Unén aus Helsinki/Finnland haben mit
"Forever Winter" ihr Debütalbum im Gepäck, dass ab dem 29. August 2025 über Frontiers Music erhältlich ist. Die meldet Melodic-Metal Band besteht aus Sängerin Stina Girs, den Gitarristen Harri Moilanen / Kimmo Pitkänen, sowie dem Keyboarder Petteri Sinervä, Bassist Tomi Kallava und Schlagzeuger Timo Larjo. Melodic Metal ist jedoch nicht die einzige Stilrichtung der Finnen, sie fügen ihrem Sound auch Progressive und Pop Vibes hinzu und verbinden Intensität mit Sensibilität.
Die Band sagt über ihre die Entstehung:
“"Forever Winter" begann im Frühjahr 2023 Gestalt anzunehmen und markierte für uns einen echten Wendepunkt mit der Ankunft unserer Leadsängerin Stina Girs. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir eine Handvoll instrumentaler Tracks in Arbeit – darunter eine frühe Version von dem, was später "Black Heart" werden sollte – doch als Stina begann, mit dem Material zu arbeiten, brachte ihre Leidenschaft und emotionale Tiefe alles zum Leben”, so Unén.
Unén - "Forever Winter" - Official Video
Der Name
Unén leitet sich von der ursprünglichen Idee ab, dass die Texte auf der Welt der Träume basieren sollten. Aufgrund von Besetzungswechseln wurde dieses Konzept verworfen,der Name aber blieb bestehen. Das Vorspiel
"Prelude For The Wicked" führt mit ruhiger Musik und Spoken Words in 120 Sekunden zum Opener
"My Love’s Broken", der in eher ruhigen, aber atmosphärischen Gefilden unterwegs ist. Neben der sanften Stimme von Sängerin Stina gibt es ein paar harscherer Töne aus männlicher Kehle.
"In My Bones" fährt weiter im musikalischen Fahrwasser des Vorgängers, erst in
"Black Heart" wird es ein bisschen flotter und aufregender, die Gitarren und Drums etwas direkter, es überwiegt aber der “sanfte” melodische Part von
Unén. Zarte Klaviertöne, sanfte Keys und die schöne Stimme von Stina kommen aus den Boxen, wenn der Titeltrack
"Forever Winter" am Start ist. Als
"Sky" beginnt bin ich guter Dinger endlich einen flotten Song hören zu dürfen, doch die anfängliche Intensität verliert sich fix, man nimmt das Tempo raus und liefert “bewährtes”. Das ganze wiederholt sich, macht den Song also nicht unbedingt in seiner grundlegenden Art schneller, es ist eher wie ein anhaltendes Hoffen auf etwas melodische Wucht, die in der letzten Minuten dann doch noch kommt - zwar eher in homöopathischer Dosis, aber immerhin. Nach
"Game Over" macht das mystische und atmosphärische
"Ice Queen" ziemlichen Spaß und ich kann zum ersten mal schreiben: hier sollten Fans von
Evanescence reinhören, von denen sich
Unén inspirieren lassen. Auch
"Spoil Me" und
"Rose" verdienen sich den Zusatz “Metal” zu ihrer Genrebezeicnung, Gesang und Instrumentierung wirken in beiden Songs eindringlicher, leidenschaftlicher, als hätte man der Band die “Bremsen gelöst” - warum nicht gleich so?
Unén - "Spoil Me" - Official Video
Unter drei Minuten bleibt das zarte Lied
"Disappear",
"I Will Always Find You", das zwölfte und letzte Lied bringt nichts neues, bisher ungehörtes von
Unén hervor.
Unén - "Forever Winter" - Behind the Scenes Video
Unén und ihr Debüt
"Forever Winter" sind über die Strecke schon gut anzuhören und man kann wunderbar die Seele treiben lassen, sich vom Gesang verzaubern und sich von den Instrumenten verwöhnen lassen. Am Ende ist mir
"Forever Winter" musikalisch zu brav, eine Ecke zu “clean” und zu “rund” - auch
Evanescence geben mal richtig Gas und hauen ihren Fans einen Banger um die Ohren - das fehlt hier irgendwie. Am Ende werden Genrefans und Hörer, die es nicht ganz so wild mögen ihren Spaß haben, doch in dem Maße an Releases wird es sehr schwer sich durchzusetzen und neue Hörer bzw. Hörerinnen zu erreichen. Die Luft nach oben können die Finnen mitnehmen und ins nächste Album packen - Potential haben
Unén allemal.