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Marillion
24.11.2012, Theaterfabrik, München 
 
Werner
Werner
(10 Live-Berichte)
Nachdem das Interesse über die letzten Jahre an Marillion beim Schreiber dieser Zeilen deutlich zunahm und selbiger es immerhin beim dritten Anlauf (2010 mit Deep Purple, 2011 mit Saga) zustande gebracht hat, den UK-Neo-Prog-Kings endlich auf die Fingerlein zu gucken, war die Vorfreude eine, wie er sie schon lange nicht mehr erlebt hat. Standen München Konzerte früher beinahe im monatlichen Standardrepertoire, muss es heutzutage schon ein besonderer Anlass sein, um in die Karre zu steigen. Aber so viel sei verraten: diese Fahrt hat sich in allen Belangen ausgezahlt.

So war ich ziemlich überrascht, dass bereits um 18.30, also gut anderthalb Stunden vor Anpfiff, eine Schlange Musikhungriger am Eingang stand, um sich rechtzeitig eines der vermeintlich überschüssigen Tickets zu sichern. Ulkige Notiz an Rande: ein weitläufig bekannter Herr Mitte Vierzig versuchte, während sich gut fünfzig Menschlein brav und geduldig an der Kassa angestellt hatten, sich als Betreuer eines Rollstuhlfahrers auszugeben. Aber: mit Erfolg. Nicht einmal Trinkgeld wurde hierfür angenommen (…). Apropos: Der Ticketpreis war mit 43€ im noch erträglichen Bereich angesiedelt, immerhin sind Marillion nicht irgendeine Truppe. „Sold out“ war der Gig zwar nicht, aber zumindest sehr knapp dran. Wenige Tage zuvor waren in Holland und Frankreich die lokalen Kapazitäten erschöpft.



Noch bevor meine Helden von der kühlen Insel die Bühne betraten, geschweige irgendeinen Ton von sich gaben, war bereits eine unglaubliche Euphorie im Publikum spürbar. Eingefunden haben sich vorwiegend Fans in der Kategorie 40 plus, knackigere Semester waren - die Alten scheinen dem Junggemüse was Vernünftiges beigebracht zu haben ;) - genauso zahlreich vor Ort, um sich von amtlichen Edelmusikern verzaubern zu lassen. Der üppig dekorierte Merchandise Stand, unter anderem von diversen, erst jüngst festgehaltenen Shows auf CD geziert, erlebte vor und speziell nach dem Gig einen Ansturm, wie ich ihn selten erlebt habe. Da wurde mir klar: diese Besucher sind keine Eintagsfliegen, sondern Diehard Fans, die „ihre“ Band abgöttisch lieben und ihre Errungenschaften in nicht gerade kleinen Tragetaschen wegführten. Dass eigens gedruckte Flyer des deutschen Marillion Fanclubs (Homepage) verteilt wurden, zeigt die beispiellose Treue hierzulande.

Wer bereits über dreißig Jahre im Rockzirkus mitmischt und stangenweise Hits im Köcher hat, tut sich folglich schwer, es allen Anwesenden innerhalb 90 Minuten recht zu machen. So konzentrierte sich das seit 1989 personell unveränderte Quintett erwartungsgemäß auf den aktuellen Rundling "Sounds That Can’t Me Made" ("Power, "Pour My Love", "Sounds That Can't Be Made"/zur Review) und brachte gleich mit dessen fulminanten Opener "Gaza" eine, weil’s eben so schön passt, „Bombenstimmung“ in die satt gefüllte Halle. Frontman Steve Hogarth streifte sich dazu das offizielle "Gaza" T-Shirt über, ehe er sich danach im Trachtenlook (zumindest die Jacke betreffend) Bonuspunkte im vorwiegend bayrischen Publikum einheimsen konnte. Dass der Symathikus gerne witzelt, und dabei auch mal seine Hintermannschaft aufs Korn nimmt, ist gleichfalls bekannt. Am heutigen Abend war Super-Drummer Ian Mosley sein privilegiertes Opfer.

Stimmlich zeigte sich der Charismatiker (der zeitweilig auch das Piano bedient) mit dem so zerbrechlichen Timbre zwar nicht in Topform, was er spätestens nach den hoch zu singenden Passagen bei "
Easter" (mein Lieblingsstück vom 1989er Klassiker "End Of Season") selbst zugeben musste, doch trübte dies den Gesamteindruck der sonst als imposant zu bezeichnenden Performance nicht wirklich ein. Bei Gitarrist Steve Rothery hatte man ohnehin schnell das Gefühl, als wäre er - gelinde gesagt - in einer Art Trance Zustand versunken, aus dem er vor Mitternacht nicht mehr rauskommt, während Bassist Trewavas als Gegenpol bei einigen markanten Passagen sehr bewegungsfreudig agierte und darüber hinaus einen engen Kontakt zum Publikum pflegte. Überaus textsicher zeigten sich die auch mitsingfreudigen Fans, die beim Evergreen "Neverland" zur Höchstform aufliefen. Dass die Band zwangsläufig gut eingespielt sein muss, war klar, aber in dieser Form kommt fast nichts heran, da passte jedes noch so kleine Detail wie nur was.



Es ist halt ein besonderer Genuss, solch Ausnahmemusikern samt ihren flockigen Stücken beiwohnen zu dürfen, obendrein ließ auch der schön differenzierte Sound keine Wünsche offen. Zumindest bis zu unserem Standort nahe dem Mischpult gab es nichts zu meckern. Erwähnenswert auch noch die pompöse und variantenreiche Lichtshow, die man kaum besser inszenieren hätte können – da wurde fürs Auge nicht gespart. Mit zwei Stücken ("
Warm Wet Circles" und "That Time Of The Night (The Short Straw) von "Clutching At Straws") aus der Fish Ära wurden die eisernen Anhänger selbiger bedient, wogegen diejenigen, die vehement auf den 1985er Hit "Kayleigh" von "Misplaced Childhood" (zur Review) hofften, heute leer ausgingen. Doch enttäuscht konnte an diesem Abend im Grunde niemand die Theaterfabrik verlassen, denn dafür war der Set zu sehr von einer wohlig prickelnden Atmosphäre umhüllt, die ihresgleichen sucht. Der lautstarke Applaus sowie die wieder hallenden Zugabe Rufe sprachen letztlich für sich. Meine verehrten Gentlemen, jederzeit gerne wieder!

Tracklist (ohne Gewähr)

Gaza
Warm Wet Circles
That Time of the Night (The Short Straw)
Pour My Love
Power
Easter
Sounds That Can't Be Made
Estonia
King
Man of a Thousand Faces

Encore:
Neverland

Encore 2:
No One Can
Three Minute Boy

Die Fotos stammen von der Marillion Fansite The Web.uk.com

www.marillion.com
www.myspace.com/marillion
www.facebook.com/MarillionOfficial
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