Horch was kommt aus dem finstren Wald heraus? … Es sind die Norweger 
Troll und nein, sie spielen entgegen dem etwas irreführendem Bandnamen keinen Metal aus dem Pagan-Dunstkreis. Der Multiinstrumentalist Nagash (ex-Basser bei 
Dimmu Borgir) legt mit 
"Neo-Satanic Supremacy" das bereits 4. Album von 
Troll vor. Der auch als Lex Icon von 
The Kovenant bekannte Nordmann hat für die Scheibe neue Musiker um sich geschart, um nach Jahren des Stillstandes seiner schwarzen Seele wieder freien Lauf lassen zu können und an die wohl bekannteste 
Troll-Scheibe 
"Drep De Kristne" von 1996 anzuknüpfen.
“True Norwegian Black Metal!“ tönt es aus voller Brust im Labelinfo. Also wenn 
Troll oder 
Dimmu Borgir (bei denen man konsequenterweise sehr große Anleihen genommen hat) diesen True Norwegian - BM repräsentieren sollen, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Verfechter der ursprünglichen Schwarzwurzelschule verärgert auf die Barrikaden steigen und „Sell Out“ schreien! Denn 
zeitgemäßer, songdienlich keyboardunterstützter, zumeist schnell gespielter, rockender, oft getragen- symphonisch-majestätischer, textlich klischeehafter und gut produzierter Black Metal hat mit den wahren und ursprünglichen Idealen der Szene wahrlich wenig zu tun. Genau das ist 
"Neo-Satanic Supremacy" aber, zusätzlich 
angereichert durch hasserfüllte Eruptionen, wenngleich die 
Raserei eher glattgebügelt und gezügelt denn infernalisch und hemmungslos von Statten geht.
Von anderen belanglosen Keyboard-Dimmu-Blackies unterscheiden sich 
Troll aber im Wesentlichen durch das 
moderne, sehr gute Songwriting und die ansprechenden Arrangements. Die meist auf Norwegisch vorgetragenen Huldigungen Satans kommen garantiert nicht aus den tiefsten Schlünden der Hölle vom Höllenfürsten persönlich, das Album wurde aber jedenfalls im Fegefeuer der ewigen Verdammnis von den Schergen des Beelzebub geschmiedet (will heißen: der Sound ist nicht pechschwarz, aber schwer angekokelt und somit nichts für Schwarzwurzelpuristen). 
Troll sind nicht komplett besessen und abgedreht-irre, aber eine gesunde paranoid-schizophrene Psychose darf ihnen sehr wohl attestiert werden. 
Troll sind auch nicht arktisch-frostig, aber doch bitterkalt, nicht finster-grimmig und bedrohlich, ein leichter fröstelnder Schauer jagt einem aber doch über den Rücken. Als Anspieltipps seien 
"Alt For Satan", 
"Burn The Witch" oder der Titeltrack genannt.
Wie bei vielen Scheiben aus dem Black Metal Bereich gilt: 
Für Fans des sogenannten Synthie–Black Metal sind die symphonischen, meist schnellen, schwarzen Hymnen zu Ehren des Gehörnten als Leckerbissen jedenfalls empfehlenswert, für die Schwarzstahl-Puristen aber wie Weihwasser für den Teufel und eine 
gute Einstiegsdroge für neugierige Metaller. Nicht ungetestet lassen, gutes Teil!