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Black Sabbath
07.12.2013, O2 Arena, Prag 
 
Anderson
Anderson
(2 Live-Berichte)
Während sich meine Redaktions-Kollegen auf das heimische Rock-Mega-Event des Jahres in Tirol vorbereiteten ("Schubert In Rock" (zum Livereview), welches ja indirekt auch mit Black Sabbath Bezug beworben wurde – Stichwort: Tony Martin), machte ich mich am selben Tag auf den Weg nach Prag, um den "real deal" zu erfahren! Was ich als Teenager in meinen kühnsten Träumen nie für möglich gehalten habe, sollte heute wahr werden: Black Sabbath live in (nahezu) Original Besetzung! (Anm.: mit Bill Ward konnte man sich im letzten Augenblick dann doch nicht finanziell einigen, weshalb live Ozzy’s Solo Drummer Tommy Clufetos mit von der Partie ist). Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und Monate davor fiel die Wahl auf Prag inkl. Meet & Greet Ticket mit dem Prince Of Fucking Darkness.

Nach den ersten nachmittäglichen Bierchen stieg die Nervosität ins Unermessliche als wir uns brav wie die Tafelklassler gemeinsam mit ca. 20 anderen Verrückten für das Meet & Greet registrierten. Nach gefühlter Ewigkeit des Wartens in den Katakomben der beeindruckenden Arena und zwischenzeitlichem entfernten Lauschen des Soundchecks (das Lava-Riff von "Iron Man" wurde mehrmals in das leere Auditorium geblasen), ausgiebigem Sicherheitscheck (keine Handys, keine Jacken) und minutenlanger Belehrung (no alcoholic gifts, no kissing, no hugging, just ONE item for signing, ...) war es dann soweit. Ich durfte dem Madman die Hand reichen, ein paar Worte zu meinem 20-Jahre alten, vergilbten Backpatch stammeln und um ein Autogramm bitten ("To Andy: Best Wishes, Ozzy Osbourne") sowie schlussendlich vor einer "13" Album-Artwork Wand gemeinsam mit Ozzy das Photo meines Lebens machen lassen.



Nach diesem Erlebnis und vollgepumpt mit Freude (vergleichbar mit dem Gefühl nach der bestandenen Matura im Gymnasium) machten wir uns über den Umweg Merch und Bierstand auf dem Weg zu unseren Plätzen in der eindrucksvollen, heute ausverkauften O2-Arena (18.000 Kapazität). Überpünktlich starteten dann gleich einmal Uncle Acid & The Dead Beats, die wohl den großen Jackpot gezogen haben und Sabbath bei ein paar ausgewählten Shows supporten dürfen. Macht ja auch Sinn, sound-mäßig passen die Vintage Rocker in ihren 70er Klamotten ja wie die Faust aufs Auge. Und sie machen ihre Sache gut. In einem knapp 50-minütigen Set präsentieren sie ihre besten Tracks, hauptsächlich von den beiden Alben "Blood Lust" und "Mind Control". Dass auch sie ohne Black Sabbath gar nicht existieren würden, merkt man in fast jedem Riff – der Applaus und die Reaktionen fallen dennoch etwas verhalten aus. Ist auch nicht weiter verwunderlich, da hier eigentlich alle nur auf die Heavy Metal Urväter warten. Obwohl mir die Performance und der permanente Zweigesang von Uncle Acid And The Deadbeats gut gefällt und ich mir fest vornehme das letzte Studioalbum nochmals etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, wäre es gelogen nicht zu sagen, dass ich auch etwas froh bin, als sie ihren letzten Song für heute verkünden.



So – schnell noch mal austreten sowie trinkbaren Nachschub holen, dann kann’s losgehen. Während ich in der Schlange stehe, bleibt ein bisschen Zeit, die Fanscharen zu begutachten: Durchschnittsalter ca. 50, ein paar bierbäuchige Biker, einige AC/DC- und Iron Maiden- , viele Black Sabbath- sowie Ozzy-Shirts, ein paar verlebte Blondinen in Netzstrümpfen, ansonsten 90% Männeranteil – darunter auch einige "Normalos" und paar Papis mit ihren jungen Sprösslingen, die ob ihres Alters wohl noch kaum einordnen können, was sie da heute gleich erleben werden.

Während ich noch am Weg zurück zum Platz bin, verdunkelt sich auch schon die Halle und es schallt in ohrenbetäubender Lautstärke ein mit unverkennbarer Stimme gebrülltes "Let me hear you..." aus der PA. Eins gleich vorweg: diesen Satz sowie "let’s go crazy" wird es heute noch einige hundert Mal zu hören geben. Unter Sirenengeheul wird die Bühne ins rechte Licht getaucht und da stehen sie und hauen die ersten Töne von "War Pigs" raus: Zur linken Geezer Butler, der aussieht wie immer und sein typisches Bass-Equipment mitgebracht hat; erhöht in der Bühnenmitte Neo-Drummer Tommy Clufetos und rechts außen Gitarrengott Tony Iommi, bewaffnet mit der roten Trademark-Gibson mit den Kreuzen am Gitarrenhals! Sofort fällt auf, wie gesund Iommi nach seiner Krebserkrankung wieder aussieht! Ozzy ist auch schon da nach den ersten Aufforderungen seinerseits ("everybody clap your hands!, C’mon!"), intoniert er die ersten kultigen Zeilen "Generals gathered in their masses / Just like witches at black masses...".
Herrlich!!!



Was dann folgt ist ein Best-Of Programm des Sabbath'schen Schaffens inklusive dreier Songs vom aktuellen "13" Album: "The Beginning Of The End", "God Is Dead" und "Age Of Reason", die sich allesamt gut in die restliche Setlist integrieren. Einziger Unterschied zu den Klassikern: Iommi greift bei den neuen Nummern zur schwarzen Variante seiner Gitarre. Was gibt es sonst noch zu berichten? Ach ja, bereits nach "War Pigs" übergießt sich Ozzy mit Wasser, was er in weiterer Folge nach jedem zweite Song macht, schreit mehrfach seine berühmten Floskeln (wahlweise auch "I can’t fucking hear you!" und "Louder!!!") ins Mikro, hüpft wie aufgezogen vor selbigem auf- und ab und trottet wie ein angeschossener Bär vom linken zum rechten Bühnenrand und wieder retour – ist aber in wirklich erstaunlich guter Verfassung. Gab er sich beim Meet&Greet noch ruhig und flüsterte mehr als er sprach, lässt er nun die Rampensau raus und geht auch öfters auf die Knie um sich vor dem Publikum zu verneigen. Stimmlich ist alles dort wo es hingehört und zu 100% Ozzy. Vergessen sind die Geschichten von irgendwelchen Ghost-Sängern am Bühnenrand, die bei hohen Stellen eingesprungen sind. Zu 100% Ozzy sind auch seine vertraut-gewohnten Blicke auf den Teleprompter!

Fan-Herz, was willst Du mehr: "Under The Sun" (mein Favorit des heutigen Abends), "Children Of The Grave", "Snowblind", "Black Sabbath", "N.I.B." und natürlich "Iron Man", wo jetzt wirklich alle "crazy" gehen. Einzig "Sabbath Bloody Sabbath" kommt nicht zum Zug, zumindest wird aber das Eröffnungs-Riff des Songs angespielt, bevor man ins unvermeidliche "Paranoid" als Zugabe übergeht.
Erwähnenswert sei noch, dass sich Drummer Clufetos wirklich super integriert hat und die Band mit seinem kraftvollen Spiel antreibt. Seine Künste darf er auch in einem (zu langen) Drum-Solo zeigen und erntet dafür auch brav Applaus. Ob das Bill Ward ebenfalls so hinbekommen hätte, wage ich leicht zu bezweifeln – ich kann jedenfalls mit dieser ¾-Originalbesetzung gut leben.

Zu den Klängen des neuen Songs "Zeitgeist" aus der Konserve schleichen wir glücklich und geschafft erneut zum Merch wo die letzten Kronen ausgegeben werden.
Wie gut das soeben Geschehene wirklich war, zeigt einerseits die Anzahl an Merch-Artikel im Sackerl, andererseits ein Gedankenspiel, welches ich nur immer dann anstelle, wenn mich wirklich etwas schwer begeistert hat: "Angenommen ich dürfte bis zum Lebensende nur mehr eine Band hören, ..." – es wäre wohl Black Sabbath und ich könnte trotzdem glücklich sterben!



Setlist Black Sabbath:

1. War Pigs
2. Into the Void
3. Under the Sun/Every Day Comes and Goes
4. Snowblind
5. Age of Reason
6. Black Sabbath
7. Behind the Wall of Sleep
8. N.I.B.
9. End of the Beginning
10. Fairies Wear Boots
11. Rat Salad
12. Iron Man
13. God Is Dead?
14. Dirty Women
15. Children of the Grave
---
16. Paranoid

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