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Muse
12.11.2012, Olympiahalle, München 
 
glycerine
glycerine
(1 Live-Berichte)
Vorsicht, Kitsch-Alert: seit dem 12. November weiß ich, dass sogar Livekonzerte eine Lektion fürs Leben sein können. Aber nun der Reihe nach

Die Tatsache, dass mein Konzertkumpane trotz Muse-Jungfräulichkeit eine langjährige Konzerterfahrung mit dementsprechenden Ansprüchen vorweist, macht mich etwas nervös, hatte ich doch vor einigen Monaten beim Ticketkauf noch rumposaunt: „Was, du kennst Muse nicht? Um Gottes Willen, du musst mit zum Konzert, beste Band der Welt, bla bla bla!“ Nun sitz ich im Auto gen Norden und mich plagen tausend Zweifel. Was tun wenn bloß blöde Twilight-Teenie Fans da sind? Was tun wenn das Konzert schlicht und ergreifend mies wird? Wie komm ich heim, wenn ich wegen enttäuschten Konzerterwartungen auf einem LKW Rastplatz ausgesetzt werde? Glücklicherweise gilt es bald, Probleme anderer Art zu lösen: Orientierungslegastheniker werden nie ohne Navi zur Olympiahalle finden.



Ankunft, Verschnaufpause, Radler und Tschigg. Dann noch kurz die anwesende Menschenmasse begutachten: höchst interessant! Alle Gesellschaftsgruppen und Subkulturanhänger sind vertreten, Teenies, Emos, Slayer-Shirt-Träger, Rastamenschen, Hipster und Senioren, alles da. Sitzplatz checken, Vorband namens Everything Everything anhören (irgendwas zwischen Duran Duran und Mika mit entsetzlich viel Kopfstimme) und diese für enervierend befinden. Jungfräulicher Muse-Konzert-Kumpane lobt den praktischen Aspekt der kurzen Distanz zwischen Sitzplatz und Ausgang bzw. Bar. Für den Notfall wird ebendiese als Aftershow-Treffpunkt vereinbart. Oh mein armes filigranes Nervenkostüm!

Die Stunde der Wahrheit

21.15: der Anfang von "Unsustainable" ertönt.
LED Visuals und Laser: sofortiger Hypnose-Effekt! Die betritt Band die Bühne. Woooooosh! Dubstep scheint mit einer E-Gitarre auch machbar zu sein – und es klingt GEIL! Fließender Übergang zum Bondsong "Supremacy" und es wird klar, dass Matt Bellamy - na, so a dürres Krispele- nicht nur der Guitar Hero in der Band ist, sondern immer noch einer der besten Vocalists dieses Jahrtausends. Nochmal ein fließender Übergang inklusive Bombast-Intro zu "Hysteria" und ein Freudentränchen kullert meine linke Wange runter. Ich beiße mir zur Beruhigung kurz in die Faust und kriege noch am Rande ein Respekt bekundendes Boah meines Konzert-Buddy’s mit. Ohja, eitle Wonne!



Muse geben im knapp 2stündigen Konzert ALLES! Höchst motiviert und bestens gelaunt rocken Bellamy und Co. die Münchner Olympiahalle, flitzen die Ebenen auf der Bühne rauf und runter, posen und viechen was das Zeug hält. Mit einem Smartphone-Lichtermeer geht das Publikum begeistert mit. Eine bewegliche LED Pyramide über der Bühne betört die Menge mit genialen Visuals. Mein Gänsehaut-und Schnulz-Highlight: Bellamy am Piano und fallende Herbstblätter von den Pyramidenscreens bei "Falling Down". Und nein, Laser und Visuals sollen nicht von einer nur mäßigen musikalischen Darbietung ablenken, die ist nämlich TOP! Dass die Setlist dem aktuellen, eigentlich eher faden Album "The 2nd Law" sehr viel Raum bietet, ist ganz nebenbei alles Andere als öde. Jede einzelne neue Nummer wird perfektestenst performt, was einfach für die Livequalität von Muse spricht. "Liquid State" wird z.B. vom Bassisten Chris Wolstenholme gesungen: hier fragte ich mich anfangs Warum? Wozu neben dem hochkarätigen Bellamy eine zweite Stimme? Nun denke ich mir: Warum nicht? Chris kann‘s, und Matt darf sich währenddessen voll und ganz aufs Gitarrenspielen, Posen und Bangen konzentrieren. Ich beschließe, dass ich mir die letzte Scheibe doch noch irgendwann kaufen muss.

Die obligatorischen "Time is Running Out" , "Plug in Baby" und "New Born" dürfen auch nicht fehlen, und die ganze Halle gröhlt mit. Leider ist dann bald der Main Set vorbei.
Beim ersten Zugabenset kullert die zweite Freudenträne meine rechte Wange runter, als auf "Isolated System" und "Uprising" noch Morricone’s "Man With A Harmonica" folgt, und "Knights Of Cydonia" einleitet. Ganz ehrlich, diesen Gag führen Muse zwar öfter vor, aber epischer kombinieren kann man 2 Tracks einfach nicht.

Geht noch was? Klar: mit "Starlight" und der olympischen Nummer "Survival" in einem zweiten Zugabenset. Hatte ganz vergessen, dass es die ja auch noch gibt! Genial, symphonisch und ergreifend ohne Ende. Der enthusiastische Muse-Konzert-Kumpane bedankt sich für den Input und freut sich auf die Entdeckung der gesamten Muse Diskographie. Ich nicke wohlwollend. Bin sogar ein Bisschen neidisch.
Fazit: ein mittelmäßiges Album bedeutet noch lange nicht ein Live- Super-Gau. Die Lektion fürs Leben: wenn‘s wahre Bandliebe ist, verzeiht man ;) Ich geh mir jetzt die neue Scheibe kaufen….

Muse Setlist:

1. The 2nd Law: Unsustainable
2. Supremacy
3. Interlude
4. Hysteria (Pyramid Reveal)
5. Supermassive Black Hole
6. Panic Station
7. Resistance
8. Animals
9. Monty Jam (Drum and Bass Jam)
10. Explorers
11. Falling Down (Piano Version)
12. Host (First Half)
13. Time Is Running Out
14. Liquid State
15. Madness
16. Follow Me
17. Undisclosed Desires
18. Plug In Baby
19. New Born (Headup Riff Outro)
Encore:
20. The 2nd Law: Isolated System
21. Uprising
22. Knights of Cydonia (Man with a Harmonica Intro)
Encore 2:
23. Starlight
24. Survival

Ein hausgemachtes Video kann zwar nie im Leben die Live-Situation akkurat wiedergeben, aber zumindest einen Eindruck vermitteln. Enjoy

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