HomeNewsReviewsBerichteTourdaten
InterviewsLiveSpecialsArchiv ImpressumDatenschutz
Anmeldung
Benutzername

Passwort


Suche
SiteNews
Review
Mega Colossus
Showdown

Review
North Sea Echoes
Really Good Terrible Things

Review
Whom Gods Destroy
Insanium

Interview
Night In Gales

Review
Hammer King
König und Kaiser
Upcoming Live
Wörgl 
Hamburg 
Statistics
282 Interviews
388 Liveberichte
194 Specials
Anzeige
Desert Sin, Scavanger
11.02.2012, Live Stage, Innsbruck 
CD Release Party  
Bruder Cle
Bruder Cle
(7 Live-Berichte)
Wer schon keine Werbung macht, sollte zumindest so freundlich sein und die Türe zum angekündigten Einlasszeitpunkt (19:30 Uhr) aufsperren. Ich wage gar nicht zu mutmaßen, wie viele an diesem eiskalten Winterabend frustriert wieder den Heimweg angetreten haben, bevor man gegen halb neun "entdeckte", dass die wenige Anwesenden vielleicht auf diesen Umstand zurückzuführen sind, dass sie schlichtweg nicht in die Location kamen. Ohne Worte!



Egal. Mit ordentlicher Verspätung aber sichtlich gut gelaunt betraten um neun Uhr die Rosenheimer Scavanger die Bühne. Der erste optische Eindruck ist fatal. Ein zusammengewürfelter Haufen, bei dem keiner, ich wiederhole KEINER auch nur ansatzweise nach Metal aussieht. Das muss man bei sechs Mitwirkenden erst einmal bewerkstelligen. Bitte nicht falsch verstehen – die Musik bleibt sicher immer die Hauptsache, aber der einzige, der offensichtlich nicht in Straßenkleidung auf der Bühne steht, ist ein Gitarrist mit Schottenrock. Grundgütiger…

Musikalisch liegt die Stärke der Band ganz klar in der ungewöhnlichen Triple Axe-Attack! Höhepunkt jedes Songs sind die Soli und die durch die Bank gute Gitarrenarbeit. Starke Riffs wie in "Scotland Reunite!" oder in "Soldier Of Time" lassen aufhorchen. Aber bis auf "Shadows (In Your Brain)" bleibt kein einziger Song hängen und das Songwriting ist leider auf Kreisklassenniveau. So wird der 45minütige Auftritt zum Schluss hin fast zur Geduldsprobe. Der Saal leert sich bedenklich und auf die Frage, ob die Leute noch einen Song hören wollen, herrscht peinliche Stille. Irgendwoher zischt es sogar aus dem Hintergrund „Haltet’s ja des Maul!“. Die Band spielt trotzdem unverdrossen weiter. Zumindest kann man der Band nicht vorwerfen, dass sie schlechte Laune mitgebracht hat. Sieht immer noch nach Spaß aus da oben. Und das ist schließlich die Hauptsache. Deckel druff, ein Bier geholt und warten auf den Hauptgang!
(Bruder Cle)

Die folgenden Zeilen, werden uns von unsrem neuen Gastschreiber Tschak präsentiert...



Desert Sin:

Nach einer, in der Livestage zwar nicht ungewöhnlichen, aus Sicht des Publikums dennoch unnötig langen "Umbaupause", starten Desert Sin, wie es sich für eine CD-Präsentation gehört, sofort mit dem durchaus soliden Titeltrack des neuen Albums "Destination Paradise" (zum Review) und heben somit die noch deutlich verhaltene Stimmung umgehend um einige Prozentpunkte. Dazu trägt sichtlich auch der optische Bruch zwischen der Vorband und dem Hauptakt bei. So ist beim Bühnenoutfit der Unterländer, mit Ausnahme der Schuhe des Gitarristen, absolut nichts zu bemängeln. Auch das Stageacting des Frontmanns und Sängers Sandro Holzer scheint sich von Konzert zu Konzert zu steigern und zeugt in der Zwischenzeit von absolut entspannter Selbstsicherheit und deutlichem Spaß auf der Bühne.
Trotz der, in der Livestage anscheinend obligatorischen freien ersten drei Reihen schütteln bereits beim Opener die ersten Metaller die Köpfe und singen den eingängigen Refrain umgehend mit.
Als zweite Nummer absolut passend erklingt in Folge das etwas ruhigere "Would You Release Me", ebenfalls von der aktuellen CD, welches vom Publikum umgehend äußerst begeistert aufgenommen wird.
In der nächsten guten Stunde wird der zwar überschaubaren aber hochmotivierten Menge an Fans ein durchaus ausgewogenes Set mit sieben der zehn Nummern des neuen Silberlings, aber auch Stücken des Vorgängers "Edge Of Horizon" (zum Review) wie "Shadow Queen" und "Curse Of Mamulon", geboten, welche die Meisten endgültig zum Mitsingen und rhythmischen Kopfschütteln bringen.
Die Zugabe von drei Nummern wird erstmals mit der unsterblichen Grim Reaper Nummer "See You In Hell" eröffnet, welche zwar vom Sänger Sandro Holzer deutlich tiefer, dennoch unglaublich kraftvoll und gelungen, interpretiert wird.



Auch der einzige an diesem Abend gespielte Song aus der Sick-U-R - Ära, "Empire", ist ein absoluter Erfolg und wird von den offensichtlich in der Überzahl anwesenden langjährigen Desert Sin Fans geradezu zelebriert. Die Schreie aus der, in der Zwischenzeit von ein paar wenigen Mutigen gefüllten, ersten Reihe nach weiteren Stücken von Sick-U-R (vor allem "Dragonlord" vom 2004 erschienenen Erstlingswerk "MMIV") werden zwar leider ignoriert, was jedoch durch die insgesamt absolut geniale Setlist jedenfalls gerechtfertigt scheint.

So schaffen es die Tiroler einen absolut abwechslungsreichen Auftritt mit Werken jedes bisher von ihnen veröffentlichen Tonträger zu absolvieren und die durch die Vorband durchwegs schlechte Anfangsstimmung in eine feucht-fröhliche CD-Release-Party allererster Güte zu verwandeln.
Als stärkste Nummern dieses Abends sind klar "The Seed Of Destruction", "Pharao", "Curse Of Mamulon" sowie "Kill The King", zu welchem vor Kurzem das erste Video von Desert Sin gedreht wurde, zu nennen.

Besonders hervorzuheben ist noch der Fotograf (Bitte, wo kann man so einen buchen?!?), der
eine, zum Teil zwar eher anstrengende, aber durchaus unterhaltsame Sideshow ablieferte. Für das nächste Mal würde ich ihn jedoch darum bitten, bei der Wahl der T-Shirt-Farbe Rücksicht auf die empfindlichen Metalleraugen zu nehmen und nicht unbedingt das hässlichste türkise Shirt zu nehmen, das man auf dieser Welt kaufen kann…

Alles in allem kann man nur von einer absolut gelungenen Präsentation des neuesten Tiroler Power-Metal-Krachers "Destination Paradise" und eines stimmlich wie musikalisch soliden und, wenigstens aus meiner Sicht, in keinster Weise monotonen Auftritts von Desert Sin sprechen.
Vor allem sei es der Band vergönnt, nicht wie bei vorherigen Konzerten zwischen Grindcore-Kapellen und minderjährigen Indie-Punk-Versuchen spielen zu müssen.



Setlist:
1. Destination Paradise
2. Would You Release Me
3. Creation
4. Temple Of The Shadow
5. Tears In A Prophets Dream
6. Seed Of Destruction
7. Circle Of Twilight
8. Shadow Queen
9. In Silence
10. Kill The King

11. See You In Hell (Grim Reaper)
12. Empire
13. Pharaoh

Gastreview von Tschak

Für all jene, die sich noch nicht von den Stärken von "Destination Paradise" überzeugen konnten, der aktuelle Clip zu "Kill The King":

Mega Colossus - ShowdownNorth Sea Echoes - Really Good Terrible ThingsWhom Gods Destroy - InsaniumHammer King - König und KaiserSonata Arctica - Clear Cold BeyondLucifer - VKings Winter - The Other Side Of FearMick Mars - The Other Side Of MarsNecrophobic - In The Twilight GreyBlood Red Throne - Nonagone
© DarkScene Metal Magazin