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Es war einmal im Sommer 1986. CD-Player gab’s im Haushalt noch keinen. Musikkassetten waren das bevorzugte Medium. Der vorsintflutliche „Pong“-Automat in der hiesigen Sparkassen-Filiale war ein technisches Wunderwerk. Tschernobyl war gerade mal 1 Monat her und Handys, Internet, Multimedia und Co. waren nur ferne Utopien, als in diesen schwülen Sommernächten ein 13-jähriger Naseweis sich durch die unterschiedlichsten Musikstile durchtestete und dabei doch fast der dunklen Seite der Macht – der Cosmic Musik (Altersgenossen werden sich erinnern!) – verfallen wäre, hätte das heimische Radio doch nicht ständig diesen einen Song mit diesem so simplen wie genialen, diesem einprägsamen wie epochalen, diesem so unwiderstehlichen und bis heute unsterblichen Keyboard-Intro auf Dauerfeuer in die Welt posaunt.
„di – du – di – duhhhh – di – du – di – du – duhhhhh …………………..“ – diese kurze Fanfare, die bis heute in jedem Sportstadion dieser Erde regelmäßig zu hören ist, veränderte nicht nur das Leben dieses Pubertierenden für immer, indem sie ihn für alle Zeiten der Rockmusik verfallen ließ, sondern katapultierte eine talentierte Band aus Upplands Väsby, einer Kleinstadt außerhalb von Stockholm, namens Europe über Nacht zu Weltruhm und machte aus den Herren Joey Tempest, John Norum, Ian Haugland, John Leven und Mic Michaeli im Nu Superstars. Die Hit-Single und auch das gleichnamige Album, von dem ich spreche, ist – ganz klar - "The Final Countdown". Legionen von heutigen Hard Rock und Metal Freaks teilten das Schicksal dieses oben beschriebenen Knaben und werden dieser bis heute so großartigen Band für immer dankbar sein, sie in die Welt der harten Rockmusik so perfekt eingeführt zu haben. Das Eigenartige zur damaligen Zeit war jedoch, dass die Band zwar knapp 8 Millionen Singles und über 7 Millionen Alben von "The Final Countdown" an den Mann bringen konnte – nur zugeben konnte und wollte ein „richtiger Metaller“ den Besitz dieser Scheibe zur damaligen Zeit keineswegs, denn mit diesen neuen „Pretty Boy-Kommerz-Posern“ aus Schweden wollte man doch offiziell auf keinen Fall assoziiert werden und dieser Mädchenschwarm namens Joey Tempest durchblutete den Schritt der Freundin schon vom bloßen Anblick verdächtig intensiv. Das durfte natürlich nicht sein und so musste sich der Verfasser dieser Zeilen jahrelang mit erniedrigenden Schmährufen von ultraharten Kerlen auseinandersetzen, die dieser monumentalen Scheibe im stillen Kämmerchen mit verdunkelten Fenstern jedoch ebenfalls einen Schrein zur Huldigung errichtet haben. Zugegeben – so richtig happy war die Band und im Besonderen Gitarrist John Norum – mit dem klanglichen Endresultat von "The Final Countdown" selbst nicht, schlugen die sympathischen Schweden doch vor und auch nach diesem Album deutlich härtere Klänge an. Der unterzeichnete Major-Deal mit CBS/Epic in New York und der daraufhin vom Label engagierte Journey und Lynard Skynard Haus und Hof-Produzent Kevin Elson aus den USA polierte die Scheibe als Folge ziemlich brutal auf Radiokompatibilität hin und zog dem bis dahin doch sehr kernigen und mit deutlichen Metal-Einschlägen versehenen Hardrock-Sound Europe‘s die Zähne. John Norum, der im Endmix der Platte seine Rhythmus-Tracks förmlich mit der Lupe suchen musste, zog ob der daraus entstandenen Unzufriedenheit in Zusammenspiel mit der aufgrund des enormen Erfolgs ausartenden Promo-Aktivitäten, die zum größten Teil aus Playback-TV-Auftritten bestand, für sich persönlich die Konsequenzen und verließ die Band noch im Herbst 1986 am Höhepunkt des kommerziellen Erfolgs und wurde durch den ebenso begnadeten Kee Marcello ersetzt. Doch trotz des polierten Sounds von "The Final Countdown" war es ganz einfach die Qualität des Songwritings und die ungemeine Hitdichte, die Europe so groß werden ließen. Abgesehen vom grandiosen Titelsong hatte man noch unwiderstehliche Rock-Hadern der Marke "Rock The Night", "Danger On The Track" oder "Ninja" am Start, eröffnete mit dem wohl besten Song des Albums "Cherokee" mehr als souverän die B-Seite des Albums, rockte mit "Heart Of Stone" und "On The Loose" weiterhin überzeugend und hatte schließlich mit der prachtvollen Ballade "Carrie" als Bonus einen weiteren Superhit im Talon. Sänger Joey Tempest bietet auf "The Final Countdown" eine unglaubliche Vocal-Performance trotz seiner massiven - gesundheitlich bedingten - stimmlichen Probleme während der Recordings. John Norum ließ an den Stellen, an denen man ihn hören konnte, seine grandiosen Klampfer-Fähigkeiten mehr als nur aufblitzen und heuerte nach einigen Soloalben einige Jahre später als George Lynch-Nachfolger im Dokken-Camp an. An dieser Stelle bedanke ich mich zum 25sten Jubiläum von "The Final Countdown" herzlichst bei einer grandiosen Band, die von 1986 bis zum heutigen Tag sozusagen den Soundtrack meines Lebens verfasst hat. 2 1/2 Dekaden, 25 erlebte Live-Gigs und ein Interview in den Katakomben der Münchner Olympiahalle (zum Interview...) später denke ich wie so viele andere Metal-Fans um die 40 noch heute gerne an die gute alte Zeit zurück, als mich diese Band musikalisch auf den richtigen Pfad gebracht hat. Wer jemals eine Europe-Show besucht hat, weiß, dass es im Hardrock-Genre kaum Besseres zu sehen und zu hören gibt und wenn man bedenkt, dass sich die Band über die Jahre hinweg eigentlich mit jedem Album neu erfunden hat und mit dem letzten bärenstarken Studioalbum "Last Look At Eden" (zum Review…) - dem dritten seit der Reunion im Original Line-Up im Jahre 2003 – sogar wieder ein Nummer 1-Album im heimatlichen Schweden feiern durfte, der kann sich als Europe-Fan entspannt zurücklehnen und überzeugt behaupten - „the best is yet to come…“ Trackliste
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Reviews
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