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9.0
„Rapid Eye Movement“ nennt sich nun also der Abschluss der im Jahre 2004 mit „Out Of Myself“ inszenierten RIVERSIDE „Reality Dream“-Trilogie über Selbstfindung, Sinneshinterfragung und tiefe Einsamkeit eines gebeutelten Charakters.
Aufgeteilt in zwei Hauptakte schafft es „Rapid Eye Movement“ ebenso wie seine Vorgänger die innersten Emotionen eines Individuums nach außen zu kehren und packend und einprägsam zu vertonen. RIVERSIDE transportieren emotionell prekäre Stimmungslagen wie Angst, Wut, Trauer und Hoffnung, verpacken diese Seelenwanderungen immer wieder in ausgedehnt epische Kunstwerke, die zwar sicher nicht jedermanns Sache sind, die es aber ohne Frage lohnen entdeckt zu werden und deren düster und atmosphärische Aura zu jedem Moment packend, tiefgängig und höchst melancholisch und emotionell scheint. Verpackt in wunderschönes Artwork und eingehüllt in eine perfekte Produktion, die jedes einzelne Instrument gleichwertig nebeneinander brillieren lässt, offenbaren sich einmal mehr restlos durchdacht und auch immer wieder angenehm melodisch und nachvollziehbare Kompositionen, stellen sich die weitläufigen und doch so eingängigen Klangerektionen ein ums andere mal als absolut großartig, höchst glaubwürdig und einfach nur genial vor. Der Einstieg in die alte neue Welt der Polen verläuft nahtlos, schließt genau dort an, wo „Second Life Syndrome“ der Erzählung einst Einhalt gebar. So kommt der Eröffnungsschlag „Beyond The Eyelids/Rainbow Box“ ein wenig wuchtiger zu Tage, stellt sich das mit elektronischen Spielereien bereicherte „Panic Room“ als übereingängig, innovativ und fast ungeahnt geradlinig vor, bevor Part I – Fearless mit dem dramatischem Doppelschlag „Schizophrenic Prayer/Parasomnia“ in ebenso kunstvoll wie fast selbstverständlicher Sicherheit beschlossen wird. Akustisch, stimmungsvoll verträumt und behutsam weist der Weg nun gen Ende der Reise. Part II - Fearland wird in Form von „Through The Other Side“ und „Embryonic“ betont relaxt erklommen, bevor mit „Cybernetic Pillow“ so was wie der spannend experimentelle Höhepunkt erreicht wird. Hier paaren sich moderne Prog Sounds mit großem Gefühl, hier zeigen RIVERSIDE – ebenso wie beim superb monumentalen Finale „Ultimate Trip“ - zum Abschluss ihres grandiosen Epos, dass sie ohne Frage zur Eliteliga des Genres zu zählen sind und schon jetzt nahezu auf einer Stufe mit Größen wie PORCUPINE TREE, MARILLION oder ARENA stehen können, ohne in deren übermächtigem Schatten zu verblassen. Ob „Rapid Eye Movement“ nun besser als „Second Life Syndrome“ ist, wage ich derzeit noch nicht zu behaupten. Das wird die Zeit zeigen, RIVERSIDE Fans können sich jedoch abermals an einem durchdacht intelligent, teils wuchtiger und gitarrenorientierter und doch höchst emotionalen Werk der Polen laben und dürfen ebenso bedenkenlos zuschlagen wie der geneigte Prog Rock Sympathisant und Freund anspruchsvoller Rock Musik. Part One - Fearless Trackliste
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