Mastermind Finn Zierler macht es seinen Beyond Twilight Treueseelen nicht gerade leicht. Zum Einen hat er wieder einen neuen Sänger - Björn Jansson heißt der Knabe übrigens - ins Boot geholt, der glücklicherweise seine Herausforderung auf "FTLOAATM" wie die beiden Vorgänger ebenso mit Klasse, kräftigem Organ und Vielschichtigkeit in Angriff nimmt und stilistisch sogar etwas an Jorn Lande erinnert. Zum Anderen ist der aktuelle Rundling ein einziger Mammutsong auf einer Länge von 37:50 Minuten geworden, der zwar in 43 thematisch unterteilte Parts Übersicht am Blatte verschaffen soll, aber immense Aufmerksamkeit und Laune voraus setzt.

Das Paradoxe dabei: dieses schier endlose Spektrum an tausenden Einzelelementen, also von knallhartem Doom/Power Metal über alle erdenklichen progressiven Ebenen bis hin zu orchestralen Gefilden, die mehr denn je auf Klassik basieren, versprüht hierbei nicht nur diese seit jeher bekannte atemberaubende Dramatik. Nein, es steht auch alles - bei aller Wahnwitzigkeit - im permanenten Einklang. Wer da noch Lust und Liebe findet, sich mit dem textlichen Hintergrund ernsthaft auseinander zu setzen, wird sicher zusätzlich eine Prise Begeisterung verspüren. Es ist fast unmöglich, eine vernünftige Referenz dieses übermächtigen Werks mit ein paar Sätzen abzutun oder es nur nebenbei quasi im Kontext à la "Perlen für die Säue" rotieren zu lassen. Aber wie bereits erwähnt, nur hohe Konzentration und dementsprechende Hingabe belohnen den Aufwand und machen es möglich, jenen reichlichen, tief gehenden Fundus von "For The Love Of Art And The Making" zugänglich zu machen bzw. die wahre Magie ausschöpfen zu lassen.

Mit einer herrlich bombigen Produktion verfügt dieses fantastische Monumental-Werk ebenso über einen gebührenden Sound, der die gesamte Kulisse zu einem Hörerlebnis der ganz besonderen Art macht. Schwer berauschendes Breitwandkino ist das, meine Herrschaften!