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Silke Bischoff - romantische Musiker
Silke Bischoff - romantische Musiker  
Ich mache ja mit Frank schon immer Songs, die wir dann im Studio entsprechend umgesetzt werden, früher war das bei Axel, inzwischen arbeiten wir mit Roman Schönsee zusammen. Grundlage ist meist eine Gitarre, eine Gesangmelodie und ein Text.
DarkScene
Wie der Phoenix aus der Asche, so sind sie zurückgekehrt und haben ihren Fans und auch denen, die vorher noch nie was von Silke Bischoff gehört hatten mit gefühlvollen, eingängigen und romantischen Songs bewiesen, daß sie nichts von ihren Musikalischen Talenten verloren haben. Im Rahmen der Pop Komm in Köln traten sie sogar unplugged als Vorgruppe von De/Vision auf. Dieses Ereignis ließen wir uns nicht entgehen und nutzten die Gelegenheit um mit Felix und Frank zu reden.





DarkScene: Ihr habt euch ja seit eurem letzten Album recht viel Zeit gelassen, warum habt ihr eine so lange Pause eingelegt?


Felix: Das hat verschiedene Gründe, zum einen machen wir nicht nur Musik, das heißt wir sind nicht die Musiker die nur im Studio sind, wo der übliche Ablauf geschieht: Im Studio aufnehmen - eine Tour spielen - und dann wieder ein neues Album machen und wieder auf Tour gehen. Wir haben nach wie vor normale Jobs, ich beschäftige mich noch mit Fotografie nebenbei und mache auch Artworks für CDs und Posters. Es kam dann noch der Besatzungswechsel dazu: Axel Kretschmer ist raus aus der Band und wir haben mit anderen Leuten weitergemacht. Wir wussten aber vor drei Jahren nicht einmal genau, was dabei herauskommen würde. Dieses Album ist nicht so entstanden, dass wir uns hingesetzt haben und gesagt haben: "jetzt machen wir das neue Silke Bischoff" Album. Es ging eigentlich so weiter wie bisher, wir haben Songs gemacht und irgendwann sind wir mit den Songs ins Studio gegangen.





DS: Also war es mehr etwas spontanes, oder habt ihr das Album schon geplant?


Felix: Nein, es war kein geplantes Album. Ich mache ja mit Frank schon immer Songs, die wir dann im Studio entsprechend umgesetzt werden, früher war das bei Axel, inzwischen arbeiten wir mit Roman Schönsee zusammen. Grundlage ist meist eine Gitarre, eine Gesangmelodie und ein Text. Wir treffen uns regelmäßig um zusammen zu spielen und so entstehen dann die neuen Songs. Es hat sich an der Arbeitsweise nicht viel geändert, außer, dass wir jetzt halt mit anderen Leuten spielen, was ich eher als Bereicherung sehe, im Vergleich dazu, wie es vorher gelaufen ist.





DS: Wir haben bemerkt, dass ihr immer noch einige Streitigkeiten in eurem Forum auf eurer Homepage habt. Ihr habt ja da so was gesagt, dass Axel einen Fanclub gegründet hat, den es gar nicht gibt, was war da?


Frank : Also das fand ich sehr obskur, denn zu der Zeit waren wir noch im Studio. Damals hatte ich keinen Nerv darüber zu reden und wir wollten zuerst das Album fertig stellen. Es kam dann, dass wir im Zillo etwas über einen Fanclub gelesen haben, mit der Adresse unseres Ex- Bandkollegen, und mit dem Wissen dass er Merchandise Artikel verkauft hat. Das ist nach wie vor eine Anwaltsgeschichte. Wir haben dann irgendwann schon an eine Stellungnahme gedacht, weil wir nicht weiter wollten, dass da über Ebay und einem angeblichen Fanclub Ware verscheuert wird, wobei der Fanclub nichts anderes als das Ex -Mitglied ist, das ein paar Mark verdienen will.





DS:Ist der Streit jetzt beendet?


Felix: Das Thema ist noch immer nicht ganz durch und bereitet uns nach wie vor Magenschmerzen. Es spielt für uns vor allem eine persönliche Rolle und steht nicht in Zusammenhang mit dem neuen Album.


Frank: Wir wollen auch nicht, dass uns andere Leute für blöd verkaufen und deshalb müssen wir etwas dagegen tun. Grundsätzlich habe ich überhaupt keine Lust, mich um so etwas zu kümmern, ich mache ja Musik, sonst hätte ich ja Jura studiert. Wir versuchen halt den ganzen rechtlichen Stress zu vermeiden und uns auf die Musik zu konzentrieren.





DS: Ihr spielt ja jetzt ein unplugged Konzert, habt ihr eigentlich schon einmal unplugged gespielt?


Felix: Also wir machen das zuhause ständig.





DS: und vor vielen Leuten?


Felix: Nö, gar nicht.





DS: Und was ist dann die besondere Schwierigkeit für euch?


Felix: Letztendlich ist das eigentlich einfacher, da es mehr in die Richtung geht, wie wir zu Hause spielen und von daher ist es auch nicht ganz so schwierig. Witzig finde ich auch, dass die Songs vom neuen Album wirklich ganz anders klingen und dass auch Lieder wie "Daddy's Coming Home" in der ursprünglichen Version gespielt werden





DS: Hat das einen besonderen Reiz, wenn man unplugged spielt, oder ist das so wie ein "normales" Konzert?


Felix: Wir haben in unserem Leben bisher überhaupt nur neun Konzerte gespielt, also kann ich das nicht so vergleichen da wir nicht ständig auf der Bühne stehen.





DS: Könntet ihr euch eventuell vorstellen eine Unplugged -Tour zu spielen?


Felix: Wenn es gut funktioniert und Anfragen kommen, dass wir nur so spielen, ohne den ganzen Synthie- und Musikkram aufarbeiten zu müssen, dann könnten wir auch theoretisch einer unplugged Tour relativ kurzfristig zusagen.





DS: Ihr seid ja in den deutschen Albumcharts auf Platz 64, ich weiß nicht wie das jetzt wieder verändert hat...


Frank: ...ich glaube flappt wieder raus inzwischen...


Felix: ...267...(lacht)...





DS: Ihr wart auf jeden Fall mal ziemlich weit oben, würdet ihr euch das wünschen, oder könntet ihr euch vorstellen, dass eure Songs jetzt öfters im Radio oder auf Musiksendern in Fernsehen gespielt werden?


Felix: Viele Leute denken vielleicht, dass wir schon in Prachtvillen wohnen und tolle Autos fahren, aber so ist es eben nicht. Im Radio werden wir gar nicht gespielt, höchstens auf schwarzen Sendern, obwohl die Musik eigentlich Szene -übergreifend ist wie man so schön sagt und es gefällt sogar meiner Mutter und das nicht nur weil ich ihr Sohn bin. Es bedarf bei unserer Musik also keiner extremen Hörgewohnheiten. Es ist nicht knallhartes EBM- Zeugs, trotzdem denke ich nach wie vor, dass der größte Teil unserer Anhänger in dieser Szene sind. Ich mache auch keine Interviews mit Max oder Stern sondern mit Zillo, Sonic Seducer, oder was sich eben in dieser Ecke bewegt.





DS: Ihr habt ja einen Videoclip zu "Felix In The Sky" gedreht, könnt ihr uns dazu etwas erzählen?


Felix: Also gedreht wurde das Ding in Kiew in der Ukraine. Das war im Grunde genommen eine Wochenend Aktion, rüberflieg -dreh -zurückflieg. Unser Regisseur hatte auch die Special Effects beim vorletzten RAMMSTEIN -Video gemacht, bei Sonne. Der Dreh war eine Sache von 14 Stunden am Stück, mit Komparsen, drei Stuntmänner waren glaub ich dabei, Mädchen haben wir gecastet, für die Rolle eines Engels. Also ich finde das Ding supergut. Das ist ja nicht der hundertste Clip den wir machen...


Frank: Also das schrillste war im Endeffekt, dass der Dreh in Kiew war. Ich war noch nie in Russland, aber das ist ja jetzt Ukraine, Russland darf man dort gar nicht sagen. Wir wurden da an der Grenze abgepasst und leicht beäugt, da klappst du fast zusammen, weil man das ja nicht gewohnt ist. Der Eindruck, den wir von Kiew bekommen haben war das Stärkste, bis auf die Arbeit selbst, da musst du halt konzentriert dabei bleiben.


Felix: Wir waren da in einem Club der an eine Disco grenzt und ich muss schon sagen, den Club fand ich superschick. Wenn es so einen hier gäbe würde ich reingehen. Da standen zwei Busse als Chill Out Zone, wo man sich reinhocken konnte und dann gab es eine Tanzfläche mit zwei Ebenen und Mädels die sich kostümiert und getanzt haben. Ein Jeep stand da dessen Lichter im Rhythmus der Musik flackerten. Sehr stylisch, ich habe hier schon viel müdere Clubs gesehen.





DS: Peter Heppner von Wolfsheim hat ja einen elektronischen Song mit Schiller aufgenommen, würdet ihr das auch gerne mal machen, und wenn ja mit wem?


Felix: Also bestimmte Vorstellungen habe ich nicht, ich könnte da jetzt keinen bestimmten Namen nennen, aber ich würde schon gerne mal so was machen. Es hat sich nur noch nicht ergeben. Das ist in der Regel so, dass entweder vom Label ein Vorschlag kommt oder man lernt eben auf eine Party jemanden kennen, mit dem man dann zusammen Musik macht. Wir haben aber auch ein zeitliches Problem, da wir eben auch noch andere Jobs haben und unsere Studiozeit begrenzt ist.





DS: Und was macht ihr jetzt Hauptberuflich?


Felix: Ich mache Projektmanagement, Druckvorstufe, ich kümmere mich um Anzeigen, Prospekte und so weiter, ich komme also aus dem graphischen Bereich. Frank arbeitet auch in einer Agentur, macht Internet -Geschichten und Miriam, die das Layout von der CD und den Postern gemacht hat, ist auch in einer Werbeagentur, sie ist dort Grafikerin.


Frank: Alles sehr medienorientiert sozusagen.


Felix: Genau deswegen meckern wir so viel über die Medien. Aber ich muss ehrlich zugeben, ich habe schon Rasenmäher Anzeigen an die Bild- Zeitung geschickt, weil das eben mein Job ist.





DS: Und jetzt einmal eine gewöhnliche Frage: Wie seid ihr zu diesem ungewöhnlichen Bandnamen gekommen?


Frank: Jugendsünde.


Felix: Der Name ist entstanden als 1988 dieses ganze Spektakel abging, das war schon ein Megaereignis, es war sozusagen das erste Verbrechen, wo du selbst dabei warst, jeden Tag. Letztendlich, dass Silke Bischoff bei diesem Galdbecker Geiseldrama ums Leben gekommen ist, war auch ein Mitverschulden der Medien, ganz klar. Dieser Rigovsky saß neben ihr, 17 Jahre, ein hübsches Mädel, und hat ihr die Knarre an den Hals gehalten und hat Interviews auf der Kölner Domplatte gegeben. Ein Reporter hat sich in das Auto gesetzt um sie aus der Stadt zu lotsen und die Polizei hatte oftmals keine Möglichkeit des Zugriffs, weil da zu viele Medien drum herum waren. Das war wie ein Krimi in echt, mit echten Ganoven und deshalb war die ganze Geschichte für mich damals viel beeindruckender als 370 Tote bei einem Flugzeugunglück. Man wird täglich so zugeknallt mir solchen Bildern, da denkt man nicht mehr "Diese armen Menschen.", aber das Geiseldrama war eine Einzelgeschichte. Zum Schluss gab es noch die Frage, ob es nicht eine Polizeikugel war, von der sie getroffen wurde. Irgendwann wurde der Zugriff vorgenommen, weil sich die Polizei langsam lächerlich gemacht hatte und das Auto ist eigentlich zusammengeschossen worden, mitten auf der Autobahn. Zu dem Cover: ein Bandfoto ist schön und gut, aber Frank, Axel früher, jetzt Roman und ich auf jeder CD, das muss nicht sein. Der Bandname ist Silke Bischoff und da sollte auch ein Mädchen vorne drauf sein, selbst wenn die im wirklichen Leben Diana, Miriam oder ich weiß nicht wie heißt.





DS: Sind die Fotos Inspiration für die Musik oder umgekehrt? Oder ist das unabhängig voneinander?


Felix: Das ist eigentlich unabhängig voneinander, aber gleichzeitig auch ineinander verzahnt. Gerade was die Fotos angeht hat es eher mit meiner Person zu tun als mit einer konzeptionellen Geschichte. Es ist nicht so dass ich zehn solche Projekte laufen habe oder mit Frank zusammen mache, sondern dass es dieses Silke Bischoff Ding ist und deshalb ist da sehr viel Persönliches mit drin.





DS: Woher nehmt ihr eigentlich die Inspiration für die gefühlvollen Songs?


Frank: Vielleicht eine verkorkste Kindheit (lacht) . Wir scheinen uns in diesem Bereich gefunden zu haben, dass jeder tiefe Melancholie mit in die Songs einbringt. Ich fühle mich gar nicht schlecht dabei, nicht depressiv. Jeder hat irgendwo eine gewisse Gefühlstiefe und wenn du Musik schon von klein auf machst, dann kann es halt passieren, dass es solche Ausmaße annimmt.


Felix: Vielleicht sind wir einfach verkappte Romantiker, denn ich denke, dass es im normalen Leben nur um Kohle geht, da brauchen wir gar nicht drum rum reden. Darum geht's im Job, in der Kirche, egal wo du hinguckst, es geht nur um das. Da brauchst du so einen kleinen Bereich, wo du dein Ding machst. Ich setze mich jetzt nicht mit Frank hin um einen Song zu schreiben, der charten soll. Das ist geradezu eine spirituelle Geschichte wo man nichts mit dem normalen Leben, mit Stress und so weiter zu tun hat und das ist der Bereich wo ein Song oder vielleicht auch Fotos entstehen. Und erst später dann, mit dem Studio und so weiter kommt man wieder in die andere Welt, da das Studio Geld kostet. Aber diese Money Rules Geschichte soll nicht mein komplettes Leben überschatten.





DS: Was ist der Persönlichste Song für euch auf der neuen Platte?


Frank: Am persönlichsten finde ich "AJ:NA" weil wir den schon seit Jahren im Repertoire haben. Wir treffen uns wöchentlich und spielen die ganzen Sachen durch und wir haben den Song ja schon früher einmal aufgenommen, das ist so ein Klassiker für uns. "Daddy's Coming" finde ich jetzt auch textlich sehr interessant, wo man sich vielleicht auch mal eine Träne rausdrücken könnte, wenn man eine übrig hat.


Felix: Also persönlichster Song könnte ich so jetzt gar nicht sagen. Ich denke, dass wie eher eine Albumband sind. Klar hängt mein Herz mehr an bestimmten Titeln, an "AJ:NA" zum Beispiel, sonst hätten wir ihn auch nicht nochmal aufgenommen. Wir haben zwar Single Auskoppelungen gemacht, aber wir halten uns eigentlich nicht für eine Single Band wo man den Fokus wirklich auf einen Titel richtet und sagt, das ist der Knaller und das andere ist halt ein Album Song, der mit draufgenommen wurde.





DS: "Felix in the Sky" ist ein ungewöhnlicher Titel, was steckt da dahinter?


Felix: Es ist nur eine Textzeile in einem gesprochenen Teil. Der Text selber ist vom Inhalt her fast eher eine Liebesgeschichte, du siehst jemanden wieder und es hat sich gar nichts geändert, alles die gleiche Scheiße wie es früher auch war. Der Titel ist natürlich auch eine Reminiszenz an die guten alten Beatles mit "Lucy In The Sky With Diamonds" und das hören wir natürlich auch schon seit Jahren und von daher war das noch mal ein kleiner Scherz für uns am Rande.

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