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Mustasch
15.11.2012, Weekender Club, Innsbruck 
DARKSCENE presents:  
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Mit dem Auftritt von Mustasch sollte die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Darkscene und dem Weekender Club Innsbruck nun allen Unkenrufe zum Trotze also bereits in die fünfte Runde gehen, und um die Bandbreite der Veranstaltungen ebenso breit gefächert zu halten, wie den Inhalt unseres Magazins bzw. den Geschmack der Schreiberlinge, war nach klassischer US Metal Kunst mit Vicious Rumors und Helstar, nach skandinavischem Glam der Billion Dollar Babies und amerikanischem Crossover Thrash von Municipal Waste nun der coole, skandinavische Rock N Roll Spirit mit fetten Metal Riffs an der Reihe.

In Schweden sind die Herren um Fronttrinker, Charismatiker und Sympathikus Ralf Gyllenhammar schon längst eine große Nummern, ihre Alben mit Gold veredelt und die Band mit Grammiehren (ja der heißt in Schweden so) gehuldigt. Das haben sich Mustasch, die die Fahne des Rock N Roll mit Metalkante seit fast 15 Jahren hoch halten auch verdient. Ob diese Popularität und die Zuneigung, die Mustasch auch in "eingeweihten" Kreisen Resteuropas innehaben, jedoch dafür reichen sollte, das gewohnt skeptische Innsbrucker Publikum in die Latschen zu bewegen, war ein Wagnis. Darüber wurde im Vorfeld wieder emsig diskutiert, am Ende entschied man sich aber dennoch dafür, wieder mal Mut zum Risiko zu beweisen. Der Erfolg des Abends, die ausgelassene Stimmung und eine weitere super Show im coolsten Club der Stadt, gab allen Beteiligten am Ende der Nacht jedoch Recht.
Aber beginnen wir doch noch mal von Vorn:



Mustasch in Innsbruck! Ein weiteres Highlight für die ARGE Darkscene/Weekender, zumal große Teile der Redaktion langjährige Fans der Schweden sind. Hellyah, das rockt und die Vorfreude auf eine der coolsten Rock Adressen Europas war nicht nur bei uns riesig!
In Schweden Stars, hegen Mustasch jenseits ihrer Landesgrenzen also noch immer den Status des Geheimtipps. Die Fanschar wird aber von mal zu mal größer, und ein Grund dafür sind die bekannt fetzigen Liveshows des durch und durch coolen Quartetts aus Göteborg, das mit "Sounds Like Hell, Looks Like Heaven" (zum Review) neuerlich ein Killeralbum fernab aller Trends am Start hat. Ein Album das beweist, dass Mustasch ihren eingeschlagenen Weg konsequent gehen, ohne sich an irgendwelche Trends anbiedern zu müssen.
Bevor man sich aber die Birne restlos zu den Gitarrenwänden des Headliners zuballern durfte, standen (wieder mal) sechs dänische Herren auf der Bühne, um die anwesende Crowd auf die vier Chefs einzustimmen, und weil die Darkscene Crew in erster Linie bekanntlich ein "Team" ist, das jeglichen griesgrämigen Einzelkämpferballast längst über Bord geworfen hat, darf ich nun für die Worte zu Supercharger an meinen Kollegen Maggo weitergeben:

Supercharger

Bevor wir uns nun an diesem Abend von "James Hetfield-Klon" Ralf Gyllenhammar und seinen Mustasch-Kumpels unsere alpenländischen Häupter zurotzen lassen, wollen die sympathisch auftretenden Herren von Supercharger aus Dänemark uns die Zeit bis zum Hauptact des Abends versüßen. Das mir bisher komplett unbekannte Sextett aus Kopenhagen, das immerhin schon zwei Studioalben - "Handgrenade Blues" (2010) und "Thats How We Roll" (2011) - in den Läden und Download-Portalen platzieren hat können, liefert unbestritten einen soliden und professionellen Job ab, animiert zum Fußwippen und auch zur Order des einen oder anderen Bieres, was speziell unseren Andi im Weekender-Headoffice freuen wird...
Musikalisch allerdings ist die Chose der Band mit ihrem maximal als durchschnittlich zu bezeichnenden Sleaze Rock, der mit einem zarten Südstaatenflair garniert wird, nicht weiter erwähnenswert.



Zu austauschbar, zu vorhersehbar, zu matt im Songwriting, schlicht und einfach zu langweilig, wenn man ehrlich ist. In der heutigen Live-Situation war die Performance von Supercharger durchaus sehr nett. Lust auf mehr habe ich dadurch zumindest nicht bekommen.
(Maggo)

Mustasch

Der fette Banner hinter der Bühne funkelt, während vier coole Typen ganz locker auf die Bühne steigen, um für knappe 75 Minuten ein schwermetallisches Rock N Roll Riffinferno abzufackeln. Jeder, der die Schweden schon mal live gesehen hat, weiß was jetzt kommt: Die volle Ladung Adrenalin. Hemmungslose Coolness, charmanter Witz und einfach nur fetter Sound. Hier kann kein Nacken ruhig bleiben.

Nach dem würzig neuen "I Dont Hate You" klopfen Mustasch mit dem altbewährten Dauerbrenner "Down In Black" gleich in die Vollen. Cooler die Riffs nicht rocken! Besser kann man sich gar nicht vorstellig machen und bereits nach wenigen Minuten haben die "Bärte" den gesamten Club auf ihrer Seite.
So geht das! Und so geht das perfekt weiter. Der Schweiß steigt in die Luft, wenn Mustasch Brecher wie "Destroyed By Destruction", das großartige "Mine" oder das unwiderstehliche "Deep In The Woods" mit einer an Selbstverständlichkeit grenzenden Coolnes aus den Membranen rotzen, als ob sie nie was anderes getan hätten. Aggressiv und massiv schallen die Gitarrenwände. Die vier Rock N Roll Drecksäue um den sichtlich angetrunkenen, aber neuerlich unwiderstehlich sympathischen Ralf Gyllenhammar sprühen einmal mehr vor Testosteron. Das versoffene Organ des Meisters hat mehr Rock N Roll als ein Gros der selbsternannten Rockstars, die uns Tag für Tag mit neuer Musik belästigen.



Das hier ist authentisch und das waren Mustasch immer schon. Ex Candlemass Drummer Jejo Perkovic zeigt sich lässig und zielsicher, die zweite Stimme und Gitarre von David Johannesson ist mittlerweile nicht mehr aus dem Sound der Schweden wegzudenken und Bassist Mats Johansson, der laut Ralf immer noch Single ist und noch zu haben wäre, ist ohnehin der relaxteste Typ von hier bis Göteborg. Dass vor allem Ralf Gyllenhammer einmal mehr der unumstrittene Showmaster sein würde, war jedem im Vorfeld schon klar. Seine gebrochen deutschen Ansagen, sein konstantes Bierabschnorren der ersten Reihe und vor allem seine höchst liebesbedürftige Suche nach Küssen der weiblichen Crowd schlagen heute aber wirklich alles. Vor allem, weil all das nie zu Lasten der schweißtreibenden Show geht, und in erster Linie dennoch der dreckige Mustasch Rock N Metal im Mittelpunkt steht.

"Cool as fuck, nahbar, sympathisch, ehrlich und erdig!" Das sind die Attribute, die gute Bands zu richtigen Stars machen. Selbstüberschätzung war immer schon der Tod. Privat wie beruflich endet so was im Dilemma des Abseits. Das haben Mustasch immer schon begriffen und genau deshalb haben die Schweden auch 14 Jahre nach ihrer Gründung immer noch den Straßenspirit, der zu ihnen passt, der sie zu breitbeinig daherkommenden Typen macht, die man einfach mögen muss.
Genau deshalb muss einem der brutal auf den Punkt gespielte Mix aus Black Label Society, Danzig, Metallica und The Cult, den Mustasch mit ihrer unverkennbaren, eigenen Note versehen, einfach gefallen. Diese Songs fahren JEDEM unweigerlich in Mark und Bein. Bei Mustasch darf ein Riff noch ein Riff sein. Hier regiert der Groove, hier herrschen der Strom und die Whiskeygetränkte Coolnes. Schnörkel sind hier unerwünscht. Nichts klingt hier aufgesetzt oder erzwungen und genau deshalb schüttelt sich beinahe jeder der heute im Club steht willenlos die Birne zu Brechern wie "Heresy Blasphemy", "Parasite" oder "Double Nature", dem unverzichtbaren Abschluss des Hauptsets.



Grandios! Klar, dass die Jungs noch mal zurückkommen. Das mächtige "Black City" und der Dauerbrenner "I Hunt Alone" beschließen den arschgeilen Gig. Den Schlusspunkt setzen Mustasch dann noch mit einer intensiven Variante der Mutter aller Doom Riffs, mit den Takten von "Black Sabbath", und dass Ralf Gyllenhammer im Abspann, und nachdem er die Crowd dazu auffordert, mit ihm an der Bar weiterzufeiern, dann gleich von der Bühne springt und sich eine Mäderl schnappt, um mit ihr ein Tänzchen zu wagen, passt genau hier und jetzt wie die berühmte Faust aufs Auge.

Auch an dieser Stelle darf ich mich also wieder mal selbst zitieren:
This is Rock N Roll und hätte Charles Bukowski Rock oder Metal machen wollen, dann wäre er bei Mustasch verdammt gut aufgehoben gewesen.
Wer Mustasch heute gesehen hat, der wird auch zur nächsten Show der vier Schweden eilen!



Setlist Mustasch:

1. I Dont Hate You
2. Down in Black
3. Destroyed By Destruction
4. It´s Never Too Late
5. Mine
6. Accident Blackspot
7. Deep In The Woods
8. Heresy Blasphemy
9. Falling Down
10. Bring Me Everyone
11. Parasite
12. Speed Metal
13. Double Nature
---
14. Black City
15. I Hunt Alone



Den 160 Zahlende in München, standen heute übrigens wieder mal 150 ausgelassen abfeiernde Rock und Metal Fans in Innsbruck stolz gegenüber! "This Town rocks!" und da gibt mir auch Mustasch Frontman Ralf Gyllenhammar recht, wenn er sichtlich überrascht und happy ein kantiges "Innsbruck, du bist das Beste auf dieser Tour" in einen verschwitzten Club säuselt! Nicht nur der Support Act war von der Anzahl der Fans positiv angetan. Während Supercharger noch offen und ehrlich verkündeten, dass die Bands in unsrer "kleinen" Stadt nur mit 6 Nasen gerechnet hatten, nahmen Mustasch das gebotene dankbar an und gaben den Applaus konstant an die Crowd zurück. Die sympathische und top professionelle Band, die sich schon vor der Show als zielstrebig fokussiert, aber angenehm cool gegeben hatte, setzte heute genau dort an, wo sie vor vier Jahren im Innsbrucker Hafen (als uns ein rotzfetter Gyllenhammer erklären wollte, dass er Zahnprobleme habe). Der Kerl war auch heute wieder angesoffen, aber genau das passt zu ihm, zu dieser Band und zu diesem Sound. Genau sind diese Typen auf der Bühne so authentisch und cool, und bis auf einige Schwankungen bei den klaren, sauberen Tönen, tut das der Klasse einer Mustasch Show auch nie einen Abbruch.

Die Schweden traten heute wieder mal höllisch Arsch, und sollte im Publikum wirklich jemand ohne Eier gestanden haben, dann hat es ihm heute endlich mal anständig die Hoden durchgerüttelt!
Es war ein geiler Abend und eine perfekte Clubshow! Ein schweißtreibender Rock N Roll / Metal Gangbang und ein weiteres dickes Ausrufezeichen dafür, dass die Freundschaft, die Darkscene und den Weekender Club seit beinahe drei Jahren verbindet nicht nur privat mehr als fruchtbar ist.
Genau deshalb werden wir uns, allen Kritikern und Neidern zum Trotze, auch weiterhin bemühen, den Metal- und Rockfans in Innsbruck ein breit gefächertes Programm bieten zu können, und auch in Zukunft die ein oder andere Überraschung in den Weekender Club Innsbruck zu losten!
Bis zum nächsten Mal!









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