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Darkscene - Sweden Rocks Tour 2010 - Stockholm Travelguide!
Dass Darkscene einen massiven Schwerpunkt seiner Berichterstattung in die schwedische Glam- und Sleaze Szene setzt, sollte spätestens seit ausführlichen "nicht-von-der-Stange" Interviews mit Bands wie Hardcore Superstar, Crash Diet, Gemini Five und natürlich Europe bekannt sein und so folgten wir dann auch endlich dem Ruf unserer schwedischen Bekannten aus der prodelnden Szene, um für einige Tage das Darkscene-Rock N Roll-Zelt im 1987er-L.A. des neuen Jahrtausends aufzuschlagen.
Wenn sich dann schon mal ein anständiger Teil der Darkscene-Crew aufmacht, gen Norden zu jetten, um beim fulminanten Europe Heimspiel im Gröna Lunds Tivoli abzurocken, die berühmten Strips der schwedischen Hauptstadt abzugrasen, kommt man wohl kaum drum herum, an dieser Stelle einen kleinen Metal-, Glam- und Sleaze Travel Guide zu verfassen. Wir beanspruchen hier natürlich weder Vollständigkeit oder detaillierte Präzision, glauben aber dennoch, einen kleinen Einblick in das Nightlife Stockholms, sowie einen kleinen Ratgeber für die nächsten Pilgrims in The Name Of Rock präsentieren zu können. Dass die DS-Crew dabei auch noch Hotel und Frühstückstisch mit den zuletzt in München persönlich kennen gelernten Teilen der Europe Besetzung teilen durfte, ist zugegeben unglaublich, jedoch ebenso keineswegs gelogen wie der Rest der Story… Day 1: 16/09/10: 8:30 Abfahrt in den Wattener-Hills, traditionelles Weißwurscht-Brezn-Weißbier Frühstück in München und ab gen Norden. A Heart Full Of Rock N Roll, die Taschen voller Kronen und zwei Stunden später steht man bereits am Arlanda Airport, um sich ein flockiges Stockholm-Taxi in die City of Sleaze zu schnappen (der Transfer muss entgegen vieler Anbieter übrigens nicht mehr als maximal 450 Kronen kosten). Das Scandic Hasselbacken erweißt sich dann, nach einer knappen Stunde des Rittes durch den Berufsverkehr der schwedischen Hauptstadt, als Unterkunft mit erwartet hohem Rockstar-Faktor und in perfekter Ausgangslage direkt im Djurgarden. Hard Rock Cafe Stockholm So darf also am frühen Abend der erste distanztechnisch durchaus anständige Erkundungsfußmarsch Richtung Hard Rock Cafe Stockholm beginnen, um dort erstmals kochenden Fußes (die Kombination aus Kälte, Regen und kilometerlangen Märschen auf Asphalt und Kopfsteinpflaster muss zu Lasten cool ausschauenden Schuhwerks für die nächsten vier Tage einfach akzeptiert werden – absolutely! ), in stilvoller Atmosphäre und bei bewährt gutem Burgerfutter und eiskalten Coronarunden den Start zum ersten Teil der “Sweden-Rocks-Tour“ durch Stockholms Hard Rock und Heavy Metal Nachtleben vorzubereiten. Das Hard Rock Cafe Stockholm erweist sich als typischer Teil der legendären Kette. Der Sound ist zwar gewohnt wimpig und eigentlich nur zu sehr geringen Teilen wirklich als Definition von Rock zu werten, die gute Lage, die stilvolle Einrichtung, die im Vergleich zu anderen Filialen überaus gemütliche Raumaufteilung und die gewohnt saftigen Burger from Hell lassen aber dennoch keinen Zweifel daran aufkommen, dass es wenige bessere Ausgangspunkte für amtliche City-Trips unter der Flagge der Stromgitarre gibt. Anchor Pub Das erste Ziel am Strip soll dann das Anchor Pub sein. Der vielleicht älteste Rockclub Stockholms und ein überaus guter Start in die Nacht. Liebevoll mit metallischen Gimmicks dekoriert und überaus süffig im Stile eines englischen Pubs gehalten zeigt sich das Anchor Pub als perfekte und gemütliche Hard Rock / Metal Kneipe. Auf den LCD Bildschirmen laufen schmackhafte Journey und Helloween Videografien und vom Bierangebot (ca. 70 Sorten), über würzige Cocktails (sehr hochprozentig abgemischt würde ich mal sagen) bis zu einer schmackhaften Speisekarte findet man hier alles, was man für einen gemütlichen Abend bei guter Musik und in cooler Atmosphäre braucht. Dass im Anchor fast täglich eine Liveband auftritt oder für sonstige Unterhaltung Marke Karaoke, Quiz, etc. gesorgt wird ist uns persönlich zwar egal, kann den positiven Eindrucken aber kaum schmälern. Hier kann man gesellig versumpfen, bei guter Musik bequem miteinander plauschen und bereits hier zeigt sich wie zugänglich, offen und freundlich die Schweden sind. Erstmals notieren wir uns ein Pub auf dem Spickzettel, von dessen Charme man hier in Tirol nur träumen kann. Weiter geht’s am Strip entlang Richtung Süden und nachdem man die ersten verdauten Biere mit kurzem Schokokuchenboxenstopp der Hollywood-Fraktion verdaut (…ist this Rock N Roll? - absolutely) wackelt man weiter durch die Nacht um beim nächsten Fixpunkt anzukommen. Bei jenem Hard Rock / Metal Pub der Superlative, in das die Reise der vier Rock N Roll Urlauber in bestem "Shaun Of The Dead" Stile immer wieder zurückführen sollte. Harry B James Eigentlich sollte das Harry B James ja erst am Freitag zur Crazy Night aufgesucht werden. Die Kälte, der unglaublich rockende Iron Maiden Taxifahrer (der uns erklärt, dass Stockhom definitiv in seinem Taxi am besten abrockt) und die fast schon magnetische Wirkung der sleazig gestylten Kundschaft vor der Kneipe zieht uns aber unwiderstehlich an. Und es sollte sich lohnen! Perfekter geht’s nämlich kaum. Man kommt in einen unglaublich coolen Club, der aussieht wie eine Mischung aus britischem Pub, dem Rainbow und einem ungeahnten Mekka für Hard Rock und Heavy Metal und nur wenige Momente später schickt sich auch gleich eine vierköpfige Band an, um in ihren 60-minütigen Gig zu starten, der so ziemlich allen Zeugen die Kinnladen nach unten drückt. Kein Backdrop, keine Info, aber verdammt geiler, typisch schwedischer Pagan-Doom Sound und während ich auf Ereb Altor tippe und damit schon harrscharf am Jackpot vorbeischramme, erweist sich unser Rudi als „Master Of Swedish Pagan Doom Metal Competence“ und trifft mit Isole genau ins Schwarze, weshalb ich an dieser Stelle auch die Tastatur an ihn übergebe... Isole live at Harry B James: Doom Metal und das Harry B James haben ungefähr soviel gemeinsam wie Dolly Buster mit Souveränität im Dschungelcamp, umso erstaunlicher, dass die Isole-Musiker um die beiden Ereb Altor Recken Crister Olsen und Daniel Bryntse gerade diesen Laden gebucht hatten. Aber so wie die Schweden die Milch zum Kaffee stilecht im Schnapsglas servieren (!!) und jede rockbare Gaststätte zwischen 40 und 60 Kronen Eintritt verlangt, so löst sich auch dieser anfängliche Widerspruch in Wohlgefallen auf und die vier Zottel doomen ihre epischen, überaus melodischen und meist zweistimmig vorgetragenen Depressionsverstärker vom Mini-Tanzpodest ins spärlich gefüllte Pub, von dem an diesem Tag in keinster Weise zu erahnen war, welch exorbitantes Rock`n `Roll Inferno an den Tagen darauf darüber herfallen sollte. Wie gesagt, keine Werbung, kein Backdrop, rein gar nichts lässt auf die Identität der Band schließen, man weiß jedoch augenblicklich, um wen es sich handelt. Daniel Bryntse`s unvergleichliche Stimme schmiegt sich dabei wie gewohnt so weit in die Musik hinein, dass man vor lauter Benommenheit vergisst, das nächste Bier zu bestellen. Die Skandinavier beweisen immer wieder, dass man dem leicht antiquierten Sound auch im neuen Jahrtausend entstaubt auf der Höhe der Zeit huldigen und auch ohne actionreiche Bühnenpräsenz absolut überzeugen kann. Isole haben das verinnerlicht, stöbern dabei im musikalischen Fundus größerer Bands der vergangenen Jahrzehnte wie Candlemass, Bathory, Solitude Aeturnus, Count Raven oder auch While Heaven Wept und besitzen alles, um die alten Tage nie verblassen zu lassen und alte Fans mit den neuen Generationen, die diesen Sound für sich entdecken bei einem solch familiären Konzert zusammen zu führen. Sweet dreams are made of this. Nach intensiven 60 Minuten, einem kurzem Plausch mit Anti-Rampensau Daniel Bryntse und Einsammeln aller signierten Utensilien geht es zurück ins Darkscene-Hauptquartier Scandic Hasselbacken, das für einen Stockholm-Trip in allerlei Hinsicht nur uneingeschränkt weiter empfohlen werden kann! (Rudi) Day 2: 17/09/10: …während die gut bezahlten Mitarbeiter noch gepflegt vor sich hin schnarchen und der Putzfrau bereits in der ersten Nacht einige weitere "Presents from Hell" im Zimmer aufbereiten, geht meine Wenigkeit mit bestem Beispiel voran und kämpft sich um 06:00 zur Tagwache um die Reste der ersten - absolut grandiosen - Stockholmer Nacht noch mal kurz zu verdauen und runterzuspülen! Rücksichtslos as fuck wird sodann im Bad gelärmt, bis sich auch der Rest der Belegschaft und mein schockierter Zimmergenosse Rudi endlich mal zum opulenten und für diesen Tag essentiellen Frühstück bemüht. Denn der Freitag sollte ohne Frage das ganz große Highlight des Trips werden. So steht nicht nur der Europe Heimgig im Gröna-Lunds-Tivoli, dem größten Vergnügungspark Schwedens an, nein auch unser bereits jetzt so tief ins Herz geschlossenes Harry B James steht neuerlich am Fahrplan, tobt hier doch jeden Freitag die für Sleaze- und Glam- Fetischisten absolut unverzichtbare Crazy Night. Zuvor sollte man an diesem Tag jedoch endlich auch die Innenstadt bei Tageslicht erkunden können. Nebst der lieblichen Altstadt Gamla Stan, dem fetzigen Ericsson Globe (mit einem Fassungsvermögen von 16.000 Nasen wohl die perfekte Halle für große Konzerte und nebenbei eine topmoderne Veranstaltungs- und Eishockeylocation), dem wunderschön gelegenen Riddarholmen und vielen üblich verdächtigen königlichen Schlössern und Kirchen, muss man natürlich auch den rockigen Wurzeln des Handels auf den Grund gehen. Hier zeigt sich nebst dem in der Altstadt gelegenen und im CD Bereich gut sortierten Sound Pollution vor allem das Blue Fox und die Läden in dessen Umgebung als ultimative Einkaufsmeile für angehende Rockstars und Musiker. Nach ausschweifendem Gehatsche, unzähligen Espressi (Schweden machen definitiv einen anständigen Bohnentrunk und obendrein gibt es in jedem Cafe massenhaft schmackhafter Sandwiches für jeden Geschmack und zu jeder Uhrzeit) und den ersten verhaltenen Versuchen bereits die Bierfahrt für den Abend aufzunehmen, herrscht am späten Nachmittag aber endgültig Aufbruchstimmung. Zurück ins Headquarter, frisiert, geföhnt und aufgeputzt um trotz bissiger Kälte der Witterung zu trotzen und in die Nacht zu feiern. Der positiven Überraschungen des Wochenendes nicht genug läuft uns beim Aufwärmbierchen an der Hotelbar dann glatt die halbe Europe Familie in die Hände und da unser Interview in München anscheinend nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, erkennen die damals interviewten Jungs unsren Hollywood Korrespondenten und bekennenden Europe Maniac Maggo wieder. Cooler geht’s wohl kaum als vor der ultimativen Heimshow mit den Herren Rockstars ein Pläuschchen anzureißen, ein Bierchen zu trinken und zu erfahren, dass sie für diesen Abend eine ganz spezielle Show mit vielen Pyros vorbereitet haben. Hell Yeah – ab ins Gröna Lunds Tivoli, gleich gegenüber des Hotels! Europe live at Gröna Lunds Tivoli: Geschätzte 8.000 Fans tummeln sich mitten im "Prater" von Stockhom, einer traditionellen Konzertlocation der City, in der sich mehrmals jährlich renommierte Künstler verschiedenster Genres die Ehre geben. Dass Europe seit ihrem Comebackalbum "Start From The Dark" auf einem kreativen Höhenflug sind, weiß man auch im Rest der Welt. Dass die stilvoll vom Haarspray- zum ernsthaften Rockmusiker mutierten Herren in ihrer Heimatstadt aber derart abgefeiert werden und mit solch einer Bühnenproduktion wie der heutigen aufwarten, blieb uns bislang verborgen. Europe live in Schweden, das ist so wie Mötley Crüe in Amerika. An allen Ecken und Enden der Bühne sprühen Pryogeschwader in die Luft, der Explosions- und Feuerzungentakt nimmt Minutenformat an, und mitten drin in diesem Inferno einer geilen Hard Rock Bühnenshow, die vom stilvoll und stimmungsvollen Licht, bis zur Pyrotechnik absolut perfekt ist, steht eine hochprofessionelle und bestens gelaunte Band, die einen Kracher nach dem anderen in die Menge rockt. Als geeichter Fan kennt man die Szenerie: Europe starten mit dem grandiosen "Last Look At Eden" (Review) Titeltrack in ihren Set und bieten fortan eine superbe Mischung aus alten Überhits und neuen Spitzentracks. Man hat Tempest, Norum und Co. auf dieser Tour schon erlebt und es war grandios – heute ist aber ein bisschen Mehr von Allem. Alles ist größer, alles ist opulenter und es sollte ohne Frage die beste Show werden, die ich persönlich je von Europe gesehen habe. Die fünf Herren kommen einmal mehr sympathisch und zugänglich rüber, das Zusammenspiel der Band ist dermaßen tight, dass man einfach nur die Superlative zitieren muss, und ein höchst agiler und redseliger Joey Tempest hat die tausenden Fans nicht nur locker im Griff, nein er singt auch besser und kräftiger denn je! Ins Detail dieser absoluten Supershow zu gehen, würde den Rahmen des Berichts sprengen. Die glücklichen Gesichter der DS-Crew und der restlichen Crowd sprechen Bände und spätestens, wenn die Wahnsinnsmelodien und Refrains topaktueller Übernummern wie "No Stone Unturned" und "New Love In Town" in perfektem Zusammenspiel mit Jahrhundertsongs wie "Superstitious", einem saftigen "Scream Of Anger" oder dem fabulösen "Sign Of The Times" bis weit über die Dächer der wundervollen Hauptstadt Schwedens ziehen, kann man als Hard Rock und Metalfan einfach nur glücklich sein. Es ist ein Mix aus Staunen und purer Gänsehaut, mit dem uns Europe an diesem Abend packen. Es ist unglaublich, wie fett die überschäumenden "Carrie" Chöre der Fans bis weit in die Tiefen von Gamla Stan ziehen, und selbst das unglaublich rockende Schlagzeugsolo von Ian Haugland – eine perfekte Interpretation von Rossini´s "Wilhelm Tell") - ist ein absoluter Kracher und alles andere als Stangenware. Die Zeit vergeht wie im Flug! Der Wettergott des Nordens ist uns an diesem Abend gnädig gestimmt und so bleibt zumindest in diesen glücklichen Momenten das Haupthaar trocken. Dass man das von den Höschen einiger anwesenden Damen wohl nicht behaupten kann, dafür sorgen Hits am Fließband und nicht zuletzt das ungeheuer frentisch abgefeierte "Rock The Night", und die beiden triumphalen und im Jubel der Masse schier versinkenden Zugaben "The Beast" und "The Final Countdown". Europe rocken an diesem Abend ganz Stockholm in Grund und Boden, eine bessere Hard Rock Performance und so eine Masse an Pyros sieht man in Europa selten und nach der Show ist man sich definitiv einig: Allein für dieses unglaubliche Heimspiel hat es sich definitiv gelohnt gen Norden zu pilgern! Setlist: 1. Prelude 2. Last Look At Eden 3. Love Is Not The Enemy 4. Superstitious 5. Scream Of Anger 6. No Stone Unturned 7. Carrie 8. Let The Good Times Rock 9. Guitar Solo 10. Seventh Sign 11. New Love In Town 12. Sign Of The Times 13. Start From The Dark 14. Drum Solo (Ouvertüre von "Wilhelm Tell" von Rossini) 15. Cherokee 16. Rock The Night -- 17. The Beast 18. The Final Countdown Nach so einer großartigen und rundum perfekten Show könnte eigentlich die Welt untergehen und der Hard Rock Fan täte definitiv glücklich sterben. Hier war absolut alles - vom Sound bis zur Bühnenshow und von der Band bis zum Publikum - makellos. Mehr geht in diesem Genre einfach nicht und perfekter könnte ein Tag im Leben eines Rockfans wohl kaum enden. Da aber in Stockholm nach dieser Sause an diesem Tag noch lang nicht Schluss ist und der Spaßfaktor unglaublicherweise noch zu steigern war, entschieden wir uns gegen die potentielle Europe After-Show-Party im Scandic Hasselbacken. Stattdessen ging es ab ins – absolutely - Harry B James und um die absolute Authentizität und den Glammerfaktor dessen Crazy Night auch wirklich perfekt und stilgerecht einzufangen übergebe ich hier an unsren Hollywood Korrespondenten Maggo. Crazy Night im Harry B James: Nach dieser wieder einmal mehr als nur eindrucksvollen Show der Herren Tempest, Norum, Leven, Haugland und Michaeli, die sich vor inzwischen schon mehr als 30 Jahren aus einem Vorort Stockholms namens Upplands-Väsby (liegt ungefähr auf halbem Weg zwischen Downtown Stockholm und Arlanda Airport) aufmachten, um das hellblaue Banner mit dem versetzten gelben Kreuz in der UK- bzw. US-dominierten Rock’N‘Roll-Welt zu etablieren, kamen im DS-Stoßtrupp aufgrund der massiv erhöhten Sohlentemperatur verbunden mit allgemeinen körperlichen Schwächeerscheinungen hervorgerufen durch den nur im dreistelligen Bereich liegenden Kalorienkonsum des Tages doch tatsächlich kurzzeitig Gedanken auf, den Besuch der Crazy Night zu spritzen, um in der Hotelbar den Tag angenehm chillig ausklingen zu lassen. Diese Schnapsidee wurde jedoch rasch wieder verworfen und so stehen die "Travellerz In The Name Of Rock" schon Minuten später in der Warteschlange vor dem enorm frequentierten, mächtig taftenden Harry B James. Nachdem die angenehm freundlichen Türsteher uns grünes Licht zum Eintritt in die Kathedrale der guten Laune gaben und ein paar Plätze an der Bar im Nu von den Besuchern aus Österrike erobert wurden, war es nun an der Zeit einen kurzen Moment innezuhalten, sich zu sammeln und einen 360°-Panoramablick durch diesen sensationellen Club zu machen. "Zwickts mi, i man i tram" – diese Textzeile des Ambros-Hits aus dem Jahre 1975 – fasst den Gemütszustand des alpinen Quartetts in diesem Glam-/Sleaze-Tempel kurz und bündig zusammen. Sind wir statt in ein Taxi in eine Zeitmaschine ins L.A. des Jahres 1987 gestiegen? Kann es sowas im Jahr 2010 wirklich noch geben? Gibt es doch einen Gott? Bin ich vielleicht schon tot und schaut so der Himmel aus? Fragen über Fragen, aber egal… Fakt ist, im Harry B James treffen sich gutaussehende, fantastisch gekleidete, dezent geschminkte, wohlfrisierte und mit einem himmlischen Musikgeschmack ausgestattete Herren mit noch viel besser aussehenden, noch viel fantastischer gekleideten, voll aufgebretzelten und ebenfalls mit einem himmlischen Musikgeschmack ausgestatteten Damen, um sich bei prickelnder Stimmung und coolen Drinks im Prätzchen einem Hairmetal-Inferno hinzugeben, wie man es sonst nur aus den Biografien von Nikki Sixx oder Slash kennt. Zu US-Klängen aus der Feder von Mötley Crüe, Guns N’Roses, Ratt, Warrant, Dokken, Steel Panther und Konsorten aber auch zu lokalen Produkten internationaler Hitfabriken wie Europe, Crashdiet oder auch Hardcore Superstar wird hier bis in die frühen Morgenstunden gerockt, gerollt, geposed und geschmachtet, dass es nur so kracht. Für die Stockholmer Crowd wahrscheinlich ein Abend wie viele andere auch, für die DS-Abordnung ein Abend der Superlative, von dem wir in 50 Jahren als alte Männer in unseren Schaukelstühlen noch erzählen werden. Das Wort „Party“ wurde an diesem Ort an diesem Abend neu definiert. Mehr muss dazu eigentlich nicht mehr gesagt werden. Kollege Tom wundert sich wahrscheinlich noch immer, wie seine "gefühlten" 4 Corona ihm ein dermaßen riesiges Leck in die Geldtasche schlagen konnten. Würde die Ziffer 1 vor der 4 die zahlenmäßige Diskrepanz erklären??? ;-))) In diesem Sinne – "these are crazy, crazy, crazy, crazy nights" – so wie es Kiss im gleichnamigen Song beschrieben haben. (Maggo) Day 3: 18/09/10: No sleep‚ til Stockholm! Während unser Rudi, vulgo "Lord Of Sleep" vor Nachmittag nicht zu den Lebenden zählen will, pirscht ein mittels Koffein, Ham And Eggs und Hering in Senfsoße (!) reanimiertes Dreigestirn nach dem gemeinsamen Frühstück und einem letzten Plausch mit der Europe-Family (die ihre Herkunft allein durch den morgendlichen Massenkonsum von Swedish Meatballs nie verleugnen könnte) drauflos, um die unglaublichen Erlebnisse der vergangenen Nacht während eines weiteren kleinen Kulturtrips aufzuarbeiten. Man kämpft sich zum nahe dem Hotel gelegenenVasa Museum, vorbei am mächtigen Nordischen Museum bis hin zur mit unglaublichen lukullischen Reizen verführenden Saluhall, wo man in Form verschiedenster Fischgerichte absolut alles findet, was den irritierten Magen und den merklichen Kater perfekt bekämpft. Food is better than culture – absolutely! Da der Wettergott kein Erbarmen zeigt, fallen weitere Aktivitäten unter freiem Himmel sprichwörtlich ins Wasser ( It’s never to wet to be cool . Schuhe müssen gut aussehen, nicht dicht und bequem sein!). Auch kein Problem. So steht das Reparaturbier eben einige Stunden früher als gedacht am Tisch eines der vielen gemütlichen Pubs der Stadt und gegen 16:00 ist die Darkscene-Runde dann auch wieder komplett und man macht sich neuerlich auf um in die Nacht zu waten. Eine Nacht, die den ultimativen Vorgänger wohl nie und nimmer toppen könnte, den "Travel Guide" aber ergänzen sollte. Man kennt die Situation: Ab ins Hard Rock Cafe um sich statt Burger der Abwechslung halber eine fette BBQ-Schlachtplatte in den angeschlagenen Magen zu stülpen und dann wieder auf den Strip um die restlichen Verdächtigen abzugrasen und der Rock N Roll Ader der Stadt weiter auf den Zahn zu fühlen. Die Stationen der nächtlichen Reise entpuppen sich als nett und mit flockigem Hard Rock und Metal Sound gesegnete, jedoch am übermächtigen Schatten des Harry B James zerschmetternde Lokalitäten. So zeigen sich die Kellies Bar, das ausufernd große und mit jungen Metalheads bestückte Kellergewölbe der Medusa Bar, sowie das Helenes Krog (ebenfalls ein rot gestrichener Keller mit langer Bar und Haufenweise jungen Metalkids) durchaus als coole Locations, die man hierzulande aus Mangels an Alternativen wohl gern besuchen würde. Auch das mit leichtem Alternative-Flair gesegnete Debaser ist sicherlich ein cooler Tipp um nächtlich abzuhängen und seine Biere zu vernichten. Wenn man aber nur drei Nächte am Stockholm-Strip zur Verfügung hat, dann muss man sich nach der Decke strecken und die Highlights konsumieren: Einzige Lösung - absolutely - bleibt das Harry B James. Und es sollte wieder nicht enttäuschen, steht es doch am Samstag im Zeichen der Dirty Night, was so viel heißt, wie dass neben geilen Hard Rock, Glam- und Sleaze Songs auch harter Metal gespielt wird. Die Stimmung ist abermals ein Knaller, die Kids sehen wieder aus wie aus einem 80er Video, die Matten stehen gen Decke, der Lidstrich sitzt und das Bier fließt entgegen der Vermutungen des Tages, und trotz der Härte der vergangenen Nacht an genau dieser Bar neuerlich in Strömen (Wartezeiten an überfüllten Bars gibt’s hier entgegen den Gegebenheiten in den Kneipen unsrer Hometown übrigens nie!) . Dass sich die schwedischen Kids neben uns ihren puren Vodka mit einem anständigen Schuss Tabasco Soße (!) verfeinern lassen, während sie jedes einzelne Getränk konstant mit Kreditkarte zahlen, dass sich die Mädels in Schweden ohne jegliche Rücksicht auf ihre Figur allesamt in Miniröcke und Stiefel stecken, und die Quote der Schönheiten sehr hoch ist, nehmen wir hier als Notiz und Fakt auf. Eingegangen muss darauf natürlich nicht detaillierter werden… Day 4: 19/09/10: Mittlerweile kochen nicht nur die Füße der Darkscene-Rock N Roll Musketiere, nein sondern auch andere pikante Stellen des Körpers machen dem ein oder anderen trotz vehement konstantem "Luftdurchzugs" und gelungener Lokushattricks zu schaffen. Während die einen also nach der Posalbe flehen, einige ihr Füße nicht mehr spüren, andere mit massivem Schlafmangel kämpfen und manche gar mit ihrem Schicksal der "Quoten-Fetten" hadern, oder ihre durch die enorme Hitdichte der weiblichen Bevölkerung irritierten Hormone nur sehr langsam wieder auf Normalbetrieb bringen, muss sich das Darkscene-Quartett leider doch daran begeben, wieder die Koffer zu packen. Nach einer letzten Ehrenrunde durch die königliche Stadt wird der Ritt zum Airport angetreten und am Flughafen schicken Reckless Love (die hier per Hintergrundbeschallung locker und unverblümt den gesamten Flughafen abtaften dürfen, ohne dass sich irgendjemand daran stört) den Darkscene Rock N Roll Express dann endgültig in Richtung Heimat. Stockholm, es hat gerockt. Harry B James, wir kommen wieder! Fotocredits: Darkscene c/o Thomas Kernbichler Mehr von Darkscene
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