My Darkest Hate ist eine willkommene Gelegenheit für den Gitarristen Jörg M. Knittel, sein Verlangen nach Death Metal abseits vom Hauptbetätigungsfeld Sacred Steel (die sich zumindest partiell dem Genre widmen) in vollen Zügen ausleben zu dürfen, immerhin zerrt er dieser Tage mit "At War" binnen kürzester Zeit den dritten, Blut behafteten Hassbrocken aus dem dunklen Brutkasten, der erneut, wie Titel und Cover bereits erahnen lassen, kompromißloses, fast schnörckelloses Todesblei zum Besten gibt.

Auch wenn man beim zügigen Opener "I Am At War" und dem vierten Track "Voyeur" sämtliche Bay Area Riffs der Marke Slayer recht tight verlöten konnte, werden die Herrschaften weiterhin mit den Vergleichen der Death Metal Legende Bolt Thrower leben müssen - "Only The Weak", "I Will Follow", "Justice" oder "Assassin" haben noch diese schleppend - walzend - bewusst stereotype "Haltung", sollten allerdings nicht als bloßer Abklatsch bezeichnet werden, denn weniger Breaks bzw. verlässlichere Asphaltierungsarbeiten als beim Britischen Orginal gibt's nirgendwo, auch nicht bei My Darkest Hate.

Summa Summarum enthält "At War" zu gut zwei Drittel tolle Thrash/Death Metal Songs, die Liebhaber genannter Hausmannskost - gemeint wären da ebenso Six Feet Under oder Low Brow - mal antesten sollten. Ach ja, die Produktion von Achim Köhler (u.a. Brainstorm) ist wieder allererste Sahne, da kracht's gleich doppelt so gut.