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Steelwing, Grand Magus, Bullet, Skull Fist, Vanderbuyst
05.01.2012, Backstage, München 
 
RedStar
RedStar
(29 Live-Berichte)
Der heutige Gig war gleichzeitig die Kick Off Show der gemeinsamen Schwedenpower-Tour samt kanadischem (Skull Fist) und holländischem Einsprengsel (Vanderbuyst). Akuter NWoBHM – Hair & Outfitcrime – Alarm herrschte vor und auf der Bühne des Münchner Backstage! §Stretchjeans, Flyin´ V, weiße Stiefel, Spiegelbrille, Wristband, Nietengitarrengurt, Turnschuh und Motorradlederjacken war der Dresscode für dieses lässig bestückte Package, das aufgrund des in Relation zum Angebot günstigen Preises (AK 23€) einige Hundertschaften an meist traditionellen Metal-Warriors ins Backstage Werk lockte. Jene, die die winterliche Anreise nicht scheuten, sollten nicht enttäuscht werden, soviel sei schon jetzt verraten, keine der Bands enttäuschte, vielmehr jagte ein geiles Riff das nächste, ein hochkarätiger Livekracher den nächsten…



Vanderbuyst
„Dutch Hard Rock Assault“ lautet das Motto auf der Homepage der Holländer. Dem Retro-Trio eilte der Ruf einer tollen (Live-)Band voraus, weshalb ich mich im Vorfeld besonders auf die wackeren Erben von klassischen Hardrockern wie UFO, Thin Lizzy, Van Halen etc. freute. Gespickt mit viel guter Laune konnte die kernige und erdige Band dank eingängiger und einprägsamer Songs, trockener Riffs und fetziger Songs mit lässigen Refrains ("Tiger", "KGB" etc.) die nötige Energie und Dynamik entfachen, die auch den heutigen, halbstündigen Auftritt der Geradeaus-Rocker zu einem Konzerterlebnis machte von dem gerne berichtet wird. Besonders agil und einsatzfreudig Gitarrist und Namensgeber Willem Verbuyst, der den Guitar Hero mimte, über die Bühne fegte und Show-Bonuspunkte für die Holländer sammelte. Ein Einheizer wie man ihn sich nur wünschen kann!




Skullfist
Über die Qualitäten des Quartetts wurde ja eigentlich schon hinlänglich (zum Live-Review) berichtet. Die tourfreudigen Kanadier um Bandoberhaupt Jackie Slaughter machten auch heute alles richtig und wickelte dank
unbändiger Bühnenpower, mächtig viel OldSchool-Feeling und der Bedienung trashiger Metalklischees mit ihrem 45minütigen Set nicht nur eingefleischte Fans der Band um den Finger. Die vier Jungspunde sind jung, hungrig und haben Feuer im Spandex-behosten Knackarsch und sind außerdem eine saucoole Liveband, die sich zu farbenprächtigen 80er - Outfit-Crimes (u.a. S.O.D.-Shirt) bekennt und diese zelebriert. Sind mir die Vocals auf Longplayer oftmals zu hoch, so pflegt Jackie seine High-Screams perfekt in den knalligen Livesound ein, was in Kombination mit dem jugendlichen Feuer der Protagonisten einen tollen Auftritt ausmacht. Die spritzigen Sympathikusse verfügen über eine unbändige Energie und deklassierten die nachfolgenden Steelwing mit Krachern wie "Heavier Than Metal", "No False Metal" oder dem geilen "Head Öf The Pack". Klarer Punktsieg für Skull Fist!



Steelwing
Die neben White Wizzard, Cauldron oder Enforcer ebenfalls hoch im Kurs stehenden und die
glorreichen Zeiten der NWoBHM beschwörenden Schweden hatten es nach der auf ganzer Linie überzeugenden Performance von Skull Fist nicht leicht, das Publikum mit ihrem Sound auf ihre Seite zu ziehen. Dennoch vermochte vor allem der agile, optisch und gebärdetechnisch an einen jungen Bruce Dickinson erinnernde Sänger Riley Erickson, der ebenso wie seine Bandkumpanen in flotten Spandexhosen steckte und sich mit fortwährender Showdauer auch seines Oberteils entledigte, Schwung in die Meute zu bringen. Gitarrist Robby sah von weitem wie ein Adrian Smith-Klon aus, Neo-Basser Nic werkte auf seinem Van Halen-Gedächtnisbass herum. Neben den Standards vom (2010er "Lord of the Wasteland") Debutalbum wurde die Hälfte des Sets mit Titeln vom gerade erscheinenden neuen Longplayer "Zone Of Alienation", wovon vor allem "Full Speed Ahead!" begeistern konne, bestritten. Das versöhnliche "Roadkill" mit seinem einprägsamen Refrain stand am Ende eines soliden Auftritts des schwedischen Quintetts.



Bullet
Über die (Live-)Qualitäten von Bullet wurde auf diesen Seiten ja ebenfalls ausführlich berichtet. Und auch am heutigen Abend vermochten die Schweden um die Pyramidennietenbewehrte Wuschelkopf-Frontsirene Hell Hofer ihre fanatische Anhängerschaft vollends in ihren Bann zu ziehen und zu begeistern. Kritiker mögen der Band scheltend ihre Nähe zu AC/DC (mit einem kleinen Schuß Accept) und ihren Epigonen Airbourne etc. vorwerfen, Tatsache ist allerdings, dass der hochenergetische Bullet-Sound
vor allem Live zündet, kein Bein, keine Faust und kein Genick ruhig bleiben kann und Partytime und Spaß angesagt ist, wenn das Quintett um Gitarrist Hampus Klang über die Bühnenbretter fetzt und "Dusk Til Dawn" oder "Highway Pirates" aus den Boxen schrammeln .

Ein Song-As nach dem anderen wurde aus dem Talon gezogen und gnadenlos ausgespielt, der gesamte Schaffensprozeß der Band (3 Longplayer) im Set berücksichtigt. Unter dem leuchtenden Bandschriftzug stapfte Schwergewicht Hell Hofer beschwörend über die Bühne und stieß einen ohrenbetäubend geilen Scream nach dem anderen aus. Begleitet vom tosenden Jubel des Publikums mussten Bullet nach dem Schlußkracher "Bite The Bullet" nach gerade mal 45 Minuten als klare Gewinner das Feld räumen, das nun von den schwedischen Landsmännern Grand Magus zu erobern war. Für viele waren Bullet der heimliche Headliner, Gewinner der Herzen sowieso und hätten für den Geschmack des Publikums noch viel länger spielen sollen und auch müssen!

Setlist:
• Highway Pirates
• Back On The Road
• Turn It Up Loud
• Stay Wild
• Roadking
• Rebels Return
• Dusk Til Dawn
• Bang Your Head
• Bite The Bullet




Grand Magus:
Nach all den aufregenden Bands (und dem formidablen Auftritt von Bullet) lag der Ball bei nun Grand Magus, diesem geilen Abend einen würdigen Abschluß zu bereiten. Die schwedischen
Großmeister des breitwandig rockenden Metals§ wollten sich (trotz der tollen Vorbands) dieses Spiel in professioneller Manier auch nicht aus der Hand nehmen lassen. Ältere Standards wie das zwingende "Kingslayer" („Rise!“) maßen sich mit Songperlen vom letzten Erfolgsalbum "Hammer Of The North" (zum Review) und ließen die Band die ideale Balance aus schnelleren Nummern ("At Midnight They'll Get Wise", "Kingslayer") sowie doomiger angehauchten ("Silver Into Steel", "Wolf´s Return") finden.

Das unter einer riesigen Schwedenflagge gastierende Trio ist eine routinierte Band, die Mitglieder coole nordische Naturburschen, die auf der Backstage-Bühne mächtig aufgeigten und eine druckvolle Metal-Walze nach der nächsten über das Auditorium rollen ließen. Doch trotz aller Bemühungen wollte nur verhaltene Stimmung aufkommen, der Platz vor der Bühne war eher dünn besiedelt. Trotzdem war es beeindruckend, welche Intensität und Dichte das Trio um den glatzköpfigen, (obligatorisch mit weißer Flying V, statt Venom aber Bathory – Shirt ausgestatteten) Frontman JB auch live mit nur einer Gitarre zu erzeugen vermochte. Der lässige, einstündige Auftritt des Trios wurde vom feist nach vorne schiebenden, mantraähnlichen Titeltrack des Überfliegeralbum "Iron Will" (das hier - meiner Meinung nach - sträflich unterbewertet wurde) gekrönt.

So sehr ich auch wegen Grand Magus in die bayrische Metropole gekommen bin, die Schweden hatten trotz tadelloser Liveleistung – zumindest am heutigen Abend – nicht den Headlinerstatus inne, der ihnen eigentlich zukommen sollte und musste dem Publikum den Jubel und die Reaktionen hart abringen. Als Band nach einem Live-Spaß-Kaliber wie Bullet hat man es naturgemäß schwer und als Trio lässt sich auch weniger Bühnenaction fabrizieren, aber diese Tatsachen sollte der Booker berücksichtigen, da Grand Magus in einem anderen Package besser aufgehoben wären.

Setlist:
• I, The Jury
• Like The Oar Strikes The Water
• Silver Into Steel
• Kingslayer
• The Shadow Knows
• Ravens Guide Our Way
• Wolf's Return
• Hammer of the North
• At Midnight They'll Get Wise
--
• Iron Will




Resümee:
Klare Matchwinner des heutigen Abends, an dem sich geschätzte 600 Banger im lässigen Backstage Werk versammelt hatten, den Spirit des traditionellen Metal hochzuhalten, waren somit Skull Fist und die leider viel zu kurz spielen dürfenden Bullet, Grand Magus hatten es ebenso wie Steelwing nach den Leistungen der Vorgänger schwer. Sympathisch aufgeigend die Außenseiter Vanderbuyst. Insgesamt waren fünf Bands fast zuviel des Guten, aufgrund des einzuhaltenden Zeitplans wurden die Bands recht straff abgefertigt, große Spielräume (Zugaben) gab es dabei leider nicht. Weniger lustig war die nachfolgende Heimfahrt (mit teilweise nur rund 60 km/h) durch´s winterliche Schneegestöber nach Tirol.

Unser Dank für die Livefotos gilt Eva Bubek-Louis!
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