My Valentine, wenngleich auch mit ein bisschen mehr Aggression und ein wenig mehr Geshoute (wobei aber gerade die cleanen Beilagen sehr nach BFMV schmecken), nette Melodien in der Gitarrenarbeit und einen nicht ganz so argen Kniefall vor dem Endachtziger- bzw. Anfangsneunziger-Metals der üblichen Verdächtigen, welche glauben den Kinderschuhen entwachsen zu sein. (Und der Glaube scheint in der heutigen (politisch geprägten) Zeit wieder an Bedeutung zu gewinnen). Natürlich ist die Scheiblette auch nichts für den ewig gestrigen und toughen hardcore MetalCoreler. Doch kann ich nur wiederholen dass die Scheibe eine schöne Abwechslung zu den arg verwürzten und dennoch geschmacklosen Eintöpfen der „neuen“ Elite des "modernen" Metals darstellt.

Und hiermit kann ich diese Rezension auch schon beschließen und gebe meine Menüempfehlung jedem, der einfach einmal wieder MetalCore hören will, ohne auch nur einmal von dem Begriff Thrash Metal angekotzt zu werden. Melodiöser MetalCore steht dieses Mal auf der Tageskarte. Lasst es euch schmecken!!!

...was Wikipedia nicht alles weiß...