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Kataklysm, Triptykon, Marduk, Milking The Goatmachine, Lost Dreams
06.12.2011, Hafen, Innsbruck 
Hatefest  
RedStar
RedStar
(29 Live-Berichte)
6. Dezember – Nikolaustag, heiliger Tag, besinnlicher Advent, Friede, Freude, Eierkuchen…und gerade im heiligen Land Tirol macht an diesem Abend das unter dem plakativen Titel Hatefest firmierende Tourpackage Halt im beschaulichen Innsbruck.

Die kürzlich auf die Tour aufgesprungenen Lost Dreams hatten Heimspiel, mit Azarath war ein Quasi-Geheimtipp mit auf Tour, Milking The Goat Machine wussten das anwesende Jungvolk zu begeistern, mit Marduk und Kataklysm waren tourerprobte und zugkräftige Althasen engagiert worden und als Zugabe gönnten uns die Veranstalter Rock The Nations mit Triptykon noch ein echtes pechschwarzes Doom-Zuckerl. Nun denn, pfeif auf christlich-vorweihnachtlichen Frieden, lasst den groben Knüppel im Hafen regieren!



Lost Dreams
Den kürzlich für Dawn Of Disease auf den Tourtroß aufgesprungenen einheimischen Lokalmatadoren Lost Dreams wurde die Ehre zuteil, die Innsbrucker Show des Hatefest-Trosses zu eröffnen. Vor noch spärlich anwesendem Publikum (tags zuvor im schweizer Pratteln waren schon massig Leute beim Opener zugegen) gab sich das Quintett gewohnt routiniert und professionell und konnte wie schon bei der kürzlich absolvierten Club-Show im Weekender nicht nur Sympathiepunkte einheimsen. An der zweiten Gitarre zeigte sich mit Steinvater-Mario ein neues Gesicht. Das bestens mit alten Klassikern und Neo-Hits vom letzten Brutalo-Epos "Blinded By Rage" (zum Review) gespickte Set wurde von der vom agilen Frontman Schleifi angeführten Truppe professionell gezockt. Es bleibt zu hoffen, dass auf den restlichen Datens der Tour zum frühen Start des allabendlichen Konzertmarathons (18 Uhr) immer zahlreiche Fans zugegen sind, um unser Aushängeschild in Sachen Melodic Death Metal kennenzulernen und sich die Investition für Lost Dreams auf Umwegen amortisiert.

Azarath
Die polnische Abrissbirne überraschte mit ihrem tighten Death Metal nicht wenige der Anwesenden und zerbröselte den Hafen mit ihrer brachialen Wucht. Kritiker mögen ihnen vorwerfen, doch sehr nach ihren Landsleuten Behemoth, Vader oder Decapitated zu klingen, nichtsdestotrotz zeigte sich das mittlerweile zahlreicher anwesende Fanvolk angetan vom Brutalogebräu aus dem ehemaligen Ostblock. Das Quartett vermochte einige Punkte beim Fanvolk zu sammeln, der Wind sollte für neue Höhenflüge genützt werden, um sich dank des geilen Songmaterials aus dem grauen Sumpf der Extrem-Metalbands emporzuheben.

Milking The Goat Machine
Die spaßigen Deutschen mit den Ziegenmasken sorgten am heutigen Abend wie schon zuletzt auf der Neckbreaker´s Ball-Tour für Aufheiterung. Der Onkel, der Wolf war auch wieder mit von der Partie und machte zum Death Metal seiner Ziegenherde seine Faxen auf der Bühne und schlüpfte auch in ein Crazy-Clown-Kostüm oder streifte sich eine schwarze Sturmhaube über. Nach „Hits“ wie "Ding Dong", "Here Comes Uncle Wolf" oder der Verball-Horn-ung des Sacred Reich-Classics "Surf Goataragua" wurden die Ziegen wieder in ihren Stall getrieben. Für manche Nachwuchsbanger, die ihr Herz auch an (auf Festival-Touren abonnierte) Klamauk-Truppen wie Swashbuckle oder Alestorm verloren haben waren Milking The Goat Machine die Band des Abends, für mich eher ein notwendiges Übel um die Meute mit ihrem Death Metal in Stimmung zu bringen.

Marduk
Marduk stiegen mit dem Uraltclassic "On Darkened Wings" gleich stilecht in ihr knapp einstündiges Set ein, litten aber von Anfang an unter einem zu leisen Sound, weshalb irgendwie nicht so recht Stimmung aufkommen wollte. Insgesamt war sowieso alles beim Alten bei den schwedischen Black Metallern. Die Saitenfraktion agierte weitgehend unauffällig im blau/grün/roten schimmernden Nebel während Fronter Mortuus den Black Metal-Frontman mimte und alles in Grund und Boden brüllte. Irgendwie schien alles Routine zu sein am heutigen Abend, die Schweden schienen ihre Reißzähne endgültig verloren zu haben. Wo früher dem Zuschauer ein infernaler Black Metal Sturm entgegenblies, schien einem heute lediglich eine gepflegte Brise um die Nase zu wehen. Trotz allem hatten aber auch Marduk irgendwie kleine Hits im Programm wie etwa "Nowhere, No One, Nothing" vom letzten Output "Wormwood" oder "The Black Tormentor Of Satan". Black Metal scheint aber wohl endgültig salonfähig geworden zu sein, vielleicht hatte man Morgan Steinmeyer und Krawalltruppe aber einfach schon zu oft genossen (zuletzt beehrte uns das BM-Kommando im Jahre 2010 (zum Live-Review).

Obwohl der Doom – Black der Marke "Prochorovka: Blood And Sunflowers" oder "Womb Of Perishableness" für Auflockerung sorgte, gefielen mir Marduk in der Rolle des alles blastenden High-Speed-Monsters a la "Azrael" oder "Warschau 2: Headhunter Halfmoon" (von der letzten "Iron Dawn"-EP (zum Review)) fast am Besten. Alte Klassiker wie etwa "Materialized In Stone" muteten gar anachronistisch, fast „metal-boogie“-mäßig an. Those were the days, der Black Metal hatte seitdem doch einige Metamorphosen hinter sich gebracht! "Baptism By Fire" markierte den Schlusspunkt einer gepflegten, aber unspektakulären Black Metal-Show.

Setlist Marduk:
-On Darkened Wings
-Nowhere, No One, Nothing
-Slay The Nazarene
-Blood and Sunflowers
-Azrael
-Black Tormentor Of Satan
-World Funeral
-Womb Of The Perishableness
-Headhunter Halfmoon
-Baptism By Fire




Triptykon
Mit Tom G. Warrior und seiner neuen Band Triptykon gastierte einer der ganz großen der Metalszene in Innsbruck. Legionen von Extrem-/Black usw. Metalmusikern wurden von seinen Bands Hellhammer und Celtic Frost beeinflusst. Wie üblich mit Strickkäppi und Augenschminke ausgestattet standen die folgenden 55 Minuten im Zeichen des schwarzen Lava-Dooms. Flankiert von Dark Fortress´ V. Santura und der dämonisch anmutenden Bassistin Vanja (die immer wieder theatralisch in ihre Basssaiten einhämmerte) zelebrierte der Grandmaster of Dark Metal seinen akustischen Alptraum, seine Vision von Untergang, Zweifel und Dunkelheit, den perfekten Soundtrack für den draußen einsetzenden Schneefall. Lediglich aufgelockert von den zahnig dargebotenen Celtic Frost – Classics "Procreation Of The Wicked", "Circle Of The Tyrants" und "Into The Crypt Of Rays" zog Warrior (stilecht mit HR Giger-Ibanez-Iceman-Gitarre) seine egozentrische Meditation des Bösen durch.

Mächtig slow, eindringlich und auch verdammt hart dröhnte dabei "Goetia" (vom "Eparistera Daimones"-Debut) aus den Boxen. Die Show lebte wesentlich von der dämonischen, unnahbaren Aura des Großmeisters und der ausgewogenen Mischung aus flotteren Celtic Frost – Standards und den langsam mahlenden Düstersounds von Triptykon. Ohne große Ansagen fand die tighte Doom-Messe, bei der massenweise wüste, tonnenschwere Riffs über die Zuschauer rollten, leider viel zu schnell ihren Schluß. Lediglich einen Seitenhieb auf alle, die dem Werke des Düstermeisters ab 1985 nicht mehr folgen wollten und schlecht hießen, konnte sich Warrior nicht verkneifen. Was für eine intensive Liveerfahrung, der allerdings nicht alle der (vornehmlich jüngeren) Anwesenden folgen konnten oder wollten.

Setlist Triptykon:
-Crucifix(Intro)/Procreation Of The Wicked
-Goetia
-Circle Of The Tyrants
-Descendant
-Into The Crypt Of Rays
-The Prolonging





Kataklysm
Ich liebe geile Metalgitarren. Ich liebe groovende Death Metal – Walzen und hackende Uptempoparts. Ich liebe griffige Songs mit stimmungsvollem Aufbau, stilsicheren Tempowechseln und dem gewissen Hitfaktor-Etwas. Und ich liebe Livekonzerte. Welche Band vereint all diese Attribute auf sich perfekter als Kataklysm, was liegt also näher als ein Konzert der Kanadier zu besuchen?! War ich im Vorfeld eher neutral eingestellt und auf Triptykon fixiert, vermochten mich die Kanadier umgehend wieder in ihren Bann zu ziehen und meine an diesem Abend eigentlich nicht gerade hohen Erwartungen mehr als zu übertreffen!

Auch wenn Kritikerstimmen der Band eine gewisse Sterilität attestieren und Fronter Maurizio gewisse Gesten und Ansagen kaum variiert machten Kataklysm am heutigen Abend wieder unmissverständlich klar, welche Macht sie vor allem auch live darstellen! Dass die Band auf Songgranaten und Livestandards wie "Prevail", "In Shadows & Dust", "To Reign Again", "Serenity In Fire" oder "Like Angels Weeping (The Dark)" mit Links verzichten kann, sagt eh schon alles über das Format von Kataklysm, macht die Stärke des Backkatalogs mehr als deutlich und die ewigen Nörgler mundtot.

Kataklysm sind als Mitglied des melodischen Death Metal Triumvirats (mit Hypocrisy und Amon Amarth) sowieso Weltklasse in ihrer Liga und spielten ihre Asse auch am heutigen Abend ohne Gnade aus. Die ultrakernige Gitarre (ja, man kann mit nur einer Axt einen derartig knackigen Höllenlärm verursachen!), der auf den Monitorboxen stehende Sänger Maurizio, der mit seinen sympathischen und motivierenden Ansagen beim Publikum bestens ankam und die Szenerie dirigierte und Drummer Max, der alles niederknüppelte, Kataklysm machten auch am heutigen Nikolaustag wieder alles richtig. Hier stimmte der Druck, die Bassdrums sorgten für den nötigen Wumms und versetzten den Magengruben der Anwesenden kleine, sanfte, aber doch merkbar spürbare Tritte. Nach der Kopfhautmassage beim Saxon-Konzert neulich in Kundl (Lautstärke!) bekam man am heutigen Abend die restliche Metal-Wellnessbehandlung verpasst.

Unterstützt von dezent eingesetztem Stroboskoplicht kann sich dem Charme und der Dynamik von Live-Standards wie "As I Slither" oder "Let Them Burn" sowie Neo-Klassikern wie "Numb & Intoxicated" oder "At The Edge Of The World" sowieso niemand entziehen. Kataklysm fabrizieren Metal zum Headbangen, sie beherrschen den Rhythmus, bei dem man einfach mitmuß und perfektionierten das Wechselspiel aus Groove-Walzen und blastigen Abgehteilen.

Gerade beim ersten Höhepunkt des Sets, "Taking The World By Storm", ging das Publikum im und auch außerhalb des Moshpits steil, der bis zuletzt entsprechend gut gefüllte Hafen sprach sowieso eine klare Sprache vom Status der Kanadier - und das an einem Dienstagabend in der von Christkindlmärkten und Adventfeiern dominierten Vorweihnachtszeit! "Crippled & Broken" und "A Soulless God" beschlossen einen weiteren gewaltigen Konzertabend mit unseren – sich überraschend blendend in Form zeigenden - Lieblings-Death Metallern. Obwohl die Band bereits zum 2. Mal (zum Livereview) zum letzten Feger "Heaven´s Venom" (zum Review) in Innsbruck gastierte stehen die Segel immer noch auf Sturm im Hause Kataklysm! Vorerst kann man auf der Bühne jedoch nur Ex Deo bewundern, da Kataklysm laut Maurizio nicht mehr ohne neues Album touren werden.

Setlist Kataklysm:
-Let Them Burn
-Manipulator Of Souls
-Push The Venom
-The Ambassador Of Pain
-Taking The World By Storm
-The Road To Devastation
-As I Slither
-Numb & Intoxicated
-Illuminati
-In Words Of Desperation
-At The Edge Of The World
-Crippled & Broken
-A Soulless God





Marduk & Triptykon - Songs Setlisten-geprüft ;) (Danke Urban T.-G.)
Special Thanks für die tollen Live-Bilder gehen an Sabine Böhm!

Marduk (Mortuus):


Triptykon (Tom G. Warrior):


Kataklysm (Maurizio, JF):

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© DarkScene Metal Magazin