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Liv Kristine - Enter Her Religion
Liv Kristine - Enter Her Religion  
LIV KRISITNE ist mit "Enter My Religion" ein absolut herausragendes und vor allem ehrliches Werk zwischen Folk und Pop gelungen. Grund genug ein wenig mit dem blonden Fräulein zu plaudern...
DarksceneTom
DarksceneTom
(62 Interviews)
Hy Liv, hier ist Tom von DARKSCENE. Gleich vorweg muss ich eingestehen, dass ich mehr als nur positiv überrascht von deinem neuen Album bin und es als entspannende Symbiose aus Pop, Blackmore's Night, Loreena McKennit und einigen Mike Oldfield Elementen sehe.

Vor dem Release von "Enter My Religion" (Review) sprachst du in der Presse von dem wohl persönlichsten Album deiner Karriere. Wieso wird diese Ehre gerade diesem Werk zuteil?




Liv: Nun, ich habe - nicht zuletzt wegen rechtlicher Aspekte - acht Jahre auf den Release meines zweiten Soloalbums gewartet, aber das ist Geschichte und ich bin absolut happy, jetzt bei Roadrunner angekommen zu sein und mit neuen Musikern in meinem eigenen Studio arbeiten zu können. Das ist herrlich! "Enter My Religion" ist ein wahr gewordener Traum für mich...



Was ist gerade auf diesem Album so speziell für dich. Es gab ja einige Änderungen und es wurden die verschiedensten Instrumente in die Songs eingebaut.


Liv: Jeder Song des Albums hat eine sehr persönliche Seite für mich. Wenn ich die Musik höre, kommt die Inspiration für die Texte und so kommt auch die persönliche Note in jeden einzelnen Song. Ebenso geben die verschiedensten Instrumente - diesmal waren ja wirklich einige mehr nötig, um unser gewünschtes Ergebnis zu erzielen - jedem Track sein Flair und ich bin absolut happy, dass wir so ein Album geschaffen haben, das ein wenig mehr ist als eben "nur" ein Pop-Album. Ich würde es vielleicht "Spicy Pop" nennen....



Wenn ich die Liv Kristine Werke mit den Leaves Eyes Sachen vergleich kommt mir unweigerlich in den Sinn, dass dein "echtes" Soloprojekt weit ehrlicher und charmanter rüberkommt, als die guten, teils jedoch sehr gezwungen ans derzeitige Metal-Gothic Publikum angebiederten Werke unterm Leaves Eyes Banner. Täuscht der Eindruck, dass du dich genau auf Werken wie "Enter My Religion" am wohlsten fühlst und sie weit mehr Identität haben?



Liv: Die Konzepte, die ich für LEAVES' EYES verfasst habe, haben sehr viel mehr mit Norwegen, den Wikingern, der Geschichte des Landes und der Natur zu tun als mit meiner persönlichen Welt. Natürlich fließt viel von meiner Persönlichkeit in die LEAVES' EYES-Texte hinein, aber das zugrunde liegende Konzept konzentriert sich eindeutig auf meine Heimat Norwegen.

"Enter My Religion" hingegen ist eine Einladung in meine persönliche Welt und hier gehe ich auch richtig ins Detail in meinen Texten. Allerdings fühle ich mich bei beiden Projekten unglaublich wohl und sie spiegeln auch beide verschiedene Seiten meiner Identität wider. Ich könnte auf keines von beiden verzichten!



Ich finde "Enter My Religion" weit besser, homogener und ausgefeilter als das eher müde Debüt.

Liv: "Enter My Religion" enthält sehr viel mehr von meiner Identität und Eigeninitiative. Ich habe alle Texte und Gesangslinien selbst geschrieben und war bei der Produktion und beim Komponieren dabei. Ich bin stolz auf mein Debüt "Deus ex Machina", keine Frage, aber es sind acht Jahre vergangen seit das Album veröffentlicht wurde und ich habe in der Zeit unheimlich viel gelernt, vor allem, dass ich die Dinge selber in die Hand nehmen möchte.

Darüber hinaus bin ich natürlich auch als Mensch acht Jahre älter geworden und habe viele neue Erfahrungen gemacht. Das schönste Erlebnis in den letzten acht Jahren war zweifellos die Geburt meines Sohnes Leon, er hat mir gezeigt, was wirklich zählt im Leben. Seit er auf der Welt ist, sehe ich viele Dinge anders, Kleinigkeiten sind nicht mehr so wichtig. Ich bin viel ausgeglichener als früher!



Wie kann man sich das Songwriting zum neuen Werk vorstellen und wie sehr warst du diesmal selbst beteiligt. Beim Debüt war ja noch Günther Illi für die Songs verantwortlich.



Liv: Ich bin sehr kreativ; neue Ideen für Musik oder Text habe ich oft, wenn es ein bisschen ruhiger ist, zum Beispiel wenn ich im Auto unterwegs bin oder gerade unter der Dusche stehe. Ansonsten entstehen die Songs zusammen mit meinen Mitmusikern. Drei Lieder auf dem Album sind von Peter Tägtgren komponiert worden, diese Zusammenarbeit hat mir sehr gefallen.

Grundsätzlich ist es mir beim Komponieren und Texten einfach sehr wichtig, dass ich persönlich dabei sein kann. Vor acht Jahren war ich froh, dass mir jemand dabei geholfen hat; heute möchte ich selbst mitwirken, um mich mit den Songs identifizieren zu können.



Dein Ehemann Alexander Krull (Atrocity) ist mittlerweile ja auch dein Produzent. Wie weit geht die Zusammenarbeit, wenn ihr ein Album kreiert.



Liv: Wir planen eigentlich alles zusammen, sind Tag und Nacht beisammen, um Ideen auszuarbeiten und ihnen Leben einzuhauchen. Es ist absolut fantastisch, gemeinsam zu arbeiten, weil Alex nicht nur mein Mann, sondern auch mein größter Kritiker ist. Die größte Schwierigkeit besteht wohl darin, die Tür zu schließen und NICHT über die Arbeit zu sprechen und einfach nur Eltern oder ein Ehepaar zu sein.



Zum Thema Eltern. Die 44 Shows umfassende Leaves Eyes Tour 2005 wurde gerade abgeschlossen. Wie lässt sich das ausgiebige Touren mit der Mutterrolle vereinbaren.



Liv: Nun, ganz alleine geht so was natürlich nicht. Ich habe wundervolle Eltern, und ich plane meine Tourneen auch immer so, dass wir nach einer Woche Touren zehn Tage Pause haben, in denen ich zuhause sein kann. Dort bin ich dann einfach nur Mutter und beschäftige mich mit nichts Anderem, gehe nicht mal ans Telefon.



Du bist nun schon eine halbe Ewigkeit im business und zeigst vor allem mit deinen Soloalben große Klasse - auch fernab hartmetallischer Wurzeln. Hat es Momente in deiner Karriere gegeben, in denen du Musik machen "musstest", von der du eigentlich nicht überzeugt warst, oder von der du dich persönlich entfernt hast, oder ist dein Soloprojekt einfach eine "Spielwiese" für andere, sprich poppige Sounds.



Liv: Bis jetzt hatte ich nicht das Gefühl, dass ich dazu gezwungen wurde, Musik zu machen, hinter der ich persönlich nicht stehe. Vor ein paar Jahren gab es aber eine schlimme Gerichtsverhandlung, das hat mich viel Kraft gekostet. Es ging um meine Solorechte als Künstlerin. Ich hatte damals Angst, dass ich zum Musikmachen oder Singen gezwungen werden würde, also habe ich mit aller Macht um meine Rechte gekämpft. Jetzt habe ich sie wieder und bin so glücklich wie nie zuvor in meinem Leben! Es gibt keine Hierarchie für mich bezüglich LEAVES' EYES und meinem Soloprojekt, sie bedeuten mir beide gleich viel!



Songs aus deinem Debütalbum wurden für TV Spielfilme (Tatort) verwendet. Wie kommt man zu dieser Ehre und wie sehr hilft einem "Underground"-Künstler solch eine Promotion vor Millionenpublikum. Steht ein neuerlicher Soundtrackbeitrag im Raum.



Liv: Ich wurde damals gefragt und war sofort begeistert. Solch ein Angebot ist natürlich der absolute Hammer und ich würde es jederzeit sehr gerne wieder tun! Ich denke, durch so eine Chance kann man als Künstler gewissermaßen "Bonuspunkte" sammeln, ein breiteres Publikum erreiche; das würde sich wohl niemand entgehen lassen. Im Moment gibt es aber noch keine konkreten Pläne für einen Soundtrack.



Was hat dich zur Wahl von Springsteens "Streets Of Philadelphia" bewegt.

Bedeutet dieser Song etwas Besonderes für dich, oder hat er einfach gut ins Konzept des Albums gepasst.




Liv: "Streets Of Philadelphia" hat mir schon immer gefallen! Springsteens Stimme hat etwas an sich, das mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Sie strahlt eine unheimlich emotionale Stärke aus, das gefällt mir sehr. Wenn ich eine Coverversion aufnehme, genügt es eigentlich, dass ich den betreffenden Song einmal höre, dann können die Aufnahmen beginnen. Bei diesem Stück musste ich sehr viel mehr Arbeit investieren, aber es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich bin sehr stolz auf das Ergebnis.

Übrigens habe ich für das Album einen Demogesang ausgewählt, weil er meiner Meinung nach sehr viel gefühlsbetonter ist als alle späteren Aufnahmen. Wie ich schon gesagt habe, ist mir ja gerade das Emotionale so wichtig an diesem Track.



Die Single "Fake A Smile", zu der auch ein Clip gedreht wurde, kam Ende Jänner auf den Markt. Gibt's Infos zum Video Shoot und zur Idee des Textkonzeptes.



Liv: Nun ja, während des Videos war ich meistens eine "Ice Queen". Es wurde in den Wäldern um Nürnberg und in einem verfallenen Pool gedreht. Eine ideale Location für derartige Videos. Es war ein verdammt kühles Erlebnis, aber es hat sich definitiv gelohnt.

Der Song selbst spielt mit der Ausstrahlung der heutigen Welt und Zeit. Sie ist kalt, erbarmungslos und die Zeit für Gefühle bleibt auf der Strecke. Es ist seltsam, wenn man sich zurücklehnt und ich denke, jeder sollte sich die Zeit nehmen, sich zurückzulehnen und über seine Gefühle nachzudenken. Ich denke, genau das ist der Weg, unsere Emotionen und Gefühle zeigen zu können und somit wirklich ausgeglichen leben zu können. Ich konnte das erst im Alter von 25, 26. Ich habe meinen Weg gefunden, ich fand mein Glück! Ich kann dir versichern, ich bin ein glücklicher Mensch, und ein Stück dieses Glückes versuche ich mit meinem Album zu vermitteln.



Wird man Liv Kristine auch live bewundern können, oder bleibt's beim Studioprojekt.



Liv: Wir hatten eine lange Planungsphase für dieses Jahr, aber jetzt kann es mit der Tour losgehen! Das Eröffnungskonzert ist am 24.05.06 in Wien, über alle weiteren Termine kann man sich jederzeit auf meiner Homepage informieren. Unter Anderem werde ich auch beim Wave Gotik Treffen in Leipzig wieder dabei sein. Der persönliche Kontakt zu meinem Publikum liegt mir sehr am Herzen, ich freue mich schon sehr darauf!



Was steht in Zukunft an, welche Projekte nehmt ihr in Angriff.



Liv: Momentan laufen die Arbeiten an einer EP für LEAVES' EYES auf Hochtouren. Darüber hinaus wird es auch noch ein zweites Duett mit CRADLE OF FILTH geben! Die Arbeit mit ihnen im letzten Jahr hat so viel Spaß gemacht, ich denke, es wird wieder eine wundervolle Erfahrung.



Abschließend zwei Fragen, die ich jedem Künstler stellen möchte:

1) Was sind die Top 3 der Alben auf denen du mitgewirkt hast und welche Bedeutung haben die jeweiligen Werke für dich?

2) Deine drei All-time Lieblingsalben?




Liv:

1) Auf Nummer 1 ganz klar "Lovelorn" (LEAVES' EYES) - Leon wurde 2-3 Stunden nach der letzten Gesangsaufnahme geboren!

Für den zweiten Platz nominiere ich "Enter My Religion" (LIV KRISTINE) - auf dieses Album habe ich 8 Jahre gewartet!

Als drittes Album: "Vinland Saga" (LEAVES' EYES) - das ist ein kleines Stück Norwegen, ein kleines Stück Heimat!



2) Bei meinen Lieblingsalben darf Madonna nicht fehlen! Ich nominiere "Ray of Light".

Als Kontrastprogramm "Paranoid" von Black Sabbath. Und, noch mal etwas ganz Anderes, der Soundtrack zum Film "Die fabelhafte Welt der Amélie" von Yann Thiersen.



Vielen Dank für deine Zeit!



Liv: Das habe ich gern gemacht! Ich danke dir für das Interview und wünsche dir alles Gute!


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