Anmeldung
Suche
SiteNews
Statistics
6664 Reviews
458 Classic Reviews 284 Unsigned Reviews |
Das selbst betitelte Saigon Kick Debüt (zum Classic Review) war und ist "der" Meilenstein dieser Band und "The Lizard" war bärenstark und hatte die mit "Love Is On The Way'" seine Billboard-Nummer Eins-Single. Das dritte Kleinod "Water" jedoch war kreativ gesehen nahezu unglaublich und ein weiterer Paukenschlag dieser vor Kreativität strotzenden Band. Ein kreativer Klangkosmos, voll musikalischer Einflüsse aus verschiedensten musikalischen Regionen und Dekaden. Perfekt, stilvoll, künstlerisch wahrlich wertvoll und genau deshalb alles andere als konventionell, oder gar kommerziell. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich mir dieses Album zum ersten Mal angehört habe. Die hart rockenden, die mit metallischen Gitarren und gewohnten Trademarks der Amis unterlegten Songs versetzten mich sofort in Verzückung. "Water" war aber dennoch anders und gerade für seine völlig grenzenlose Kreativität, die Saigon Kick mehr denn je, die Mauern zu "anderen" Musikstilen durchbrechen ließ, brauchte ich ohne Zweifel den ein oder anderen Anlauf mehr. Vielleicht ist "Water" genau deshalb bis heute so einzigartig und ein immer wieder gern gesehener und unantastbarer Gast in meinem Player.
Natürlich waren es neben den geilen Grooves und Melodien einmal mehr die mehrstimmigen, unverkennbar von den Beatles inspirierten Gesangslinien, die die Songs der Herren aus Miami ausmachten und die mittlerweile zum Trio geschrumpften Saigon Kick so hypnotisch, betörend und einzigartig machten. Da tat es überraschenderweise auch nichts zur Sache, dass Mastermind Jason Biler nach dem Abgang von Ausnahmestimme Matt Kramer den Job am Mikro übernommen hat, um nahezu gleich wie das "Original" zu klingen. Bereits das fett groovende Eröffnungsmonster "One Step Closer" zeigt die Amis wie man sie liebt. Fett donnernde Riffs, brachiale Grooves, mehrstimmige Gesänge in typisch beschwörender Manier und auf großartigen, völlig unkonventionellen Melodien. Perfekt und genail wie der Rest des Albums. Nach einem, mit verdammt britischer Kante nah am Original und dennoch mit dem Saigon Kick Stempel versehnen David Bowie Cover zu "Space Oddity" reist das Trio aus Miami endgültig alle Mauern und Grenzen der Musik nieder. Der Titeltrack zeigt sich psychedelisch angehaucht und mit stilvoll bombastischer Gospel Note verziert. Dezent und langsam, aber umso intensiver durch die hypnotischen Vocals absolut berauschend, tänzeln Saigon Kick von einer kreativen Klangexplosion zur anderen. "Torture" packt wieder die fett donnernden Riffs aus. Darüber liegen wieder die genialen mehrstimmigen Vocals, das traumhafte "Fields Of Rape" oder das zarte verspielte "I Love You" sind großartige Balladen fernab aller gängigen Standards, während ein spannend emotionales "Sgt. Steve" einmal mehr das Erbe der Beatles heraufbeschwört und den jungen David Bowie durchblicken lässt. "Water" ist vom ersten bis zum letzten Ton unfassbar treffsicher, künstlerisch unantastbar und trotz seiner schier endlosen Weltoffenheit dennoch zu jedem Moment ein Genuss für niveauorientierte Hard Rock- und Metalheads. Wenn Saigon Kick bei "My Heart" bedrohlich, hart und druckvoll in ein theatralisch aufgebautes Mini Epos rocken bleibt einem kaum Luft zum Atmen. Wenn "On And On" als funkig poppige Großtat mit unendlichem Hitpotential vorstellig wird und "Sentimental Girl" gar ein flockig swingendes Jazz Intermezzo ins Gästebuch schreibt, dann mag im ersten Moment zwar man irritiert sein, zu keinem Moment jedoch an der Klasse der Kunst zweifeln. Wenn Saigon Kick bei "The Way" intensiv, melancholisch und mit verzweifelter Note eine düster intensive Ballade mit Alice Chains Touch zelebrieren, offenbart sich ein weiteres ganz großes Highlight, bevor das fabelhafte, das hypnotisierende, das hart und intensive "Close To You" alle Irritation im Sturm wegfegt, und "When You Were Mine" mit Andacht, Würde und Kraft den Geist der 70er Jahre Queen Meilensteine zitiert. Zum Abschluss könnte der Schelm noch denken, dass eine Band namens Oasis, wenn sie einen Song wie das finale Epos "Reprise" an den Mann gebracht hätte, locker einmal mehr ganz oben am Treppchen der Charts gestanden hätte. "Water" ist grenzenlos gut. Mutig, unüblich und dennoch zu jedem Moment unendlich schlüssig und genial. Ein beinahe revolutionäres, musikalisches Sammelsurium harter und zeitgenössischer Rockmusik. Wuchtig und hart, locker und verspielt, nachdenklich, traurig und dennoch in all seiner Leichtigkeit hoffnungsvoll. Sentimental und betörend zugleich. Einfach perfekt und in all seiner bombastischen Wucht ein experimenteller Meilenstein, der es ohne jegliche Schwachstelle schafft, Hard Rock und groovigen Metal mit Bombast Rock, Jazz, Funk, Soul, Gospel, Rock und Pop unter einen homogenen Nenner zu bringen und dabei ungelogen 13 unkommerzielle, aber nicht minder beeindruckende Hits offenbart. Saigon Kick waren ohne Zweifel immer eine der großartigsten, eigenständigsten und kreativsten Bands des Planeten. Grenzenlos gut, ungeheuer vielfältig und schwer in Worte zu fassen. Ihr Debüt ist ein Meilenstein, das dritte Werk jedoch steht ihm in keinster Weise nach und ist ebenso wie "The Lizard" und "The Devil In Details" ein absoluter Pflichttermin. Spannender, weltoffener und stilvoller als auf "Water" kann man harten Gitarrensound einfach nicht zelebrieren. Faszinierend schön. Einst wie heute! Trackliste
Mehr von Saigon Kick
|
||||||
© DarkScene Metal Magazin |