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7.5
Aus Italien kommen die Pioniere des atmosphärischen und melodischen Doom/Death Metal und haben ihr neues Studioalbum im Gepäck. Novembre heißt die Band und ihr neuer Dreher "Words Of Indigo" wurde bereits am 07. November bei Peaceville veröffentlicht. Zum 35. Jubiläum von Novembres ursprünglicher Gründung unter dem Namen Catacomb – und nach einer längeren Pause seit der Veröffentlichung von "URSA" im Jahr 2016 – kehren die Italiener mit ihrem Doom/Death Metal, neuem Material und neuen Bandmitgliedern zurück.
Die Ursprünge von Novembre reichen bis 1990 zurück, als die Brüder Carmelo und Giuseppe Orlando in Rom unter dem Namen Catacomb ihre ersten, vom Gothic- und Doom-Metal geprägten Aufnahmen veröffentlichten. 1993 folgte die Umbenennung in Novembre, worauf sich die Italiener schnell zu einem der prägenden europäischen Acts des atmosphärischen Doom entwickelten. Mit dem Debüt "Wish I Could Dream it Again…" (1994) gelang schließlich der internationale Durchbruch. Das Line-up von Novembre für "Words Of Indigo" besteht aus Frontmann Carmelo Orlando, der wie gewohnt Gesang, Gitarren und Keyboards übernimmt, sowie den neuen Mitgliedern Alessio Erriu und Federico Albanese an den Gitarren, Fabio Fraschini am Bass und Yuri Croscenko am Schlagzeug, die allesamt zur Band stießen, nachdem der langjährige Gitarrist Massimiliano Pagliuso die Gruppe verlassen hatte. Als besondere Gastmusikerin ist außerdem Ann-Mari Edvardsen – bekannt durch ihre Arbeit mit The 3rd & the Mortal – auf dem Stück "House of Rain" mit Soprangesang zu hören. Mixing und Master stammt vom Ausnahmeproduzenten Dan Swanö (Opeth, Katatonia, Bloodbath) in den Unisound Studios. Das Artwork für "Words Of Indigo" wurde vom renommierten Künstler Travis Smith (Opeth, Katatonia) gestaltet. "Sun Magenta" ist zu Beginn sehr ruhig, fährt jedoch im Verlauf in schnelleres Fahrwasser. Der italienische Gesang ist eine gelungene Abwechslung und „lockert“ den Auftakt in angenehmer Art auf. In "Statua" hört man zum ersten Mal die harschen Vocals, und man muss attestieren, dass sie dem Klargesang den Rang ablaufen. In "Neptunian Hearts" gefällt mir vor allem das raue und organische Ende, während "House of Rain" mit Gastmusikerin Ann-Mari Edvardsen mein Highlight des Albums ist – diese Sopranstimme ist einfach traumhaft und das Duett zum Niederknien. Nach "Brontide" wartet mit "Intervallo" und seinen 74 Sekunden der kürzeste Track, der dann in den etwas schnelleren und nicht ganz so doomigen "Your Holocene" übergeht, über den Songwriter Carmelo Orlando sagt: „Das Hauptriff dieses Stücks ist tief in den 80ern verwurzelt – ob AOR oder Pop-Rock, schwer zu sagen, woher es genau stammt. Ich weiß nur, dass es extrem eingängig ist – ein echter Ohrwurm. Der Song hat sich praktisch selbst geschrieben: Seine Struktur stand innerhalb weniger Stunden. Der Text beschreibt eine ursprüngliche Seele, die aus einer fernen Ära stammt – roh, rau und doch rein. Ein Seinszustand, in dem viele Menschen gezwungen sind, ihr Leben zu führen, gefangen ohne Ausweg, sich ihrer Seltenheit, Reinheit und zugleich ihrer Fähigkeit, Schaden anzurichten, nicht bewusst.“ Novembre – "Your Holocene" – Official Video Bis "Chiesa Dell’alba" aus sich rausgeht, dauert es einen Moment, und eben jene flotteren Parts sind auch relativ kurz. Hier fällt erneut ins Gewicht, dass die Growls wesentlich intensiver und auch irgendwo besser ankommen als der getragene Klargesang. Ihre fantastischen Melodiebögen und die warmen synthetischen Netze weben die Italiener natürlich auch in "Ipernotte" (inklusive Hubschrauber-Sound und Schockmoment), während "Post Poetic" direkt erfrischend und nicht ganz so schwer aus den Boxen kommt. "Onde" ist sozusagen der klangvolle und träumerische "Words Of Indigo" Rausschmeißer, der das Album nach gut 65 Minuten beendet. Novembre - "House of Rain" - Official Video Novembre kehren eindrucksvoll zurück – mit neuem Line-up, frischem Material und einer musikalischen Klarheit, die man von den italienischen Doom/Death-Pionieren erwartet. Die Mischung aus hymnischen Gitarren, Growls, klaren Gesangsmomenten und einem Gastauftritt von Ann-Mari Edvardsen macht das Album vielseitig und emotional. Besonders positiv stechen Songs wie "House of Rain" hervor, bei denen die Dramaturgie stimmt – und "Your Holocene", dessen „Ohrwurmpotenzial“ der Band ein angenehmes Ausrufezeichen verpasst. Einzig kleinere Ungleichgewichte – etwa zwischen klaren Gesangsparts und intensiven Growls – ziehen das Gesamtbild etwas zurück. Dennoch: Mit "Words of Indigo" macht Novembre genau dort weiter, wo man sie vermisst hat – mit Herz, Wucht und Stil. Trackliste
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Reviews
22.04.2016: Ursa (Review)13.01.2008: The Blue (Review) 09.06.2006: Materia (Review) News
24.09.2007: Neues Album Release29.10.2002: Re-release |
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