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Finntroll, Turisas, Alestorm, Arkona, Trollfest, Skalmöld
23.10.2011, Hafen, Innsbruck 
Heidenfest  
RedStar
RedStar
(29 Live-Berichte)
Nach dem letztjährigen Reinfall mit Twilight Of The Gods als Headliner der Heidenfesttour setzte man dieses Mal auf Nummer Sicher und verpflichtete mit Finntroll die Platzhirsche des Genres und erprobte Headliner des 2008er Heidenfests. Die Österreich-Daten beschließen die diesjährige Heidenfest – Tour. Innsbruck ist die finale Station der 24 Shows umfassenden, die Band durch sage und schreibe 11 Länder führenden Mammuttour. Nach selektiven Extended Shows, angereichert u.a. mit den zugkräftigen Wintersun oder Dornenreich fand das Heidenfest sein reguläres Ende also im herbstlichen Innsbruck. Allgemein gesprochen darf positiv vermerkt werden, dass man den Bands die Professionalität und Routiniertheit anmerkte, da alle nach der langen Zeit auf Tour allesamt bestens eingespielt und feingetunt waren. Das Klima im Tourtroß scheint ebenfalls sehr gut gewesen zu sein. Die wohlwollenden Danksagungen und Lobpreisungen unter den Bands zeugten davon.



Schon als das heimischen Napalm Records Signing Skalmold kurz nach 18 Uhr mit ihrem Viking Metal das Heidenfest 2011 stilecht eröffnete offenbarte sich der Stellenwert der Band. Die sechs Mann (3 Gitarren, 1 Keyboard), die sich die Hafenbühne teilten, wurden mehr als openerwürdig empfangen. Man merkte umgehend, dass das Publikum heiß auf Pagan-/Vikingmetal war. Die Isländer kamen ebenso wie Norweger Trollfest, die immerhin mit 7 Mann die Bühne belagerten, bestens an. Es kreuchte, fleuchte und trollte nur so im Hafen, sowohl vor als auch auf der Bühne (wo Trollfest mächtig aufgeigten) sprühte es nur so vor guter Heidenfestlaune. Beste Voraussetzungen also um einen lässigen Abend im Zeichen des bereits oftmals zu Tode zitierten Genres zu feiern. Dies alles sollte jedoch nur das Vorspiel zu den nachfolgenden fulminanten Auftritten der „Knautschzonebands“ zwischen Opener und Headliner darstellen.

Arkona

Kurz vor 20 Uhr brach nämlich ein wahrer paganer Steppensturm los. Der fell- und knochenbehangene Mikroständer kündete von der im Hafen einfallenden Horde aus der russischen Tiefebene, die sich Arkona schimpft und deren Stamm stetig anwächst. Und diese Wilden hatten (bombig in Szene gesetzt von Dudelsackintro und Trommelgedresche) die Szenerie fest im Griff. Dutzende in die Luft gereckte Fäuste zeugten von der Beliebtheit und Credibility der Russen, Songs wie "Goi, Rode, Goi" oder "Slovo" wurden nach allen Regeln der Pagankunst abgefeiert.



Frontfrau Masha steppte wie ein von der Kette gelassener Bär, reckte die Faust in die Höhe, gebärdete sich mit ihrem originellen Organ und dem wilden Kopfgeschüttel wie ein wilder Mann und rief schier unglaubliche und euphorische Publikumsreaktionen hervor. Ihre ebenfalls nicht gerade hüftlahme Band wurde von der agilen Wilden jedoch mehr oder minder zu Statisten degradiert. Kurzweilige 40 Minuten später zog sich der wilde Haufen nach dem letzten Track "Yarilo" gezwungenermaßen wieder in ruhigere Gefilde zurück, unterm Strich durfte man von einer sehr professionellen und reifen Leistung sprechen, die das Quintett auf die Bühnenbretter zauberte, die vom Publikum auch entsprechend goutiert wurde. Mir persönlich gefielen die tiefer gegrowlten Teile besser da die Hochstimme von Masha teils doch recht schrill und nervig in mein Ohr drang.

Setlist Arkona:
• Az'
• Arkaim
• Zakliatie
• Leshiy
• Goi, Rode, Goi
• Slovo
• Po Syroi Zemle
• Stenka Na Stenku
• Yarilo



Alestorm

Sodann war die Zeit wieder einmal reif für Piratenmetal, der dieses Mal nicht wie gewohnt von Swashbuckle, sondern in Form von Alestorm vertreten war. Alestorm als heimliches Zugpferd der Tour hatten im Handumdrehen das Publikum auf ihrer Seite. Der kauzige Fronter Christopher Bowes ballte sein kleines Fäustchen zur Animation des Publikums, das sich nicht zweimal bitten ließ und die Hochseemetaller wie gewohnt abfeierte. Abgehnummern wie "Keelhauled" oder "Wenches & Mead" bildeten dabei den Soundtrack zur orgiastischen Schunkelorgie.



Irgendwie erschien die ganze Szenerie aber konzeptlos und geschmacks-un-sicher. Was an einem in blaue Plastikmüllsäcke gehüllten Männlein, der die aus seiner Unterhose geholten Orangen ins Publikum wirft, lustig sein soll, will sich mir nicht und nicht erschließen. Dass die Schotten jeden Song mit „The next Song is called Pieces Of Pork“ ankündigen, mag zwar temporär witzig sein, lutschte sich allerdings gleich schnell ab. Nichtsdestotrotz geriet der heutige Abend wiederum zu einem Triumphzug für die 4 Schotten, für das vornehmlich junge Publikum können Alestorm eigentlich nichts falsch machen.

Setlist Alestorm:
• Back Through Time
• Shipwrecked
• Wenches & Mead
• Captain Morgan's Revenge
• The Sunk'n Norwegian
• Wolves Of The Sea
• Death Throes Of The Terrorsquid
• Keelhauled



Turisas

Mit der Verpflichtung von Turisas für das diesjährige Heidenfest taten die Veranstalter vielen Zuschauern einen großen Gefallen. Die Finnen waren nicht nur optisch der Farbtupfer auf dieser Tour, auch soundtechnisch präsentierten sich die Finnen als gepflegte Abwechslung. Publikumsnah und erstaunlich gesprächig für einen Finnen hatte Sänger Mathias das Auditorium von Anfang an bestens im Griff.



Soundtrackartig und mit schwer theatralischer Schlagseite rockte sich das warpaint-bepinselte Sextett durch ihr 50minütiges Set. Turisas machten mit ihrem gekonnten Mix aus alten Gassenhauern wie "To Holmgard And Beyond" oder "The Varangian Guard" und neuen Tracks wie "Stand Up And Fight" alles richtig und eroberte die Herzen der Fans im Sturm. Mit dem Boney M-Disco-Gassenhauer "Rasputin" rissen die Finnen sowieso alles nieder, wenngleich sich nach den vielumjubelten Auftritten der Publikumslieblinge Alestorm und Arkona bereits erste Ermüdungserscheinungen im Publikum einstellten. Mit dem Hit "Battle Metal" räumten die Finnen nach 50minütiger Spielzeit das Feld, sprich die Bühne für ihre Landsleute, die finnischen Trolle…

Setlist Turisas:
• The March Of The Varangian Guard
• One More
• The Great Escape
• Stand Up And Fight
• To Holmgard And Beyond
• Sahti-Waari
• Hunting Pirates
• Rasputin
• Battle Metal



Finntroll

Trollalarm in the House! Finntroll fegten nach einem dramatischen Intro mit "Människopesten" kurz vor 23 Uhr gleich von Anfang an alles weg. Routiniert eingespielt nach der langen Tour vermochten die Trolle dennoch entsprechend musikalischen Druck mit spürbarer Spielfreude und kontrollierter Spontaneität zu paaren. Trotz sehr guter musikalischer und routinierter Bühnenleistung, teilweiser Oben-Ohne-Performance (angereichert mit Blitz-Bemalung) und dem zum Publikum sprechenden Fronter stellten sich erste Ernüchterungserscheinungen ein, da die Band immerhin schon zum dritten Male im Zuge des letzten Albums "Nifelvind" auf Tour war.



Wegen der Veröffentlichung der Special Edition von "Nifelvind" fanden auch 2 Coverversionen ihren Weg ins einstündige Set. Wo das Metallica Cover "The God That Failed" noch mehr Sinn machte, so stellt sich angesichts der kurzen Spielzeit die Frage, ob Coverversionen (darunter das dämliche Oingo Boingo-Cover "Insects") wirklich notwendig waren, mir wären 2 eigene Songs ("Den Frusna Munnen" o.ä.) lieber gewesen.

Der optisch mit einer Rotzbremse gepimpte Frontman Vreth ist ja mittlerweile fest im Bandgefüge verwurzelt, neben der tighten Rhythmussektion (Drummer Beast Dominator und Basser Tundra), welche den Grundstein für das geile musikalische Konzept der Nordmänner liefert, war allerdings Gitarrist Skrymer der coolste Rocker des Abends. Die Goldene Himbeere geht an die komplett überflüssige Freundin des Keyboarders (der ja das wenig beachtete musikalische Hirn bei Finntroll ist!), die fast das gesamte Konzert total Panne neben ihrem angehimmelten Goldstück stand und das optische Gesamtbild auf der Bühne trübte.



Nach dem Riesenerfolg "Trollhammaren" markierte "Rivfader" von "Midnattens Widunder" den Schlußpunkt der Show, nach dem Uraltklassiker "Jaktens Tid" (von dem neben dem gleichnamigen Titeltrack mit "Slaget Vid Blodsälv" und "Kitteldags" erstaunlich viel gespielt wurde), zu dem sich die Band nicht lange bitten ließ und mit Arkona´s Masha perfekt unterstützt wurde, war Schicht im Schacht.

Entweder man hatte Finntroll schon zu oft gesehen oder es lag an der fortgeschrittenen Stunde an diesem Sonntag oder das Publikum war nach 5 Bands schon zu ausgepowert, jedenfalls hatte das Sextett mit einer merkbaren Abwanderung des Publikums zu kämpfen. Ich persönlich bin bei Finntroll ja nicht gänzlich unbelastet….ich fand die Show wie zumeist sehr ansprechend, mit einem Songrepertoire wie dem der Finnen eine Leichtigkeit eine hochklassig bestückte Show zusammenzustellen. Von den genannten Klassikern des beginnenden Jahrtausends über "Nattfödd" bis zu den Hit-Tracks des letzten Überalbums "Nifelvind" ("Solsagan", "Under Bergens Rot") konnte ich fast jede Sekunde des Konzerts vollends auskosten und kam großteils auf meine Rechnung.



Dem heurigen Heidenfest folgt im Jahre 2012 bereits das Paganfest, das mit Eluveitie und Primordial wiederum eine vielversprechende Durchmischung aus Pagangedudel und ernsthaftem (Viking-)Metal bietet.

Setlist Finntroll:
• Avgrunden Öppnas
• Manniskopesten
• Kitteldags
• Nattfödd
• Nedgång
• Solsagan
• Slaget Vid Blodsälv
• Midnattens Widunder
• Under Bergets Rot
• Insects (Cover)
• The God That Failed (Cover)
• Trollhammaren
• Rivfader
---
• Jaktens Tid

Fotocredits: Darkscene c/o Thomas Kernbichler

















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