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Brainstorm, Pagan's Mind, Powerwolf
20.03.2008, Komma, Wörgl 
 
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Wörgl, Wörgl und keine Ende in Sicht. Die Metalhead-Vollbedienung des Komma läuft weiter auf Hochtouren und war es zuletzt an Death Metal Klängen von Dismember oder Hatesphere steht diesmal, nach langer Zeit, wieder ein klassisches Power Metal Aushängeschild ganz oben auf den Plakaten. Brainstorm, Deutschlands Antwort auf die heiligen Vicious Rumors, luden ein, das heilige Land zum Bangen zu bringen und mit ihnen nebst den erheiternden Fun-Metallern von Powerwolf noch dazu eine der besten Prog-Power Kombos dieser Tage: Pagans Mind.
Was soll da, sieht man von der mit 19:30 sehr früh scheinenden Stage-time von Powerwolf mal ab, noch schief gehen….

Powerwolf

…posen wie die großen! Die fünf, durchwegs in schwarze Kostüme und King Diamond meets Immortal geartete Schminke gehüllten, Deutschen lassen, trotz anfangs sehr spärlicher Kulisse, von Beginn an nix anbrennen und ziehen ihr Ding durch. Angeführt von einem höllisch theatralisch agierenden Attila Dorn rockten sich die rumänischsten aller Schwabenbomber ohne Schwächen durch ihren knapp 40-minütigen Set, der einen feinen Querschnitt durch die beiden bisherigen Alben "Return In Bloodred" (Review) und "Lupus Die" (Review) bot, und gen Ende von einer angewachsenen Bangerschar anerkennend gehuldigt wurde.

Der Sound war glasklar, die jede Matte zum Bersten gen Hallendecke bratenden Ventilatoren der beiden selbsternannten „Greywolf-Twins“ an den Gitarren mindesten so groß wie jener von Tommy Lee bei der "Dr. Feelgood"-Tour und über die Livewirkung von Songs der Marke "Mr. Sinister", "Kiss Of The Cobra King", "We Take It From The Living" oder " We Came To Take Your Souls" muss man ohnehin nicht diskutieren.
Powerwolf sind sicher alles andere als genial, ihr Sound alles andere als überraschend oder gar Innovativ. Der Metal der Deutschen Möchtegerngrafen mit Liebe zu Transsilvanien macht aber live wie auf Konserve auf jeden Fall Spaß, animiert zum Mitsingen und lässt auch den ein oder anderen Schmunzler ganz unkompliziert von den Lippen gleiten.
Darüber, dass das Stageacting, Gehabe und vor allem die schwülstig romanischen Ansagen von Frontman Attila, dem fiktiven Rumänen, sicher nicht jedermanns Sache sind, reden wir ein andermal, denn die Band an sich war an diesem Abend fehlerlos…


Pagan’s Mind

Ursprünglich waren Pagan’s Mind gar nicht vorgesehen für das Tourpackage, umso schöner, dass die Norweger dann kurzfristig endlich auch die Möglichkeit bekamen, südlicheres Terrain – aus deren geographischen Lage gesehen – zu betreten. Überhaupt: mit Wörgl und Wien ist es der erste Abstecher ins Herz der Alpen, wie Sänger Nils K. Rue zu Protokoll gab. Die spielerische Klasse wie man sie von den superben vier Alben kennt, wurde während des 40 minütigen Sets nahezu perfekt wiedergegeben, schließlich und endlich sind die fünf top eingespielten Herrschaften lange genug im Geschäft, um die nötige Portion Professionalität am Arbeitsplatz, sprich Bühne zu repräsentieren. Es war knallharter Power Metal, überzuckert von typischen Keyboardflitzmanövern und eleganten Gitarrensoli, zumeist sphärisch umsäumt, was da den Gaumen des öfteren schnalzen ließ. Der optische Look indes, wie Kollege Tom meint, wäre so ein Kapitel in Verbindung des akustisch Dargebotenen für sich: Bassist Steinar Krokmo kam mit ’nem Football Shirt angetrabt, während Keyboardvirtuose Ronny Tegner es pflegte, mit Armyhose im besten Cavalera Style unserem Herrn Tom ein lästiger Dorn im Auge zu sein. An den verhaltenen Publikumsreaktionen war zu erkennen, dass Pagan’s Mind hierzulande kaum einer kennt, denn außer ein paar vereinzelten Bangern (u.a. Serenity Keyboarder Mario, Tom und meine Wenigkeit) stellte sich das Gros der Metallerschaft mehr oder weniger auf nüchternes Zuhören und Hingucken ein. Im Mittelpunkt der langmähnige Sänger mit der fantastischen Stimme, die lediglich in den ganz oberen Regionen etwas dünn wurde, was aber nicht weiter ins Gewicht fiel. Dank seiner sympathischen Gesten wie später auch bei Kollege Andy B. Franck von Brainstorm konnte er beim Wörgler Publikum durchaus punkten. Die Songauswahl hätte natürlich noch einiges an Zuckerln früheren Datums vertragen, was ob der knappen Spielzeit natürlich hinderlich. So lag der Fokus auf dem aktuellen Hammerwerk "God’s Equation" (Review), wo es neben dem Hit "United Alliance", weiteren Smashern in Form von "Atomic Firelight" und "Alien Kamikaze" auch das David Bowie Cover "Hallo Spaceboy" zu bestaunen gab. Mit den Tracks "Supremacy, Our Kind" (DIE Riffgranate von "Enigmatic: calling" (Review)!) und dem mächtigen "Through Osiris’ Eyes" aus der "Celestial Entrance" Ära gab’s auch edelsten Stoff älterer Tage.
Fazit: solide Performance!
(Werner)


Brainstorm

Nach einer tollen Performance der (Insider) Überflieger Pagans Mind war es alles andere als leicht noch einen drauf zu setzen. Die locker wie immer rüber kommenden Schwabenbomber Brainstorm meisterten diese Hürde jedoch mit links und bretterten, angeführt von einem souverän, sympathisch und gut gelaunt umherfegenden Andy B. Franck, anderthalb Stunden astrein abgemischten Power Metal vom Feinsten in die fortan zur keyboardfreien Zone erklärten Halle.
Wer vier, durch die Bank großartige Alben wie Metus Mortis, Soul Temptation, Liquid Monster und den aktuellen Knaller Downburst im Petto hat, kann ja eigentlich gar nix mehr falsch machen. Brainstorm haben mittlerweile die Qual der Wahl, fast zu viele große Songs, um sie allesamt im Set unterzubringen, besinnen sich aber zurecht auf die vier genannten Überflieger. Das Kommando heißt jedenfalls von Start an totale Power, Bangen bis zum Erbrechen. Hier hält’s keinen Nacken ruhig, hier geht die Pommesgabel wie selbstverständlich bei jedem Refrain gen oben um der Band Tribut zu zollen. Es ist beruhigend, dass es in Tagen, wo sich jede halbwegs gute Truppe, zwischen Melodic Rock und Thrash Gehabe, Power Metal schimpfen darf, noch echte Hausmannskost alter Schule gibt. Brainstorm jedenfalls sind sowohl auf Platte, wie auch auf Bühne eines der letzten Aushängeschilder ihrer Art, absolut großartig und in ihrem Bereich eine der besten Bands dieser Zeit.

Egal ob Nackenbrecher der Marke "Blind Suffering", "Hollow Hideaway", "Worlds Are Comin' Through" oder "Inside The Monster". Ganz gleich ob getragene Meganummern wie "Shiva’s Tears", oder schlicht als Hits zu bezeichnende Ohrwürmer der Marke "All Those Words". Hier passt alles, reist jeder Ton mit und verbinden sich all die altbekannten Knaller wie problemlos mit "Fire Walks With Me", "End In Sorrow" oder "How Do You Fell", allesamt geilen Songs des hochklassigen "Downburst" Albums. Brainstorm vereinen alle Stärken, die ihre Musik zur Begeisterung nötig hat. Live klingt die Mischung aus fetten Riffs, schnellen Parts, großen Melodien und einmal mehr superbem Gesang, der die eh schon endgeilen Refrains bis ins Detail perfekt umzusetzen vermag, fast noch eine Ecke saftiger, druckvoller und mitreisender.
Brainstorm live, da passt einfach alles. Sound, Spielfreude und die unbeschwerte Interaktion mit dem dankbar moshenden Publikum, so dass das einzig kleine Manko dieses tollen Abends am Ende eigentlich nur die eher knappe Spielzeit von 80 Minuten bleibt.
Diese leidige Kleinigkeit kann die gern ertragenen Nachwehen (sprich Genickschmerzen) und den großen Spaß eines tollen Gigs einer tollen Band aber nicht wirklich trüben.

Setlist Brainstorm:
(für Fehler aufgrund Trunkenheit des Schreibers wird kein Gewähr übernommen.)

1.Falling Spiral Down
2.Blind Suffering
3.Worlds Are Coming Through
4.Shiva's Tears
5.Fire Walk With Me
6.End In Sorrow
7.Highs Without Lows
8.Shadowland
9.Hollow Hideaway
10.Doorway To Survive
11.Painside
12.Inside A Monster
13.How Do You Feel
14.Unter Lights
15.All Those Words

Die Moral vor der Geschicht: Brainstorm und Pagans Mind sind zwei der besten Bands unserer Zeit, Bruder C. trotzt auch nach über vier Dekaden Lebens auf der Metal Überholspur Wind und Wetter im ärmellosen Possessed Shirt, Kollege W. kann im Komma auch Bier trinken und der Power Metal, der wird sowieso ewig leben!

Stay Heavy!
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