HomeNewsReviewsBerichteTourdaten
InterviewsLiveSpecialsArchiv ImpressumDatenschutz
Anmeldung
Benutzername

Passwort


Suche
SiteNews
Review
The Vision Bleak
Weird Tales

Review
F.K.Ü.
The Horror And The Metal

Review
King Diamond
Masquerade Of Madness

Interview
This Ending

Review
Revolution Saints
Against The Winds
Upcoming Live
Innsbruck 
Wörgl 
Statistics
283 Interviews
388 Liveberichte
194 Specials
Anzeige
Mötley Crüe, Slash
20.06.2012, Brose Arena, Bamberg 
 
Maggo
Maggo
(23 Live-Berichte)
Man muss nicht einmal ein besonders gut informierter Kenner der Musikszene im Los Angeles der 80iger Jahre sein, um zu wissen, dass es am Ende des Tages genau zwei Bands waren, die dieser glitzernden Ära der Rockmusik den Stempel aufgedrückt haben... Mötley Crüe und Guns N'Roses. Da es die mädchenhafte Rock N' Roll-Oberdiva vom Dienst Axl Pose - ääääh - ich meine natürlich Axl Rose seit über 15 Jahren vorzieht, mit einer überspitzt gesagt besseren Guns N' Roses Coverband in unregelmäßigen Abständen seine raren Auftritte zu absolvieren, gibt es für den reisefreudigen Sleaze-Anhänger Gott sei Dank noch die Alternative, Mr. Saul Hudson alias Slash live zu erleben, der mit dem begnadeten Alter Bridge Sänger Myles Kennedy am Mikro und einer ultratighten Backing Band im Rücken gerne bereit ist, alte G N'R-Klassiker in sein Soloprogramm einzubauen.



Wenn dieser lockige Herr mit dem charakteristischen Zylinder am Haupt dann auch noch das Vorprogramm für Hollywoods dekadenteste Truppe aller Zeiten namens Mötley Crüe bestreitet, dann ist das definitiv Grund genug, sich die vierstündige Fahrt zum "G2 Gipfel der mächtigsten Haarspray-Rocker aller Zeiten" in die Stechert Arena in Bamberg anzutun, um live abzuchecken, was die Elite des Sunset Strip heutzutage noch so drauf hat.

Punkt 19.00 geht das Spektakel also los. Als Opener dieses Sensationspaketes war eigentlich die momentan heißeste Aktie der heutigen L.A. Szene - die Black Veil Brides - angekündigt. Aufgrund eines Todesfalles in der Familie von Sänger Andrew Biersack musste die Band jedoch die Tour verlassen und kehrte schon vorzeitig in die USA zurück. Daher war mein Erstaunen umso größer, als ich - etwas verspätet - die Arena betrete und aus der Ferne glaube, soeben "I Will Be King" vom großartigen letzten Kissin' Dynamite Album "Money, Sex & Power" (zum Review...) zu vernehmen. Noch ein paar Schritte in den Innenraum gemacht und tatsächlich... haben die jungen Schwaben kurzfristig den Slot der Black Veil Brides übernommen und machen einen verdammt guten Job, die Menge für das danach Folgende in Wallung zu bringen. Die wirklich gelungene Performance von Songs wie "I Will Be King", "Operation Supernova" oder auch "Money, Sex & Power" eröffnet den Abend auf positivste Art und Weise und zeigt auch bei den 6000 bis 7000 Anwesenden Wirkung, die deutlich mehr als nur Höflichkeitsapplaus spenden.



Die anschließende Performance von Slash lässt sich eigentlich in einem einzigen Wort zusammenfassen... schlicht und einfach nur "WOW"... die enthusiastische Begleitband versorgt den großen Meister mit einem perfekten musikalischen Fundament und versieht jeden Track - ob alt, ob neu - ob von G N'R, Velvet Revolver oder Slash-Eigenkomposition - der 60minütigen Aufführung mit einem derartigen Punch, dass es dem Cheffe dann doch manchmal fast die berühmte Kopfbedeckung vom Haupt bläst. Diese grandiose Leistung der Herren in seinem Rücken gibt Slash nun den Raum, um unbeschwert das zu tun, was er ganz einfach am besten kann und ihm im Blut liegt... nämlich dieses unfassbar melodische Gitarrespiel. Der Mann entlockt seinem Instrument seit nun mehr über 25 Jahren die cremigsten Licks, Riffs und Soli und spätestens als Mr. Hudson den Intro-Lick zu "Sweet Child O'Mine" in die Meute feuert, gibt es bei gefühlten 80 Grad Raumtemperatur kein Halten mehr. Das Publikum geht ab wie das vielzitierte "Zäpfchen" und ist einfach nur dankbar, legendäre Songs wie das eben erwähnte "Sweet Child O' Mine", "Mr. Brownstone", "Nightrain" oder auch "Paradise City" in einer derartig frischen Version zu hören, zu sehen und dank dem "übereifrigen" Sound Engineer, der mit seiner Lautstärkenregelung an diesem Abend sogar die PA zum schwitzen bringt, auch zu spüren. Sänger Myles Kennedy lässt mit seinen fabelhaften stimmlichen Fähigkeiten nicht in einem einzigen Moment auch nur einen sehnsüchtigen Gedanken in Richtung Axl aufkommen und drückt nicht nur dem G N'R Songmaterial seinen Stempel auf, sondern überzeugt nicht minder bei Slash Songs wie "One Last Thrill", "Back From Cali, "You're A Lie" oder auch "Anastasia", um hier nur einige beim Namen zu nennen. Schlussendlich findet auch noch der Velvet Revolver-Track "Slither" seinen Weg auf die Setlist und nach diesem perfekten Auftritt kann man nur noch den imaginären Zylinder vor Slash und seinen Mitstreitern ziehen. Grandios.

Setlist Slash:

"
One Last Thrill"
"
Nightrain"
"
Ghost"
"
Standing In The Sun"
"
Back From Cali"
"
Mr. Brownstone"
"
Shots Fired"
"
Anastasia"
"
Sweet Child O'Mine"
"
You're A Lie"
"
Slither"
"
Paradise City"



Ob die Herren Vince Neil, Nikki Sixx, Tommy Lee und Mick Mars dieses Feuerwerk noch zu toppen imstande sein würden, das war fraglich, liegt uns doch noch immer die eher weniger überzeugende Darbietung der Crüe in London vom vergangenen Dezember (zum Bericht aus London/Wembley) im Magen. Doch angestachelt vom heftig aufgeigenden Nachbarn aus der Heimatstadt, ließen sich Mötley Crüe auch nicht lumpen und feuerten ebenso aus allen Zylindern. Zwar wie in Deutschland fast schon üblich ohne Pyros angereist, ziehen die Herren Rockstars mit einer nochmals verbesserten Lightshow alle Register in Sachen Bühnenshow. Vince Neil ist für seine (bescheidenen) stimmlichen Fähigkeiten richtig gut drauf, Mick Mars fühlt sich scheinbar auch gesundheitlich heute halbwegs wohl und kommt dadurch ohne große spielerische Probleme über die Runden, Tommy Lee verdrischt sein Kit wie immer in beängstigender Manier und sogar Boss Nikki Sixx scheint heute keinerlei Motivationsprobleme zu haben und scheint so richtig Spaß an der Sache zu haben. Ob "
Wild Side", ob "Looks That Kill", ob "Live Wire", ob "Same Ol' Situation" und wie die Bandhits auch alle so heißen mögen... die Crüe ist heute so richtig gut und lässt absolut nichts anbrennen, hievt mit "Piece Of Your Action" vom Debütalbum "Too Fast For Love" noch einen eher selten gespielten Track ins Programm und zeigt sich bis zu "Smokin' In The Boys' Room" - dem letzten Track bevor Tommy Lee sein wiederum atemberaubendes Drum-Roller Coaster Solo aufführt - von ihrer besten Seite bis irgendein Arschloch, wie es leider überall immer wieder anzutreffen ist, nichts Besseres weiß, als seinen vollen Bierbecher in Vince Neil's Gesicht zu entsorgen. Der schmeißt sein Mikro augenblicklich demonstrativ auf den Boden und verlässt wutentbrannt die Bühne. Die Band beendet den Song ohne Lead Gesang und wer gedacht hat, der gute Vince würde sich während der 10 Minuten von Tommy's Solo wieder beruhigen, der irrte. "Girls Girls Girls" und "Dr. Feelgood" wurden daraufhin ersatzlos gestrichen, nur für die eigentlichen Zugaben der Show "Home Sweet Home" und "Kickstart My Heart" konnte der angepisste Fronter nochmals auf die Bühne gelotst werden. Ganz klar sollte Vince Neil Profi genug sein, um sich von solchen 1000 Mal erlebten Situationen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Diese notorischen Becherwerfer, die leider immer wieder anzutreffen sind, sollten jedoch auch mal in entsprechender Form "gemaßregelt" werden. Sei es von der Security oder auch nur von danebenstehenden Zeugen. Aber egal. Der Abend war trotzdem sensationell und ein massives Lebenszeichen der rock n' rolligen 50 Plus-Generation.

Setlist Mötley Crüe

"
Wild Side"
"
Live Wire"
"
Too Fast For Love"
"
Saints Of Los Angeles"
"
Shout At The Devil"
"
Don't Go Away Mad (Just Go Away)"
"
Same Ol' Situation"
"
Looks That Kill"
"
Piece Of Your Action"
"
Primal Scream"
"
Smokin' In The Boys' Room"
"
Drum Solo (Roller Coaster)"
"
Home Sweet Home"
"
Kickstart My Heart+

The Vision Bleak - Weird TalesF.K.Ü. - The Horror And The MetalKing Diamond - Masquerade Of MadnessRevolution Saints - Against The WindsThis Ending - Crowned In BloodWings Of Steel - Gates Of TwilightNoveria - The Gates Of The UnderworldScott Stapp - Higher PowerManticora - MyceliumNight In Gales - Thunderbeast
© DarkScene Metal Magazin