Wenn man manche 
Ion Vein Promo im ww-Netz liest, kommt einem das Grauen. Für Fans von 
Metallica und 
Dio steht da mancherorts zu lesen. Nicht, dass das schlechte Ideale wären, der Sound der US Prog Power Underground Bastion ist damit aber sicher nicht korrekt umschrieben. Für Fans von 
Vicious Rumors, 
Wicked Maraya, 
Black Symphony oder auch spätere 
Flotsam And Jetsam und jüngere 
Metal Church klingt da schon weit treffender. Das selbstbetitelte neue Album der Amis ist einmal mehr ein deutlicher Beweis ihrer Klasse. Technisch versiert und dennoch druckvoll und songorientiert geht der Dreier zu Werke.  Im Vergleich zu den frühen Taten der Herren aus Chicago, die wir damals durch ihren 97er Promo Sampler kennen und schätzen gelernt haben, wirkt die mittlerweile dritte full-length zwar weit weniger filigran, zart oder progressive, die deutliche old-school Power Schlagseite und der erhöhte Härtegrad macht 
Ion Vein aber auch heute noch zu einem brandheißen Eisen des Undergrounds. 
Auch 
"Ion Vein" kann somit von Beginn an überzeugen. Der knackige Opener 
"Fools Paradise" und das episch und doch so kraftvoll angelegte 
"Seamless" fesseln den Power Metal Fan von der ersten Sekunde an. Die Produktion hat Schmackes und der Gesang ist voll von Power und Feeling. Die Gitarren braten anständig und so ist alles angerichtet. 
"Enough" wird von Gitarren geziert, die sich tief vor 
Metal Church verneigen, bevor ein orientalischer Groove die Spannung schürt und eine weitere Power Metal Keule erster Güte offenbart. Das melancholische 
"This Is Me" ist dann ebenfalls großes Kino, wie das hart riffende 
"Face In The Truth" oder das treibende 
"Anger Inside". 
"Ion Vein" ist von rundum stimmig und hochklassig. Es ist vor allem die Balance aus großartigen und richtig harten Gitarrenläufen, mehrstimmigen Gesängen und tollen Melodien, die 
Ion Vein so ungeheuer gut verdaulich für den geneigten old-school Metaller macht und auch wenn der letzte Funken Genialität im Songwriting immer noch ein wenig fehlt, kann man die Scheibe dem geneigten Genre-Klientel beinahe bedenkenlos empfehlen.
Ion Vein klingen im Jahre 2014 weniger nach 
Queensryche und 
Fates Warning als zu ihren Frühtagen. Heutzutage erinnern die Amis eher an klassischen spät 80er/früh 90 Power Metal und damit kann man getrost gut leben, denn Alben wie 
"Ion Vein" kriegt der eingesessene Fan oben genannter Größen in dieser Zeit eh viel zu selten zu hören...