Die Leichtigkeit des Seins. Spontan aus der Hüfte geschossen kommt diese Analogie, wenn man sich solch warmherzige Klänge zu Gemüte führt. Der Fünfer aus Trondheim ist seit jeher bekannt, den Classic Rock würdevoll zu restaurieren. Für mich persönlich ist das ganze Paket konkreter umschrieben mehr ein Treffen zwischen der jungen NWoBHM,
Status Quo,
Thin Lizzy und dem
Electric Light Orchestra (zumindest in Nuancen).
Und nö, es muss nicht immer progressiv sein (da werden sich ein paar wundern, die mich länger kennen), es dürfen auch gerne komplett furztrockene/eingängige Kompositionen sein.
Spidergawd bringen ihre Performance nämlich so frei von der Leber auf den berühmten Punkt, dass es wenig Sinn macht, dem trotzen zu wollen. Die acht Hymnen auf
"From 8 to Eternity" reißen von der ersten Sekunde mit, transportieren in hohen Dosen Freiheit, Lebenslust und Unbekümmertheit, wie ich es schon lange nicht mehr vernommen habe. Hier sitzt jeder Ton, jeder Beat, jede Silbe. Dabei fällt kein einziger Song ab, nix da. Sänger/Gitarrist Per Borten hat zudem das notwendige Charisma, was diesen Extrabonus ausmacht. Man könnte den Herrschaften bzg. Songwriting-Skills eine gewisse Gleichförmigkeit ankreiden, ja gewiss, an keiner Stelle kam mir jedoch der Gedanke hoch, die Skiptaste zu drücken, etwas, was heute eh noch kaum passiert. Und Achtung (!): es gibt auch Saxophon-Einsätze - stören diese? Nein, nicht im Geringsten! Die Hitdichte ist wahrlich enorm, als meine Faves konnten sich letztlich die beiden härteren
"Confirmation" und
"The Hunter" durchsetzen.
Während ihre stilaffinen Landsmänner von
Audrey Horne zuletzt auf Konserve schwächelten, prolongieren
Spidergawd ihren Lauf auf
"From 8 To Eternity" ohne geringste Abnützungserscheinungen. Egal, diese Burschen haben mich eigentlich schon davor in ihren Bann gezogen!
Fazit: hinreißend, lässig & sexy!