Keine Frage: Michael Denner gehört zu den meist respektierten Gitarristen der ergrauten Metal-Garde, war er ja Hauptsongwriter bei 
Mercyful Fate   und hatte auch noch bei den ersten beiden 
King Diamond Alben (1986/87) maßgeblichen Einfluss. Bei den Werken von 
Zoser Mez (1991), 
Force Of Evil (Anfang der 2000er) bzw. bei   
Denner/Sherman ist seine Handschrift im Sinne des 
Mercyful Fate Spirits gleichfalls unverkennbar. Dass der Bursche seit vielen Jahren einen eigenen Plattenladen in Kopenhagen betreibt, macht ihn nur sympathischer.
Für sein spezielles Baby 
Denner’s Inferno (Nachfolgeband von 
Denner’s Trickbag) würde man ein solches erwarten, doch in Wahrheit ist 
"In Amber" ein klares Liebesbekenntnis zu den frühen bis mittleren Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Wenig Spuren von Metal (Ausnahme: das von 
Force Of Evil bekannte 
"Fountain Of Youth" mit seiner 
Candlemass Schlagseite), weit mehr klassisch geprägter Hardrock mit Prog- und Blues-Einflüssen - von 
Blue Öyster Cult bis 
Rainbow - macht die Runde. Überhaupt besteht knapp die Hälfte des Materials aus Coverversionen: 
"Matriarch" (
Montrose), 
"Up And On" (
Tempest), 
"Run For Cover" (
Streetwalkers) und 
"Loser" (
Trapeze) sprechen eine deutliche Sprache von Inspiration. Sänger Chandler Mogel, der bereits bei 
Zoser Mez das Mikro bediente, liefert einen mehr als passablen Job ab, während die Instrumentalfraktion im krisensicheren Retro Style den Wagen in Bewegung bringt. Vielleicht ist es der Hype seit Jahren oder auch ein gewisses Sättigkeitsgefühl meiner Person, weshalb diese Scheibe samt ihren hellen Momenten nicht maßgeblich einschlagen will - denn trotz cooler Attitüde, noch cooleren Videoclips und den unverkennbaren Skills Marke Denner bleibt nur ein solides OK als Nachgeschmack am Ende übrig.
Oder aber man pflegt zu hohe Ansprüche und verbindet automatisch einen aggressiveren Stil, den man bei 
Denner/Sherman eigentlich eh in voller Pracht serviert bekommen hat. Reinhören empfiehlt sich beim 
Bernstein durchaus, zumindest meine Hoffnung auf ein „A-ha Erlebnis“ wurde nicht erfüllt. Mich würde allerdings mehr interessieren, weshalb Michael für die 
Mercyful Fate Reunion Tour 2020 nicht berücksichtigt wurde …. (?).