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Ein völlig einfallsloser und verdammt platter Opener wie "Steelhammer" dämpft gleich zu Beginn des dreizehnten U.D.O. Albums die Erwartungen. Sind die Abnützungserscheinungen bei Herrn Drikschneider mittlerweile nicht mehr zu überhören, sind die beiden neuen Gitarristen schuld, oder bringt der Udo einfach zu oft ein neues Album raus?
Wir gucken! Dass U.D.O. immer das selbe Album machen würden, dem kann man im Rückblick auf die letzten Jahre zwar teilweise zustimmen, auf weite Teile von "Steelhammer" trifft das aber definitiv nicht zu. Natürlich sind Nummern wie das flotte "Death Ride", "Timekeeper" oder der erdige Banger "Metal Machine" typischer Dirkschneider German Metal Stoff. Sie sind auch gut, aber eben nicht herausragend. Mit Nummern wie "Never Cross My Way", "King Of Mean" und dem erfrischenden Melodic Metal Ohrwurm "Basta Ya" (trotz fremdsprachiger Lyrics!), bietet "Steelhamer" das mitunter eingängigste, fast schon schnulzigste und für U.D.O. Verhältnisse softeste Melodic Metal Gut seit Ewigkeiten. Das wäre grundsätzlich ja auch kein Problem und man merkt auch deutlich den frischen Wind, den die beiden neu verpflichteten Gitarrenknaben in die Bude bringen. Problematisch ist eher, dass die "neue" Schiene trotzdem zu selten so richtig zwingend wie bei "When Love Becomes A Lie" klingt und trotz sehr cooler Instrumentalpassagen und einiger herrlicher 80er Jahre Riffs nicht richtig ins Schwarze trifft. Jammern auf hohem Niveau? Mag sein, aber U.D.O. sind eben keinen Newcomer. Da erwartet man schon ganz Großes und da macht eine langweilig kitschige Ballade wie "Heavy Rain" ebenso wenig her, wie ein bombastisches und mit Tastentönen rockendes "Devils Bite". Das ist "nur gut". Nicht mehr und auch wenn "Steelhammer" mit einem hymnisch stampfenden "Cry Of A Nation", dem geilen Banger "Take My Medicine" und dem interessanten und ungewohnt doomigen "Book Of Faith" dann doch noch seine Highlights offenbart, bleibt am Ende einer langen Scheibe, doch eher die Enttäuschung. U.D.O. probiert neue Wege. Das ist gut und macht den Ansatz in Kombination mit typischen Trademarks wie den Chören, dem fetten Sound und den verdammt old-schooligen Gitarren in zeitgemäßem Gewandt auch richtig lobenswert und erfrischend. Der letzte Biss und der letzte Druck fehlen aber sowohl dem Sound, wie auch den Refrains und auch wenn für "Steelhammer", wohl nicht zuletzt durch die neuen Axtmänner, die Parole "mehr Melodic Metal than ever" gelten mag, schafft es die neue U.D.O. zu nicht mehr, als in etwa auf die selbe Stufe wie "Dominator" oder "Thunderball" und ist demnach leider weit von der Klasse jüngerer Meisterstücke wie "Man And Machine" oder "Mastercutor" entfernt. Die-hard U.D.O. Jünger sollen reinhören und werden ihre Momente entdecken. Der Rest holt sich die beiden erwähnten Knaller jüngerer Zeit oder die Frühwerke, schaut sich Udo einstweilen live an (denn da ist er immer ein Hit) und wartet drauf, dass U.D.O. beim nächsten Mal wieder mit einem richtigen Killer zurückkommt. Zurückkommen tut er sowieso, denn Herr Dirkschneider ist definitiv unkaputtbar und aus der Metal Landschaft einfach nicht wegzudenken! Trackliste
Mehr von U.D.O.
Reviews
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