Über die Klasse und Wichtigkeit der 84er Originalversion dieser Platin Scheibe zu schwärmen ist sinnlos oder? Jeder weiß welch große Hits auf "Stay Hungry" verbraten wurden, jeder kann sie im Schlaf mitsingen, sogar unser heiliger Arnie hat sich mit Dee Snider durch den Wahlkampf gerockt (und hat obendrein die erste goldene Schallplatte der N.Y. Boyz im Haus hängen!!) und jeder weiß, dass gerade Nummern wie "We’re Not Gonna Take It", "I Wanna Rock", oder der Titelsong mit zu den populärsten Metal Songs ever zählen.

So schlecht kann das Original also gar nicht sein, so falsch kann die Produktion gar nicht geklungen haben und dennoch releasen Snider & Co. nun eine, komplett neu eingespielte, Version dieses Klassikers, der die Band soundtechnisch anscheinend nie befriedigen konnte. Unnötig aber legitim und so eilt der treue Twisted Sister Fan, ausgehungert und auf neue Klänge seiner Helden hoffend, in den Laden und zieht sich rein was der Meister spendet. Wie gesagt gibt’s vorab mal die komplette "Stay Hungry" Scheibe in neuem unverfärbtem Stromgewande – klingt ungewohnt, anfangs gar undergroundig, entwickelt aber nach einigen Durchgängen durchaus seine eigene Note und kommt ohne Zweifel härter und druckvoller als das Original – Geschmackssache, aber Hits bleiben eh immer Hits.
Zusätzlich aufgewertet wird der Release durch sechs Bonustracks, die für den gut bestückten Fan allerdings nicht wirklich bahnbrechend scheinen, da sie allesamt schon mal auf diversen Compilations oder bootlegs zu belauschen waren und nicht zuletzt "Heroes Are Hard To Find", einst den Snider "Blockbuster" "Strangeland" untermalen durfte und somit auch weitgehend bekannt sein dürfte. Großteils als live Versionen bekannt wurden "Never Say Never", "Blastin’ Fast & Loud", "Come Back", "Plastic Money", "You Know I Cry" und "Rock N Roll Saviors" neu eingespielt – die Nummern machen in geballter und neuer Form ohne Zweifel Laune und Sinn, als echte Hits outet sich allerdings auch 2004 keine von ihnen.

Fazit: Neuentdeckungen Fehlanzeige!

Klar, "Still Hungry" klingt weit erdiger, heavier und rauer als das einst von Tom Werman produzierte "Stay Hungry". Ich persönlich hab die polierter klingenden Urversionen aber schon dermaßen in der Birne verschweißt, dass sie mir wohl auch weiterhin gefallen werden, die Bonus Tracks sind auch nix Neues, das Booklet bringt herzlich wenig und somit kann man als alteingesessener Twisted Sister Fan auf "Still Hungry" wohl gut und gern verzichten.
Neueinsteiger sollten einfach vergleichen und kaufen was ihnen besser mundet, mir wäre ein neues Album oder die längst angekündigte DVD auf jeden Fall beim Arsch lieber gewesen, als dieser interessante, aber wenig essentielle Output einer der wichtigsten und geilsten 80er Metal Bands der Erde!