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6.0
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Symptomatisch kommt diese Analogie zum Vorschein, wenn man "Arimortis" unter die Kritikerlupe nimmt. Die seit 1985 (lediglich Betriebsurlaub von 1990 - 1998) lärmenden Italo-Thrasher sind samt ihrem 14. Studiowerk quasi keine unerfahrenen Azubi mehr, die es nötig hätten, sich an was oder jemanden anbiedern zu müssen, was Necrodeath letztlich aus Prinzip ohnehin meiden - dennoch kann Beharrlichkeit auf Dauer zum Bremsklotz werden. Einzig verbliebenes Originalmitglied ist übrigens Drummer Peso.
Jedenfalls lässt das hier auf knapp 40 Minuten Dargebotene abermals einen soliden Querschnitt aus Extrakten à la Kreator, Protector und Slayer erkennen, was für sich genommen ja nicht übel ist. Kreator deshalb, weil die Gesangsperformance von Alberto Gaggiotti alias Flegias einen gewissen Mille Petrozza vor dem geistigen Auge flackern lässt, in dessen Adern ebenso südländisches Blut fließt. Zwar bemühen sich Necrodeath immer wieder um Abwechslung, also nicht nur das Gaspedal durchtreten zu wollen, sondern auch per Tempodrosselung die Klientel variabel zu bedienen, doch irgendwie bleibt der erhoffte Aha-Effekt hochgradig aus. Gekonntes Stückwerk trifft es schon eher. Erwähnenswert sei eigens der Track "Necrosadist", der ursprünglich auf dem Debüt von 1987 veröffentlicht wurde und jetzt seine wohlverdiente Renaissance erlebt. Auch im vierzigsten Jubiläumsjahr marschieren die dem Underground verhafteten Turiner ihren Weg des räudig geschmückten Oldschool Thrash unbeirrt weiter, dessen Ingredienzien bezüglich Originalität bescheiden, für empfängliche und taufrische Mattenschüttler wenigstens in den Rubriken Attitüde und Kult punkten dürfte. - - - Crypt Sermon Rivers Abigail Williams Ashes of Ares Between the Ambush Coroner Green Carnation Cryptosy Desaster Entrails Helstar Glenn Hughes Mystkc Circle Paradox Nighthawk Phantom Spell Revocation Stargazer Ellefson Soto Dickinson Rerelease Kamelot ReRelease Helstar Mors principum est Rage Sadist Mob Rules Sinsaenum Die Norwegischen Düsterheimer haben mich insbesondere mit ihrer Langrille "The Quiet Offspring" angesprochen, die dazumal 2005 veröffentlicht, im Vergleich zu den Vorgängern schon deutlicher rockiger ausfiel. Die Präsenz ist seitdem mehr wie bescheiden, gab es - Die Präsenz und die Beliebtheit der Oldschool Death Metal Bands aus Schweden, die scheint so schnell nicht abreißen zu wollen. Selbst die Spätzünder, oder auch diejenigen, die aufgrund ihres jungen Jahrgangs unmöglich hätten früher in der Szene aufschlagen hätten können, sind trotz mehrmaliger Generationswechsel gern gesehen bzw. gehört. Und klar doch: die Originale bleiben stets Originale, daran gibt es einfach kein Rütteln. Entrails gehören zu jenen musizierenden Elchmördern, die zwar in Neunzigern schon präsent waren, aber sich lange nur in Demokreisen bewegten, ehe sie 2010 mit dem überfälligen Debüt über die Landesgrenzen hinaus endlich Fuß fassen konnten. Demnach bleiben die um das einzige Urmitglied/Gitarrist Jimmy Lundqvist versammelten Musiker der Stilrichtung auch auf Album No. 8 gänzlich treu, die in erster Linie an Dismember, Entombed und Grave orientiert ist. Neu ist allerdings die Anstellung von Shouter Julian Bellenox, der unter anderem bei den Black Metallern Nazghor und bei den Thrashern Morphetik aus Uppsala ins Mikro bellt. Was das Gesamtpaket betrifft, macht das letztlich wenig Unterschied aus: die modrig-morbide Aura der sieben Vorgänger ist ebenso auf "Grip Of Ancient Evil" omnipräsent und wird niemanden ernsthaft überraschen. Das allerdings so sehr, dass keine nennenswerten Ausreißer nach oben oder nach unten anzutreffen sind- Schlagwort: Routinebetrieb. Die elf Tracks bieten zumeist schnelle und eingängige Nackenschläge bzw. wahlweise Tiefschläge, und wenn das Tempo wie bei "x gedrosselt wird, wälzen sich die Jungs gar im Doom Death Beet rum. - Power Surge Im Laufe der Zeit begegnet man Bands, deren Frontleute eine derartig stimmliche Ähnlichkeit zu den großen Originalen aufweisen, dass man sich zu 100% vergewissern möchte, dass da tatsächlich ein anderer ins Mikro röhrt. Man kennt ja so einige der Dickinson, Hetfield & Halford Blaupausen, aber jemand, der so hautnah an John Bush's (Armored Saint) Stimmfarbe dran ist, kam mir bis dato noch nicht unter. Dabei handelt es sich um den Kroaten Roko Nikolić, dessen Timbre genau diese Geschmeidigkeit, den Teint und den angerauten Charakter besitzt, was gerade zu Beginn bei "Shadows Warning" für Verblüffung sorgt. Die anderen überaus versierten Members stammen übrigens aus Bosnien, Serbien und Großbritannien. So weit, so gut. Die Frage ist, ob auch der Instrumental-Sektor qualitativ das Niveau hält. .... und ob! Klassischer und gleichsam zeitloser Metal, der - zum Glück - überschaubar mit ausgelutschten Klischees kokettiert, ja sich davon sogar eher freischwimmt - das ist die Intention/Vision des Quintetts. Ausgewogene Kompositionen kleiden das 42 minütige Repertoire, deren Arrangements mühelos internationale Maßstäbe erfüllen. Gehobene Ohrwurmqualität als auch spürbar spielerische Leichtigkeit, das sind sozusagen die gängigen Gewürze im Hause Power Surge, die ab und an in (europäische) Power Metal Gefilde entrücken, wie Tracks wie "A Dream Into Nightmare", "No Turning Back" und "Burnout" schnell unter Beweis stellen. Das relaxt-rockige "Calm Before The Storm" könnte dann tatsächlich auf einer Scheibe der gepanzerten Heiligen aus Kalifornien stehen, diesen Track sollte der besagte John Bush unbedingt mal gehört haben. Das stilistisch stark affine "With The Dawning" schließt sich dabei nahtlos an - vom Feinsten! Nicht alles, was auf "Shadow Warning" glänzt, ist Gold, das wäre leicht übertrieben (das Warriors Cover feat. Dejana Garčević ist meiner Meinung nach fehl am Platz) - aber in Summe gehört dieser erfrischende Dreher zu den stärksten Debütalben 2025 innerhalb der traditionellen Sparte, soviel kann garantiert werden! - Wytch Hazel Konsequent stabil und ohne etwaige Absicht, den abgesteckten Soundkosmos ernsthaft verlassen zu wollen, bleiben die Briten von Wytch Hazel ihrer bewährten Linie treu. Die obligatorische Classic/Retrorock Spielwiese und die memorablen Twin-Gitarren im Geiste von Thin Lizzy sind also einmal mehr das feine Salz in der Suppe. Die christlichen Texte und das passende Pater-Kutten-Image gehen im Weiteren Hand-in-Hand, was das Gesamtbild fast schon in Unschuld gewaschen aussehen lässt. Da üppige Folkmelodien, dort romantisches Mittelalterflair, darüber hinaus keine neuzeitlichen Effekt-Experimente, sprich überschaubare Härtestufen und leidenschaftliches Vintage-Fieber. Weiche und mehrstimmige Gesangslinien waren schon bei den vier Vorgänger-Alben die einzementierten Markenzeichen der vierköpfigen Band, und auch im Jahre 2025 gibt es daran kein Rütteln. Für mich persönlich waren, sind und bleiben vor allem die anschmiegsamen Gitarrenharmonien das dicke Plus bei den jungen Angelsachsen. Im Speziellen trifft das auf die Tracks "x" und "z" zu. Wer einen gesonderten Bezug zu Wytch Hazel und zu dieser – sagen wir mal – rückbesonnenen Soundnische hat, kann mit "V – Lamentation" wenig falsch machen. Aber wie gesagt, es braucht schon die Neigung zur jener Form von Nostalgie (mit Verweis auf den Rock der Siebzigerjahre, namentlich Blue Öyster Cult, Wishbone Ash etc.), ansonsten bleiben die Lauscher vermutlich emotionslos auf Stand-by. Gruesome Als semioffizielle Ehrerbieter schufen die Jungs das Kunststück, nicht nur als unüberhörbare Blaupause für Death ins Rampenlicht zu treten. Auch analog zu den Entwicklungsstufen der Legende um Chuck Schuldiner haben Gruesome die Vision, im Paralleluniversum bzg. Metamorphose gleichzuziehen. Stufe Vier war bekanntlich das technisch versierte Album "Human" (1991) des verehrten Originals aus Florida, welches ein neues Kapitel im Genre eingeläutet hatte, Gruesome nennen ihr viertes Werk (unter Berücksichtigung der "Dimensions Of Horror" E.P.) hingegen "Silent Echoes" und geben somit im Geiste von besagtem "Human" eine durchwegs schicke (Spiegel-) Figur ab. Auch das Artwork ist dem Motto merklich angelehnt. Der mit filigranen Akzenten geschmückte Todesmörtel atmet gerade zu diesen Frühneunziger-Spirit und glänzt ebenso im Sinne komplexer Arrangements und scharfer Hooklines – keine Frage: jeder der hier Anwesenden versteht sein Handwerk bis in den tiefsten Schlaf. Die gemeingefährlichen Riffs werden ihren Namen wahrlich gerecht und auch die variablen Drums schielen über den Tellerrand des zu erwarteten hinaus, um jener Intention gerecht zu werden. In den vierzig Minuten gibt es wenig Material, welches nicht an das spielerische Maximum geht, keine Sorge, diverse Auflockerungen geben dem ganzen Potpourri allerdings die notwendige Variabilität. Originell oder eigenständig klingt selbstverständlich anders, aber das war ja ohnehin nie die Absicht dieser Südstaaten-Gruppe, eben ganz im Gegenteil. Wer mit solch einer offensichtlichen Hommage umgehen kann, bzw. Gruesome als neuzeitliche Adaption von Death akzeptiert, kann im Sinne des Supports nix falsch machen. Anspieltipps: VR Speziell dank der frühen Ära, als noch (der 1995 verstorbene) Carl Albert für Vicious Rumours trällerte, genießen die 1979 gegründeten Kalifornier bis heute Kultstatus. Klar ist ein Frontmann von solch einem Format nur schwer zu ersetzen, doch wie viele Besatzungswechsel in diesen drei Dekaden vonstatten gingen, sucht seinesgleichen und passt auf keine Kuhhaut mehr. Die Liste an Verschleiß betraf speziell eben jenen des Sängerposten. Obschon Bandleader/Gitarrist Geoff Thorpe die Gruppe nie aufzulösen gedachte, selbst die aussichtslosesten Momente meisterte und sich künstlerisch stets treu blieb: für mich haben Vicious Rumours deutlich an Glanz und Identität verloren. Dieser Tage darf nun ein gewisser Herr namens Brian ("Chalice") Betterton sein Glück für Album No. 17 namens "The Devil's Asylum" am Mikrophon versuchen - und ja, dessen tiefere Töne harmonieren mit dem Oeuvre der leidgeprüften US Power Metaller ebenso problemlos, die auch im Jahre 2025 im Prinzip nichts groß anbrennen lassen, was die kompositorische Kompetenz betrifft. Der Speedster "Bloodbath" macht seinem Namen gleich alle Ehre und rüttelt demzufolge die Klientel wach. In weiterer Folge wird das Tempo, das Aggressionslevel und der Melodie-Anteil in beide Richtungen variiert. Was sich erneut bestätigt, ist die Tatsache, dass die Band zwar keine astreinen Stadion-Ohrwürmer in petto hält, dafür jedoch kompakt und authentisch rüber kommt. Positiv zu erwähnen sind im späteren Verlauf die eingängig-stampfenden bzw. von typischen Gangshout-Refrains gezierten "Dogs Of War", "High Hell Hammer" und "Butchers Block", Nummern, die zwar keine potentiellen Freudentänze auslösen, aber zumindest dem Namen Vicious Rumors würdig sind. Halbgare bzw. ideenarme Sücke wie "Crack The Sky in Half" und "Abusement Park+ schrammen hingegen nur knapp an einem internen Betriebsunfall vorbei. Reinhören empfiehlt sich in jedem Fall, aber in meiner Jahresbestenliste wird sich ein Werk vom Schlage "The Devil's Asylum" sicher nicht verirren. - Trackliste
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Reviews
05.06.2014: The 7 Deadly Sins (Review)02.12.2011: Idiosyncracy (Review) 28.11.2007: Draculea (Review) News
29.12.2017: Neues Album „The Age Of Dead Christ“31.01.2010: Stellen Slayer Cover als Vorboten ins Netz. 14.12.2006: Rerelease ... 05.10.2006: Neuer Videoclip |
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